Informatik Jahrestagung 2013
Anforderungen und technische Konzepte der Krisenkommunikation bei Stromausfall Christian Reuter & Thomas Ludwig (
[email protected];
[email protected])
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Forschungskontext (aktuell) Projekt: Lernende Informationsinfrastrukturen im Krisenmanagement am Beispiel der Stromversorgung (2010-2013) Ziel: Entwicklung einer Interorganisationalen Kollaborations-Infrastruktur “SiRena”
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Forschungskontext (zukünftig) Projekt: Emergency Management in Social Media Generation (2014-2016) Leitung: Prof. Dr. Rainer Koch/Therese Friberg, Universität Paderborn
Ziel: Understanding the positive and the negative impact of social media in emergencies in order to • enhance objective and perceived safety and security of citizens before, during and after emergencies, and • strengthen the role of European companies dealing with services and products related to the aimed research and development results.
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Stromausfälle ereignen sich Weltweit
2012 Indien (670 Millionen Betroffene) 2009 Brasilien und Paraguay (87 Millionen) 2006 Europa (10 Millionen) 2003 Northeast Blackout in USA und Kanada (55 Millionen) 4
Stromausfälle sind ein größer werdendes Problem
Große Teile unserer Infrastruktur funktionieren nur mit Elektrizität (Birkmann et al., 2010)
Kommunikationsinfrastrukturen sowie andere Infrastrukturen fallen nach einer Zeit aus (Deutscher Bundestag, 2011; Hiete et al., 2010) Abhängigkeit ist sehr hoch, so dass ein lang andauernder Stromausfall sehr problematisch ist (Holenstein & Küng, 2008) 5
Wie kommunizieren?
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Öffentlichkeit
Krisenkommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
Organisationen
Empfänger
Krisenkommunikationsmatrix
Interorganisationales Krisenmanagement
Integration Bürgergenerierter Informationen
Organisationen
Öffentlichkeit Sender
Reuter et al. 2011 7
Öffentlichkeit
Krisenkommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
Organisationen
Empfänger
Krisenkommunikationsmatrix
Interorganisationales Krisenmanagement
Integration Bürgergenerierter Informationen
Organisationen
Öffentlichkeit Sender
Reuter et al. 2011 8
Öffentlichkeit
Krisenkommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
Organisationen
Empfänger
Krisenkommunikationsmatrix
Interorganisationales Krisenmanagement
Integration Bürgergenerierter Informationen
Organisationen
Öffentlichkeit Sender
Reuter et al. 2011 9
Öffentlichkeit
Krisenkommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
Organisationen
Empfänger
Krisenkommunikationsmatrix
Interorganisationales Krisenmanagement
Integration Bürgergenerierter Informationen
Organisationen
Öffentlichkeit Sender
Reuter et al. 2011 10
Öffentlichkeit
Krisenkommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
Organisationen
Empfänger
Fokus: Von Organisationen an die Öffentlichkeit
Interorganisationales Krisenmanagement
Integration Bürgergenerierter Informationen
Organisationen
Öffentlichkeit Sender
Reuter et al. 2011 11
Informationsbedarfe der Bevölkerung bei Stromausfällen Wahrnehmung
Informationsbedarfe
Verantwortlichkeit liegt bei anderen, insb. dem Staat (Bundesverwaltungsamt, 2001) Existierende Konzept weitgehend unbekannt
Instructing Information (Coombs 2009) Empfehlungen bzgl. der Vorbereitung und Überwindung der Krise (Volgger et al., 2006, 16) Am wichtigsten benötigte Information: Die Dauer des Stromausfalls
(Helsloot & Beerens 2009; Lorenz 2010; Menski & Gardemann, 2008)
Wiederholung eines solchen Ereignisses ausgeschlossen (Lorenz, 2010, 31)
Keine großen Essensvorräte
(Klauser et al., 2008; Nilges et al. 2009)
Alert4all: Best Practices Alert Messages:
(Menski & Gardemann, 2008, 39)
(Mulero et al. ISCRAM 2013)
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Kommunikationsinfrastrukturen 1. 2. 3. 4. 5.
Festnetztelefone (Analoge Telefone) Mobiltelefonie (wenn die Basissstation nicht betroffen ist) Internet (unter Verwendung mobiler Geräte) Fernsehen (typischerweise nicht) Radio (akkubetriebenes Empfangsgerät)
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Smartphone Applikationen für Krisensituationen iOS Andr.
Name
Hurrikane
Centers for Disease Control Disaster Alert Disaster Radar EarShot Earthquake Alert
x x x
Earthquake!
Fokus
Artikel, Updates, Auszüge aus Social Media
x Katastrophen Katastrophen Augenzeugen x Erdbeben
Auflistung und interaktive Karte zur Darstellung von Katastrophen Interaktive Karte zur Darstellung von Katastrophen weltweit Sammeln von Augenzeugenberichten mit Bildern Echtzeitinformationen Informationen der letzten 24 Stunden; Darstellung auf einer Karte Live Broadcats von BOS und Infrastrukturbetreibern in den USA Informationen zur Vorbereitung und in Krisen, Krisenchecklistens Darstellung von Hochwassern mit Veränderungstendenz Seuchenübersicht, Ortsbezogene Warnungen Daten über Stürme in Amerika, Wettervorhersagen Markieren möglicher Entwicklungsgebiete Live Videos, Lokalisierte Informationen, Warnungen Benachrichtigung bei Betreten eines aktuellen Gefahrenbereichs Erdbebeninformation mit Filtermöglichkeit Taschenreferenz für Ersthelfer, Krisen-Checklisten Ortsbezogene Wetterwarnungen Echtzeiterfassung der Ausbreitung, Einreichen von Informationen Sturmübersicht von 155 verschiedenen Radarinformationsseiten Krisen weltweit mit der Möglichkeit, Informationen zu teilen. Darstellung von Unterbringungsmöglichkeiten (Turnhallen etc.) Wetterinformationen bei Stürmen Darstellung von Stürmen in der Umgebung Echtzeitwarnungen von Tsunamis Mitteilungsmöglichkeit: „I’m OK“
Epidemien
Warnungen
x x x
x x x x
x
Tsunamis
x Seuchen
x Erdbeben
Emergency Radio FEMA Flood Watch HealthMap Hurricane Express Hurricane Hound Hurricane Tracker KATWARN Latest Quakes NIMS ICS Guide OnGuard Weather Alerts Outbreak Near Me RadarScope Real time Warning Shelter View Storm Shield StormEye Tsunami Alert Wildfires
Beschreibung/Besonderheit
Radio Instruktion Hochwasser Seuchen Hurrikan Hurrikan Hurrikan Gefahren Erdbeben Instruktion Wetter Seuchen Wetter Warnung Instruktion Wetter Wetter Tsunami Waldbrände
Wetter
Radio
Erdbeben x x x x
x x x x x x x x
Überflutungen
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Konzept einer Applikation zur Mobilfunknutzung bei Stromausfall Ziel: Zeit zwischen dem Eintritt des Stromausfalls und der Mobilfunknetz-Überlastung
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Konzept einer Applikation zur Mobilfunknutzung bei Stromausfall (1) Ortsspezifische Informationen (Einstellungen, Lokations-Sensorik) (2) Einstellungsspezifische Informationen (Einstellungen, Spezielle Bedürfnisse, …) (3) Allgemeine Informationen (Instructing Information, Best Practices) (4) Umgang mit Stromausfällen (Darstellung des letzten Updates) (5) Integration von BOS sowie Stromnetzbetreibern (Bereitstellung von Informationen statt eingehender Anrufe)
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Qualitative Evaluation des Prototypes Methode: 12 Teilnehmer Beschreibung des Stromausfallszenarios Präsentation des Konzepts Walkthrough Fragen
Ergebnisse: Informationsbedürfnisse: Warum und wie lang – –
“Ich will natürlich wissen warum, wieso, weshalb und wie lange?” (E11, 35:15) “Ich will auf den ersten Blick sehen, worum es geht” (E1).
Motivation vor der Krise: nicht existent –
“Der Strom kommt ja aus der Steckdose. Da kam der schon immer her. Um da eine Motivation zu schaffen, müsste man den gezielt ab und an schon mal abschalten. […] Zwar illusorisch, aber wahrscheinlich der einzige Weg” (E11, 29:15)
Sichere Informationen: Informationsquelle –
“Man will wissen, von wem die Informationen stammen” (E12)
Verbreitung von Smartphones und Laptops:
Ergänzendes Konzept
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Limitationen / zukünftige Forschung Fokus auf Westeuropa Mit kleiner Gruppe getestet Smartphones funktionieren nicht in allen Szenarien aber wenn das Netz verfügbar ist werden Konzept benötigt um dieses effizient zu nutzen!
public
Konzept zur Nutzung von Smartphones um die Datenmenge zur reduzieren, unter Berücksichtigung von Stromausfällen
Receiver
Wie können Organisationen IKT nutzen, um mit der Bevölkerung zu kommunizieren?
KrisenKommunikation
SelbsthilfeGemeinschaften
organisations
Fazit: Stromausfallkommunikation
InterOrganisationales KrisenManagement
Integration Bürgergenierierter Informationen
organisations
public
Sender
Christian Reuter & Thomas Ludwig Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien (Prof. Dr. Volkmar Pipek)
[email protected]; www.cscw.uni-siegen.de
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Literatur Andersen, P. A., & Spitzberg, B. H. (2009). Myth and Maxims of Risk and Crisis Communication. In R. L. Heath & D. O’Hair (Eds.), Handbook of Crisis Communication (pp. 206–226). New York: Routledge. Birkmann, J., Bach, C., Guhl, S., Witting, M., Welle, T., & Schmude, M. (2010). State of the Art der Forschung zur Verwundbarkeit Kritischer Infrastrukturen am Beispiel Strom / Stromausfall. Risk Management. Retrieved from http://www.sicherheitforschung.de/schriftenreihe Deutscher Bundestag. (2011). Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung. Geenen, E. M. (2009). Warnung der Beölkerung. In Schutzkommission beim Bundesminister des Inneren (Ed.), Gefahren und Warnung (pp. 61–102). Bonn. Hiete, M., Merz, M., Trinks, C., Grambs, W., & Thiede, T. (2010). Krisenmanagement Stromausfall (Langfassung) - Krisenmanagement bei einer großflächigen Unterbrechung der Stromversorgung am Beispiel Baden-Württemberg. (Innenministerium BadenWürttemberg & Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Eds.). Stuttgart. Holenstein, M., & Küng, L. (2008). Stromausfall - was denkt die Bevölkerung. Sicherheit, 2008(3), 61. Hossmann, T., Legendre, F., Carta, P., Gunningberg, P., & Rohner, C. (2011). Twitter in Disaster Mode : Opportunistic Communication and Distribution of Sensor Data in Emergencies. In Proceedings of ExtremeCom (pp. 1–6). Manaus, Brazil: ACM-Press. Jennex, M. E. (2012). Social Media – Truly Viable For Crisis Response ? In L. Rothkrantz, J. Ristvej, & Z. Franco (Eds.), Proceedings of the Information Systems for Crisis Response and Management (ISCRAM) (pp. 1–5). Vancouver, Canada.
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11. Ley/Pipek/Reuter/Wiedenhoefer (2012). Supporting Inter-organizational Situation Assessment in Crisis Management. In Proc. ISCRAM `12. 12. Pipek/Palen/Landgren (Eds.) (2012): Workshop summary: collaboration & crisis informatics (CCI'2012). Workshop-Proc. CSCW `12. 13. Reuter/Heger/Pipek (2012). Social Media for Supporting Emergent Groups in Crisis Management. In Workshop-Proc. CSCW `12. 14. Reuter/Marx/Pipek (2012). Crisis Management 2.0: Towards a Systematization of Social Software Use in Crisis Situations. Int. Journ. ISCRAM, 4(1), 1–16. 15. Reuter/Pipek/Wiedenhoefer/Ley (2012). Dealing with Terminologies in Collaborative Systems for Crisis Management. In Proc. ISCRAM `12.
2011 16. Reuter/Marx/Pipek (2011). Social Software as an Infrastructure for Crisis Management – a Case Study about Current Practice and Potential Usage. In Proc. ISCRAM `11. 17. Reuter/Marx/Pipek (2011). Desaster 2.0: Einbeziehung von Bürgern in das Krisenmanagement. In: Proc. Mensch & Computer `11. 18. Reuter/Pohl/Pipek (2011). Umgang mit Terminologien in inter- organisationaler Krisenkooperation - eine explorative Empirie. In Proc. Mensch & Computer `11. 19. Reuter (2011). Motive und Barrieren für Social Software in Organisationen und im Krisenmanagement. In Workshop-Proc. Mensch & Computer `11. 20. Wiedenhoefer/Reuter/Ley/Pipek (2011). Inter-Organizational Crisis Management Infrastructures for Electrical Power Breakdowns. In Proc. ISCRAM `11. 21. Wiedenhoefer/Reuter/Ley/Pipek (2011). Entwicklung IT-basierter interorganisationaler Krisenmanagement-Infrastrukturen für Stromausfälle. In Workshop Proc. SE `11 (acc.)
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