Aktuelle Forschungsergebnisse der Gesellschaft Mont-Soleil - BKW

01.06.2005 - Technik ISET in Kassel sowie das Paul Scherrer Institut. Die bisherigen Resultate zeigen, dass mit den heute vorhandenen Daten noch keine statis- tisch genügende Basis für einen Entscheid über die optimale Methodik vorhanden ist. Es werden weitere Messdaten von Modulen verschiedener Hersteller ...
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GESELLSCHAFT MONT-SOLEIL C/O BKW FMB ENERGIE AG

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Orientierung vom 1. Juni 2005 Es gilt das gesprochene Wort

Aktuelle Forschungsergebnisse der Gesellschaft Mont-Soleil Dr. Rudolf Minder, Leiter Forschung Gesellschaft Mont-Soleil

1. Praxisnahe Forschung Die Unterstützung von Forschungsprojekten ist – neben dem Betrieb des Sonnenkraftwerks – eines der Hauptziele der Gesellschaft Mont-Soleil, die damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung der photovoltaischen Technik leisten will. Die mit dem Testzentrum verfügbare Infrastruktur eignet sich insbesondere, um praxisnahe Untersuchungen durchzuführen. Die Forschungsprojekte werden in Zusammenarbeit mit renommierten in- und ausländischen Partnern abgewickelt. Im Folgenden werden einige aktuelle Projekte und deren Ergebnisse vorgestellt. 2. Erforschung des Langzeitverhaltens Ein erstes, von der HTI Burgdorf, Prof. Dr. H. Häberlin, geleitetes Projekt befasst sich mit der Untersuchung des Langzeitverhaltens von netzgekoppelten Photovoltaikanlagen. Es sollen Erkenntnisse über das Alterungsverhalten der verschiedenen Anlageteile in der praktischen Anwendung gewonnen werden. Die HTI Burgdorf führt seit mehreren Jahren an einer grösseren Anzahl von PV-Anlagen Messungen durch. Mit dem Einbezug des Sonnenkraftwerks Mont-Soleil erhält man wegen der grossen Zahl der installierten Module verfeinerte und statistisch besser abgestützte Resultate. Die bisherigen Resultate haben nachgewiesen, dass das Sonnenkraftwerk Mont-Soleil leistungsmässig nach wie vor in einem guten Zustand ist und einen Energieertrag erbringt, der auch mit modernen Anlagen mithalten kann. Zudem hat das Projekt − neben dem wissenschaftlichen Nutzen − durch die permanente Überwachung der Anlage auch einen positiven Einfluss auf den Betrieb. Auch das neue Solarkraftwerk auf dem Dach des Stade de Suisse in Bern wird seit der Inbetriebnahme anfangs März im Rahmen dieses Projekts messtechnisch überwacht. 3. Leistungsdefinition von Solarmodulen Ein zweites von der Gesellschaft Mont-Soleil sowohl finanziell als auch mit Expertenwissen unterstütztes Projekt betrifft die Leistungsdefinition von Solarmodulen. Partnerunternehmungen: BKW FMB Energie AG, Centralschweizerische Kraftwerke, AEW Energie AG, Energie Wasser Bern, ABB Schweiz AG, AEK Energie AG, EBM Energie AG, Electricité Neuchâteloise SA, Freiburgische Elektrizitätswerke, onyx Energie Mittelland.

GESELLSCHAFT MONT-SOLEIL

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Die heute übliche Spezifikation der Leistung von Solarmodulen beschränkt sich auf die Nennleistung bei Standard-Testbedingungen, was den Vergleich von Modulen verschiedener Hersteller schwierig macht. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Leistungsspezifikation so zu erweitern, dass der Anwender die Möglichkeit hat, Module verschiedener Hersteller bezüglich Ertrag besser zu vergleichen. Insbesondere bei grösseren Photovoltaik-Anlagen, welche auf eine optimale Wirtschaftlichkeit ausgelegt werden sollen – z.B. wenn der erzeugte Strom als Solarstrom vermarktet wird − ist das Erzielen eines möglichst hohen Jahresertrags entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie mitfinanziert, ist international breit abgestützt und kann auf die Mitwirkung verschiedener renommierter Institute zählen, wie das Joint Research Center der EU in Ispra, das LEEE-TISO in Lugano, das Institut für SonnenenergieTechnik ISET in Kassel sowie das Paul Scherrer Institut. Die bisherigen Resultate zeigen, dass mit den heute vorhandenen Daten noch keine statistisch genügende Basis für einen Entscheid über die optimale Methodik vorhanden ist. Es werden weitere Messdaten von Modulen verschiedener Hersteller und von unterschiedlichen Mess-Standorten benötigt, was mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist. Das Projekt soll auch im laufenden Jahr weitergeführt werden. 4. Sicherheitsnorm für Photovoltaikanlagen Eine ganz andere Thematik wurde mit dem Projekt "Sicherheitsnorm für Photovoltaikanlagen" aufgegriffen. Dieses von Electrosuisse geleitete Projekt kann zwar nicht als Forschung im engeren Sinn bezeichnet werden; es leistet jedoch einen Beitrag zur Förderung der PV-Entwicklung und entspricht deshalb grundsätzlich den Zielen der Gesellschaft MontSoleil, die deshalb dieses Projekt durch Teilnahme in der Arbeitsgruppe sowie mit einem Förderbeitrag unterstützte. Die provisorische Sicherheitsvorschrift für netzgekoppelte PV Anlagen musste nach mehr als 10 Jahren aktualisiert und mit den internationalen Normen abgestimmt werden. Neue Entwicklungen in der Systemtechnik, bei der Technik des Blitzschutzes und der Erdung sowie aktuelle Installationsvorschriften wurden berücksichtigt. Die Norm trat am 1. Nov. 2004 in Kraft und wird zu einem späteren Zeitpunkt in die nationale Installationsnorm integriert. 5. Projekt Solar Impulse Schliesslich sei noch ein neues Projekt erwähnt, das die Gesellschaft Mont-Soleil technischwissenschaftlich unterstützt. Es handelt sich um das Projekt „Solar Impulse“ von Bertrand Piccard. Dieses technisch äusserst anspruchsvolle Vorhaben umfasst Entwicklung, Planung und Realisierung eines mit photovoltaischen Zellen angetriebenen Flugzeugs, das langfristig eine Erdumrundung ohne Fremdenergie-Zufuhr schaffen soll. In einer ersten Phase beschafft die Gesellschaft Mont-Soleil spezielle strahlungsmeteorologische Messdaten, welche für die Simulation des Flugverhaltens des Flugzeugs verwendet werden.