40) Vergessen

ßerlich kleine Muschi ausgiebig, was sie hingabe- voll genießt. Das Wanna dabei ihr Minikleidchen trägt, reizt mich besonders. Schließlich zieht sie mich mit ...
916KB Größe 5 Downloads 301 Ansichten
Hendrik Andersen

Das Wichtigste der Welt Band 2

Milieuroman

© 2012 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2012 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag, Berlin Coverbild: Photo-Portaitatelier Alt Hall, Gisela Scheiterlein Printed in Germany ISBN 978-3-8459-0179-4 AAVAA Verlag www.aavaa-verlag.com eBooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken! Alle Personen und Namen innerhalb dieses Romans sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Dieser Roman wurde bewusst so belassen, wie ihn der Autor geschaffen hat, und spiegelt dessen originale Ausdruckskraft und Fantasie wider.

2

Für meine zwei „Herzhälften“ Florentina und Elena

3

40) Vergessen Am Samstagnachmittag fühle ich mich völlig ausgebrannt, leer und perspektivlos. Den Sonntag über wird es nicht besser. Selbst das Reflektieren über meinen Zustand gelingt nicht, weil ich keinem Gedanken richtig folgen kann. Eine merkwürdige Mischung aus Müdigkeit und innerer Unruhe quält mich. Dazu kommt das graue Wetter, denn ich bin mit den Jahren immer lichtabhängiger geworden. Am Montag spüre ich, dass mich meine Arbeit momentan überfordert. Flüchtigkeitsfehler häufen sich, ich kann mein übliches Tempo nicht erreichen, bin vergesslich und werde aus nichtigem Anlass aggressiv gegenüber Kollegen. Zum Glück fragt niemand nach den Gründen, denn ich wüsste selbst keine Antwort. Ich beschließe, für Freitag einen Tag Urlaub zu nehmen und mich bis dahin mit aller Disziplin und Routine irgendwie durchzubeißen. Am Mittwochabend gelingt es mir, etwas zu meditieren. In meinen Gedanken schaue ich von der Lackerbrücke in den Fluss hinunter und frage 4

mich, was mir Gutes entgehen würde, wenn ich dort herunterfalle. Eine Antwort zu finden fällt nicht leicht. Was möchte ich eigentlich noch erleben? Ich würde gerne eine junge Frau im gynäkologischen Zimmer von Evitas Paradise untersuchen, ganz detailliert, mit Lesebrille, bei hellem Licht. Ich habe als Kind nie Doktorspiele gemacht, weil ich immer ein Außenseiter war, der für sich selbst gespielt hat. Später habe ich Connys Geschlechtsorgane manchmal ausleuchten dürfen, aber sie war nicht wirklich jung. Auch eine schwarze Frau eine Asiatin und eine Schwangere, würde ich gerne mal ausleuchten. Was könnte mich sonst noch als Ziel reizen? Ich stelle fest, dass ich innerhalb der Sexualität fast alles erlebt habe, was ich erleben wollte. Außerhalb der Sexualität habe ich sowieso keine Ziele. Eine Karriere im Beruf hat mich zu keiner Zeit interessiert. Ich wollte immer mit möglichst wenig Verantwortung und möglichst wenigen Überstunden ein sicheres Geld verdienen. Im Rampenlicht zu stehen und mich hervorzutun wäre mir ein Graus gewesen. Die künstlich aufgeregten, profilierungssüchtigen Kolleginnen und Kollegen, mit 5

ihrer Wichtigtuerei und ihrer übertriebenen Gestik, Mimik und Stimmakrobatik, habe ich an all meinen Arbeitsplätzen stets mit tiefster Verachtung beobachtet. Helenas Feststellung, dass ich nicht weiß, was Liebe ist, kommt mir in den Kopf. Ich hätte gerne mal die große Liebe erlebt, wäre dabei vielleicht sogar beziehungsfähig geworden. Aber ich kann mir die Liebe nicht als Ziel setzen. Ich kann ja nicht in irgendein Haus gehen und sagen: „Heute möchte ich mal die große Liebe kennenlernen!“ Wanna erscheint mir in meinen Gedanken, wie sie in der Tür steht und sagt: „Denk’ nicht so viel.“ Ein viertel Jahr ist das jetzt her, dass ich sie zuletzt gesehen habe. Die Zeit rast so dahin, immer schneller und schneller. Das macht mich ganz verrückt! Am Donnerstagabend beschließe ich Freitag zu Wanna zu gehen und Samstag zu Helena. Mein Kontostand erlaubt mir das, denn dadurch, dass ich in letzter Zeit nur immer eine halbe Stunde bei Helena war, konnte ich etwas Geld sparen. Als ich im Plaisir d’Amour anrufe, meldet sich eine Frau mit „Ja?“ Ich habe irgendwie die Vor6

stellung, das Wanna am anderen Ende ist und sage deshalb: „Ja, Hallo, ich bin Max. Bist du Kira?“ „Nein, ich bin Marlene“, sagt die Frau mit charmanter Stimme, wobei sie ihren Namen französisch ausspricht, also ohne das ‚e’ am Ende. „Ah, bist du eine neue Kollegin von Kira?“, frage ich. „Nein, ich bin die Inhaberin“, klärt mich die Dame auf: „Du möchtest also zu Kira?“ Ich sage: „Ja, ist sie morgen um zwölf Uhr frei?“ Marlene, die mir aus unerklärlichen Gründen sofort sehr sympathisch ist, schaut kurz nach und gibt dann grünes Licht für den Termin. Ich sage ihr, dass Kira mich als Mr. Kiss kennt und dass sie mich mit diesem Namen eintragen kann. „O. K, gern“, sagt Marlene leicht amüsiert. Wir verabschieden uns nett und mein Stimmungstief schlägt in kribbelnde Vorfreude um. Am Freitag, den 13. November scheint die Sonne, als ich auf den Zug warte und ich fühle mich richtig gut. Während der Fahrt denke ich an meine ersten drei Begegnungen mit Wanna. Als der Zug in Wagendorf hält und ich sitzen bleibe, berührt mich das nicht weiter, denn ich gehe ja morgen um diese Zeit zu Helena. Heute werde 7

ich mein kleines Schätzchen mit Wanna betrügen. Das ist ein erregendes Gefühl! Ich schelle um Punkt zwölf Uhr bei Blume, an der Lauscherstraße 36. Die Tür öffnet sich nach ein paar Sekunden und ich gehe im abgenutzten Treppenhaus hinauf. Die Tür vom Plaisir d’Amour steht schon weit offen. Eine hochgewachsene, schlanke, blonde Frau begrüßt mich mit: „Hallo.“ Ich schätze sie auf Mitte dreißig. Ich stelle mich mit Max vor und sage, dass ich einen Termin bei Kira habe. „Ah, ja, wir haben gestern Abend gesprochen“, sagt die Frau, deren charmante Stimme ich jetzt wieder erkenne. „Dann bist du Marlene“, sage ich. Sie nickt und lächelt. Marlene weist mir den Weg in ein Zimmer, in dem ich noch nicht war, was ich aber aus Bildern im Internet kenne. Es ist das „Tropical“, ein großes Zimmer mit Palmen, Tigerfellbett, und afrikanischen Masken an den Wänden. Ich soll ein paar Minuten warten, weil Kira noch im Bad ist. Marlene fragt mich, ob ich etwas trinken möchte. Ich nehme eine Cola Light, die sie mir schnell bringt. Ich lege mein Kondom und das Geld zurecht und schaue mich im Zimmer um. Mir fällt auf, wie ge8

schickt auch in diesem Raum wieder die Spiegel angeordnet sind. Wer sich selbst beim Liebesspiel bespannen möchte, kommt im Plaisir d’Amour voll auf seine Kosten. Dann öffnet sich die Tür einen Spalt weit. Wanna zeigt nur ihren Kopf, grinst neckisch und streckt die Zunge heraus. Dann kommt sie in den Raum. Sie ist wahnsinnig sexy, mit einem fast durchsichtigen, golddurchwirkten Minikleidchen bekleidet, ohne Slip und ohne Schuhe. Wir knutschen uns zur Begrüßung ganz weich und nass. Ich sage: „Oh Wanna.“ Da schreckt sie etwas zurück und meint: „Woher weist du meinen richtigen Namen?“ „Hey den hast du mir selbst gesagt“, sage ich erstaunt. „Wann warst du denn bei mir?“, fragt mich die Kleine, mit ihrem süßen Akzent, den ich den ganzen Tag lang hören könnte. „Hey, hast du deinen Mr. Kiss etwa vergessen“, frage ich, leicht verunsichert. „Nein, nein, wo warst du denn so lange, du Mister Kiss“, sagt sie in einschmeichelndem Ton. Ich höre heraus, dass sie die Erinnerung an mich nur spielt, um mich nicht zu kränken. Ich sage ihr, dass ich ihr nachher erzähle, warum ich so lange nicht da war. Ich will 9

Zeit gewinnen, denn ich muss mir erst noch überlegen, was ich ihr sagen möchte. Ich gebe Wanna die hundertsiebzig Euro für eine Stunde und gehe dann ins Bad. Es gibt mir einen tiefen Stich ins Herz, dass mein Sonnenmädchen mich vergessen hat. Sie hat seit unserem letzten Mal sicher über hundert andere Gäste gehabt und ich war ja nur drei Mal bei ihr. Aber trotzdem. Ich könnte sie daran erinnern, dass ich vor drei Monaten zuletzt da war, bevor sie in ihren Türkeiurlaub geflogen ist. Dass ich inzwischen bei anderen Frauen war, werde ich ihr nicht sagen, denn dann würde sofort die Frage kommen, warum ich nicht zu ihr gekommen bin. Ich könnte irgendwelche finanziellen oder familiären Probleme erfinden, die mich am Bordellbesuch gehindert haben. Als ich wieder ins Zimmer komme, breitet Wanna gerade ein frisches Abdecktuch auf dem Bett aus. Ich habe meine Kleidung überm Arm, als ich an ihr vorbei gehe. Mein Oberhemd fällt mir auf den Boden. Wanna hebt es auf, schnuppert am Hemdenkragen, schließt dabei für einen Moment die Augen und sieht mich dann verführerisch an. 10

Ich lege meine Sachen auf den Sessel. Wanna reicht das Hemd nach und sagt: „Ich mache uns Musik.“ Sie geht zu einem Hocker, auf dem ein CD Player steht, und bückt sich zu den CDs, die auf dem Boden liegen. Dabei rutscht ihr Minikleidchen so hoch, dass die Pobacken frei werden. Ich falle hinter ihr auf die Knie, schiebe meine Nase kurz von hinten zwischen ihre Schamlippen und dann meine Zunge. Wanna wackelt langsam mit dem Po hin und her, startet sanfte Soulmusik, richtet sich mit tanzenden Bewegungen auf und dreht sich um. Sie zieht mich an den Armen hoch, umarmt mich und dann knutschen wir ganz innig, wobei wir uns leicht im Rhythmus bewegen. Wir tanzen uns zum Bett und sinken langsam, knutschend auf das Liebeslager. Nach vielleicht fünf Minuten, variantenreichem Küssen, wandere ich an Wannas Bauch herunter und lecke ihre äußerlich kleine Muschi ausgiebig, was sie hingabevoll genießt. Das Wanna dabei ihr Minikleidchen trägt, reizt mich besonders. Schließlich zieht sie mich mit beiden Händen am Kopf zu sich hoch, knutscht mich kurz und dreht mich auf den Rücken. Jetzt darf ich ein ausgiebiges, zärtliches 11

Französisch genießen. Irgendwann sage ich: „Ich will dich jetzt spüren“. „Ja?“, fragt Wanna und sieht mich aufreizend an. Dann zieht sie ihr Kleidchen aus und greift zum Gummi. Sie hat die Verpackung sofort offen, streift mir den Verhüter über und setzt sich auf mich. Erst macht sie einige Fahrstuhlbewegungen, dann reibt sie ihre Klitoris kreiselnd an mir. Während ich ihre Brüste knete, krallt sie sich in meinen Brusthaaren fest und beginnt mit ihrem Unterleib schnell und heftig auf mir hin und her zu hobeln. Ich bin erfahren genug, um zu erkennen, dass der Orgasmus, den sie dann hat, echt ist. Sie sagt nach einigen Sekunden des Ausschnaufens etwas, dass ich überhaupt nicht einordnen kann: „Entschuldige das Ich zuerst gekommen bin.“ Ich nehme ihr Gesichtchen zwischen meine Hände und knutsche sie heftig. Dann drehe ich Wanna auf den Rücken. Mir fällt wieder auf, wie enorm weit die Scheide dieser zierlichen, kleinen Person ist. Aber das erotische Verhalten von Wanna ist so erregend, dass ich nach kurzer Zeit in der Missionarsstellung das Gummi fülle.

12

Dann sagt Wanna: „Jetzt weiß ich wieder so richtig, wer du bist. Ich erinnere mich an die Art von deinem Liebesspiel und die Art von deinem Küssen.“ Sie klingt jetzt ehrlich und ich sage erleichtert: „Dann ist ja gut.“ Wanna zieht meinen Schwanz mit dem vollgespritzen Gummi aus ihrer Scheide. Während sie mit Cleenex und Gummi hantiert fragt sie mich, warum ich so lange nicht bei ihr war. Ich lasse mich von Helenas Story mit der herzkranken Mutter inspirieren uns sage: „Ich musste meine beiden Eltern in ein Pflegeheim geben. Sie sind beide schon fast achtzig Jahre alt und können alleine nicht mehr. Ich bin das einzige Kind und muss für die Kosten aufkommen, die meine Eltern durch ihre Vorsorge nicht abdecken können. Das sind rund sechshundert Euro im Monat. Deshalb bleibt mir nicht mehr so viel über um in einen Club zu gehen.“ Wanna hat mir Anteil nehmend zugehört. Ich muss wohl sehr überzeugend geklungen haben. „Ich verstehe“, sagt sie, „aber du sollst nicht sagen, dass du für Kosten aufkommen musst. Du darfst deinen Eltern ein bisschen zurückgeben, von dem was sie für dich getan haben.“ Ich sage: 13

„Ja, ich würde nur gerne öfter zu dir kommen.“ „Ja, das verstehe ich. Aber Eltern sind wichtiger“, sagt Wanna mit fast religiös anmutender Überzeugung in der Stimme und nickt dazu. Ich frage Wanna, wie es ihrem Sohn geht und ob sie inzwischen einen Freund hat. Dem Sohn geht es gut und einen Freund möchte sie nicht haben, solange sie ihren Job macht. Ich sage ihr, dass viele Frauen in ihrem Job einen Partner oder Ehemann haben und dass ich auch neun Jahre lang mit einer prostituierten Frau zusammengelebt habe. Wanna schüttelt den Kopf und meint: „Nein, das geht für mich nicht. Wenn ich privat einen Mann habe, möchte ich ganz diesem Mann gehören. Aber in meinem Job ich gehöre immer wieder für eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde ganz einem anderen Mann. In Thailand eine Frau muss ganz für einen Mann da sein, wenn sie eine feste Bindung mit ihm macht. Oder sie bleibt alleine und macht Sex für Geld. Aber beides zusammen geht nicht. Und das ist richtig und gut so!“ Jetzt hat Wanna richtig moralisiert. Ich schmatze erst mal ihr Gesichtchen ab und knutsche sie dann wieder. „Soll dich noch schön mas14

sieren?“, fragt sie mich. „Oh gerne“, sage ich, denn ich erinnere mich noch, dass sie das richtig gut kann. Als Wanna das Mandelöl in ihren Händen angewärmt hat und auf meinem Rücken verteilt, fühle ich mich für einen Moment so wohl, wie schon lange nicht mehr. Warum gehe ich eigentlich nicht öfter zu ihr? Warum zieht es mich immer wieder zu Helena und ihrem oft schwachen Service? Egal, ich genieße die letzten Minuten mit Wanna. Als ich ihr an der Tür das Trinkgeld gebe, sagt sie: „Musst du mir nicht geben. Du hast selber nicht so viel.“ Ich schüttele den Kopf und sage: „Nein, nein, bitte nimm es“, und schließe mit meinen Händen ihre kleine Hand fester um den Zehneuroschein. „Danke“, sagt sie und wir knutschen noch einmal kurz. Dann sagen wir „tschüss“ und ich gehe ins Treppenhaus. Wir winken uns noch einmal kurz zu. Ich denke, dass Wanna ein richtiger Familienmensch ist. Die Story mit meinen Eltern hat sie so beeindruckt, dass sie nicht einmal das Trinkgeld annehmen wollte. Wenn sie wüsste, dass ich mich schon vor über dreißig Jahren von meinen Eltern losgesagt habe 15