AiD - Arbeitsschutz im DRK

Sicherheitsbeauftragten und ggfs. dem Betriebsrat eine eigene Unfallanalyse durchzuführen. Folgende Angaben werden an das DRK-. Generalsekretariat ...
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Fachwissen zur Arbeitssicherheit für Führungskräfte und Leitungskräfte

Unfälle im DRK – Zahlen und Schlussfolgerungen Die Zahlen sprechen für sich, eine Tätigkeit im DRK ist mit gesundheitlichen Gefahren verbunden. Natürlich trifft das auch auf jede andere Art von Unternehmen zu, dennoch lohnt ein Blick auf die Unfallstatistiken und die Fragestellungen, wie wir diese Zahlen senken können.

ren, was der Entwicklungstrend der beim DRK steigenden Zahlen auf die letzten Jahre betrachtet verdeutlicht.

Zahlen, Daten, Fakten Bekanntlich ist jede/r sich im DRK haupt-, nebenoder ehrenamtlich Engagierende entweder über die Unfallkasse des Bundes oder die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege unfallversichert. Auch jedem geläufig ist die Tatsache, dass Arbeitsunfälle mit mind. drei Arbeitsausfalltagen dem zuständigen Unfallversicherungsträger gemeldet werden müssen. Bei der Unfallkasse des Bundes sind neben dem DRK unter anderem das THW, die britischen und die amerikanischen Streitkräfte sowie die Bundesagen1 tur für Arbeit versichert. Im DRK hatten im Jahr 2012 von 1.000 Versicherten 44,7 einen meldepflichtigen Arbeitsunfall.

Daten: Unfallkasse des Bundes/Ministerium für Arbeit und Soziales, Stand März 2013 Bild: eigene Darstellung

Der direkte Vergleich zu THW und den Streitkräften muss aufschrecken, diese Zahlen lassen sich nicht lediglich durch erhöhtes Einsatzaufkommen erklä1

Daten: Unfallkasse des Bundes/Ministerium für Arbeit und Soziales, Stand März 2013 Bild: eigene Darstellung

Bei diesen meldepflichtigen Arbeitsunfällen kamen gesamt über 41.000 Arbeitsausfalltage zusammen. Der Anteil der verletzten ehrenamtlich Tätigen liegt bei unter 17%. Es lassen sich nun statistisch weitere Auswertungen vornehmen, so z.B. die jeweils Verletzungsursache, die verletzten Körperregionen usw.

Daten: Unfallkasse des Bundes/Ministerium für Arbeit und Soziales, Stand März 2013 Bild: eigene Darstellung

Eine genaue Evaluation der Arbeitsunfälle durch das DRK als Gesamtverband ist allerdings bislang nicht möglich gewesen.

Ohne Bayerisches Rotes Kreuz (versichert über bayerische Landesunfallkasse)

Redaktion und Inhalt: Björn Vetter, Landesbeauftragter für Arbeitsschutz im DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V.

E-Mail: [email protected] http://facebook.com/AiDArbeitsschutzimDRK www.drk-bw.de -> intern -> Arbeitsschutz Seite 1 von 2

Fachwissen zur Arbeitssicherheit für Führungskräfte und Leitungskräfte Gemäß § 6 Abs. 2 ArbSchG und § 3 GUV-V A1 sind Unternehmer verpflichtet, Arbeitsunfälle zu dokumentieren. Zur Dokumentation gehört auch eine Analyse des Arbeitsunfalls. Gesamtverbandlich war dies bislang aufgrund der föderalen Struktur des DRK, datenschutzrechtlicher Problematiken und des Meldewegs von der DRK-Gliederung direkt zum Unfallversicherungsträger nicht möglich. Unfallmeldungen – ab sofort digital Vor dem Hintergrund der steigenden Fallzahlen und des Problems der unzureichenden Datenlage auf Bundesebene, hat das DRK-Generalsekretariat die Seite www.unfallbogen.drk.de geschaffen. Auf dieser Plattform finden Sie die klassischen Unfallmeldebögen (UK-Bund, BGW) in digitaler Form.

forschung betrieben und ggfs. Mängel an den Trittleisten der Rettungsdienstfahrzeuge behoben werden. Bedienungsfehler und Schulungsbedarf in bestimmten Bereichen könnten somit ebenfalls erkannt werden. Alle Bearbeiter/innen von Arbeitsunfällen in den jeweiligen Verbandsstufen werden gebeten, künftig ausschließlich die auf der vorgenannten Webseite hinterlegten Unfallanzeigen zu benutzen und die Daten entsprechend zu übermitteln, um eine valide Datenbasis zu erhalten.

Die Vorteile des digitalen pdf-Formulars liegen auf der Hand. Zum einen lässt sich der Unfallbogen bequem EDV-gestützt ausfüllen, abspeichern und zur weiteren Bearbeitung z.B. an den Kreisverband weiterleiten, zum anderen werden einige der Daten auf Knopfdruck anonymisiert an eine Datenbank im DRK-Generalsekretariat weitergeleitet.

Folgende Angaben werden Generalsekretariat übermittelt:          

 

an

das

DRK-

Unternehmensnummer Geburtsjahr der/des Verunfallten Geschlecht Tödlicher Unfall Unfallzeitpunkt Ausführliche Unfallschilderung Verletzte Körperteile Art der Verletzung Zum Unfallzeitpunkt beschäftigt als (z.B. Rettungsassistent/in, Ausbilder/in etc.) In welchem Teil des Unternehmens beschäftigt (z.B. Rettungsdienst, Verwaltung, Bereitschaft) Datum Telefonnummer Ansprechpartner/in

So wird es dem DRK-Generalsekretariat zusammen mit den Landesbeauftragten für Arbeitsschutz künftig möglich sein, zentral präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung auszuarbeiten. Würde beispielsweise erkannt werden, dass in einem Landesverband überproportional viele Arbeitsunfälle beim Ein- und Aussteigen aus Fahrzeugen geschehen, so könnte hier eine direkte Ursachen-

Dies entbindet natürlich den Unternehmer, also die Verantwortlichen der jeweiligen Verbandsebene, nicht von der Pflicht, auch selbstständig zusammen mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem/der Sicherheitsbeauftragten und ggfs. dem Betriebsrat eine eigene Unfallanalyse durchzuführen.

Diese Veröffentlichung entspricht dem Stand des technischen Wissens zum Zeitpunkt der Herausgabe. Der Verwender muss die Anwendbarkeit auf seinen speziellen Fall und die Aktualität der ihm vorliegenden Fassung in eigener Verantwortlichkeit prüfen. Eine Haftung des DRK e.V. und derjenigen, die an der Ausarbeitung beteiligt waren, ist ausgeschlossen.

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