2017

05.02.2015 - 35 | Remondis übernimmt Bruins & Kwast Biomass Management. Sekundärrohstofie ..... einer Beratung über neue Recyclingziele bis 2025, die ... rung von Umwelteinflüssen im Sinne des Climate Change. Act, des Emission ...
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ZKZ 04723 34. Jahrgang 8,- Euro

EU - Recycling + SEKUNDÄR-ROHSTOFFE Das Fachmagazin für den europäischen Recyclingmarkt

Verbände gegenüber Kreislaufwirtschafts­ paket reserviert, Seite 11 Slowenien: Im Abfall­ sektor gibt es viel zu tun, Seite 47

Auf geht‘s zur recycling aktiv und TiefbauLive 2017! Seite 16

Impulsgeber in Sachen Recyclingtechnologie, Seite 53 www.eu-recycling.com

Editorial EU-Recycling – Das Fachmagazin für den europäischen Recyclingmarkt ISSN 2191-3730

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Marc Szombathy (Chefredakteur) Tel.: 0 89 / 89 35 58 55 E-Mail: [email protected] Dr. Jürgen Kroll, Tel.: 0 51 51 / 86 92 E-Mail: [email protected]

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Erscheinungsweise:

12 x im Jahr, jeweils um den 9. eines Monats. Kann die Zeitschrift infolge höherer Gewalt, wie etwa Streik, nicht erscheinen, so ergeben sich daraus keine Ansprüche gegen den Verlag. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redak­tion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial kann keine Haftung übernommen werden. Es besteht kein Anspruch auf Rücksendung und Veröffentlichung. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der MSV GmbH. Alle Angaben sind mit äußerster Sorgfalt erarbeitet worden, eine Gewähr für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden.

Live und in Farbe und im Grunde ganz einfach Das hat es zuletzt vor drei Jahren gegeben: Eine EU-Recycling mit 64 Seiten Umfang. Und dank Ihrer Unterstützung, liebe Leser, Kunden, Medienpartner, ist allein das Infospezial recycling aktiv und TiefbauLive 2017 in dieser Ausgabe 14 Seiten stark geworden! Vom 27. bis 29. April erstmals auf dem Messegelände in Karlsruhe: Die Demonstrationsmesse des Jahres. Aus der Praxis für die Praxis – Aussteller und ihre Produkte, Maschinen und Anlagen live in Aktion und in Farbe. Dazu das Rahmenprogramm mit Vorträgen unter anderem zu den Möglichkeiten und Grenzen des Kunststoffrecyclings, zur Altfahrzeugverwertung und zur Mantelverordnung Ersatzbaustoffe/Bodenschutz. Über zwölftausend Besucher aus aller Welt werden wieder zu dem Event erwartet, der einen Vergleich mit den großen internationalen Fachmessen nicht zu scheuen braucht. Gleiches gilt für das Messe-Duo Recycling-Technik und Schüttgut 2017 am 10. und 11. Mai in Dortmund, das sich ebenfalls wachsender Beliebtheit erfreut. Vorgestellt werden darüber hinaus die zehn Forschungsprojekte im Verbundprojekt ForCycle sowie die Preisträger des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2016. Denn einige der ausgezeichneten Innovationen geben auch der Recyclingtechnologie Impulse – vorausgesetzt, es gelingt der Sprung vom Labor- in den Industriemaßstab. In diesem Zusammenhang sollte sich die Branche auch mehr mit Recycling 4.0 beschäftigen. Reagiert die Abfallwirtschaft nur darauf oder agiert sie mit der Industrie? Wie Ansgar Fendel von Remondis Assets & Service auf der Berliner Recyclingund Rohstoffkonferenz erklärte, ist Recycling 4.0 im Grunde ganz einfach. Doch deckt sich die heutige Realität nicht mit den Wunschvorstellungen. Und es besteht die Gefahr, in die sogenannte Entropie-Falle zu geraten. Abfallwirtschaft und Industrie sollten daher besser kooperieren. Mehrere Wege führen hier zum Ziel und vielleicht eine EU-Kreislaufwirtschaftspolitik der kleineren Schritte, für die sich Thomas Grundmann von der Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung auf den Münsteraner Abfallwirtschaftstagen aussprach. Das Forum überraschte dabei durch seltene Übereinstimmungen, aber auch durch Themen- und Europamüdigkeit. Apropos Europamüdigkeit: Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat beschlossen, dass mit Beginn des Brexit alle EU-Gesetzgebung, die noch nicht in britisches Recht umgesetzt wurde, zunächst in britische Vorschriften überführt wird. Und das betrifft wohl auch die nationale Abfall- und Umweltgesetzgebung. So ganz so vertan kann die Mitgliedschaft in der Europäischen Union nicht gewesen sein! Wir wünschen eine erfolgreiche recycling aktiv und TiefbauLive 2017 und wieder eine nützliche Lektüre! Marc Szombathy ([email protected]) Foto: UNTHA shredding technology GmbH

Bezugspreise:

Einzelheft 8,- Euro / Jahresabonnement 86,50 Euro / Ausland: 98,20 Euro (Einschließlich Versandkosten und MwSt.). Das Abonnement kann sechs Wochen vor Ende der Bezugszeit schriftlich gekündigt werden.

Druck:

StieberDruck, 97922 Lauda-K. Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Mai 2017

EU-Recycling 04/2017

Titelbild: Die XR3000C mobil-e gehört zu den neuesten Entwicklungen von UNTHA. Auf der IFAT 2016 wurde die mobile Zerkleinerungsmaschine erstmals vorgestellt. Der Hersteller reagiert damit auf die aktuellen Marktanforderungen: Das mobile elektromechanische Zerkleinerungssystem arbeitet energieeffizient, geräuscharm und ist universell einsetzbar. Das Titelbild zeigt eine XR3000C mobil-e, die in Schweden im Einsatz ist. Seit Anfang November letzten Jahres unterstützt ein Modell das Münchner Unternehmen Breitsamer Entsorgung bei der Altholzaufbereitung. Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 50 und 51 in dieser Ausgabe. 1|

Inhalt

16 | Auf geht‘s zur recycling aktiv und TiefbauLive 2017!

06 | Brexit – und dann? Britanniens Abfallwirtschaft macht sich Gedanken

11 | Verbände gegenüber EU-Kreislaufwirtschaftspaket reserviert

Europa aktuell Für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit EU-Parlament bestätigt neue Verordnung über Quecksilber Das Problem mit dem Plastikmüll im Meer Stellungnahme der Verbände: „Vorgaben zur Verbringung von Abfällen einheitlich und klar formulieren“ 06 | Brexit – und dann? 09 | Wunsch nach besserer Regulierung 10 | EU-Parlament für mehr Recycling und weniger Deponierung 11 | Alles andere als zufrieden: Verbände gegenüber EU-Kreislaufwirtschaftspaket reserviert 14 | Mineraliktag und Baustoff Recycling Forum: „Die Rechtsunsicherheit muss ein Ende haben“ 03 | 03 | 04 | 05 |

recycling aktiv 16 | Auf geht‘s zur recycling aktiv und TiefbauLive 2017! 18 | Aussteller und Produkt-Highlights Business 30 | Getrübte Investitionsfreude in Frankreichs Abfallwirtschaft 33 | Preisexplosion bei Styrol-Kunststoffen 33 | Reclay Group stellt sich in Österreich neu auf 34 | Tradition und Moderne: 25 Jahre Komptech 34 | Erdwich Zerkleinerungssysteme bezieht neuen Firmensitz 35 | BAGR erwirbt Geschäftsanteile von Stockach Aluminium 35 | Remondis übernimmt Bruins & Kwast Biomass Management Sekundärrohstoffe 36 | Ingede: Stark schwankende Qualitäten beim Altpapier 38 | TU Clausthal erforscht Recycling von Seltenerd-Magneten 38 | Das Projekt „Bioval“ 2|

53 | Impulsgeber in Sachen Recyclingtechnologie

36 | Ingede-Symposium: Stark schwankende Qualitäten beim Altpapier

39 | bvse: Nachfrage nach Schrott ist stärker geworden 40 | Schrottmarktbericht 42 | ForCycle: 10 Forschungsprojekte = 1 Projektverbund zur Rohstoffwende 45 | Dt. Edelmetallwirtschaft: Stabil trotz instabilem Umfeld Slowenien 47 | Im Abfallsektor gibt es viel zu tun Technik 49 | Bottle-to-Bottle-Flakes mit FDA-Zulassung 50 | Breitsamer Entsorgung optimiert Altholzaufbereitung mit der XR mobil-e 51 | Recycling-Technik zeigt Vielfalt der Branche 52 | „HSM steht zu seinen Produkten“ 53 | Impulsgeber in Sachen Recyclingtechnologie 55 | „Cassantec Prognostics weiß, wann Maschinen ausfallen“ 56 | Recycling < 4.0 57 | Hafenmobilkran 9300 E von Sennebogen 58 | MBA Lübeck vertraut auf Vertikalshredder von bomatic 58 | Berührungsloses Personenschutzsystem Life Guard 59 | Für Schüttgüter – Seilförderanlagen von Daltec 59 | Sackaufreißer von Vecoplan mit hoher Durchsatzleistung 60 | Auf dem neuesten Stand der Technik Recyclingkunst 61 | Plastikflaschen und die Botschaft der Meerjungfrau 61 | Index 62 | Marktplatz 01 | Impressum/Editorial www.eu-recycling.com

Für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit Auf den diesjährigen Bayerischen Abfall- und Deponietagen in Augsburg stellte VBS-Präsident Otto Heinz das Verbund­projekt „Orientierungshilfen für öffentliche Ausschreibungen in der Entsorgungsbranche“ vor.

Foto: VBS

Im Kern geht es darum, die Zusam- für den Bürger führen. Aus Sicht des menarbeit zwischen Kommunen und Verbandes der Bayerischen Entsorprivater Abfallwirtschaft zu verbes- gungsunternehmen e.V. (VBS) ist eine sern. So sprach sich Heinz neben ei- partnerschaftliche Zusammenarbeit ner sachlichen Diskussion über Wirt- zwischen Kommunen und privater schaftlichkeitsaspekte Entsorgungswirtschaft auch für Fairness und der Normalfall in BayVertrauen aus. Ein offeern. Festgestellt werner, ehrlicher Umgang den jedoch Erschwermiteinander sei eine nisse seitens einzelner wesentliche VorausLandkreise und Komsetzung des gemeinmunen, die bei öffentsamen Erfolgs. Gelichen Ausschreibungenseitigen Zusagen gen ausschließlich auf gelte es, einzuhalten den billigsten Preis und Worten Taten folfixiert seien und dagen zu lassen. durch Probleme in der VBS-Präsident Otto Heinz Dienstleistungsqualität provozierten, die Als gute Nachricht wertete Heinz eine Emnid-Umfrage, dann auf alle privaten Entsorger zuwonach die Zufriedenheit der baye- rückfallen würden. Eine konsequenterischen Bürger mit ihrer Müllabfuhr re Anwendung der „Orientierungshilgrundsätzlich hoch ist. Der schlei- fen für öffentliche Ausschreibungen“ chende Trend zur Rekommunalisie- seitens der kommunalen Auftraggerung von Entsorgungsleistungen ber wäre in beiderseitigem Interesse, könnte aber zu höheren Gebühren so VBS-Präsident Otto Heinz.

SCHÜTTGUTHALLEN MIT STELLWÄNDEN AUS STAHL

Europaparlament bestätigt neue Verordnung über Quecksilber Rechtliche Lücken werden geschlossen. Die EU verpflichtet sich unter anderem zur Umstellung auf quecksilberfreie Produktionsprozesse. Der BDE begrüßt die Zustimmung des Europaparlaments zu einer neuen EU-Verordnung über Quecksilber. Der vom Umweltausschuss in informellen Verhandlungen mit dem Rat und der Kommission ausgearbeitete Kompromiss wurde im Plenum ohne Änderungen bestätigt. „Die Parlamentarier unterstützen die Forderungen nach strengen Entsorgungsregeln, für die sich auch der BDE ausgesprochen hatte. So kann sichergestellt werden, dass flüssige Quecksilberabfälle sicher und dem neuesten Stand der Technik entsprechend vor der langfristigen Lagerung behandelt werden“, äußerte sich BDE-Präsident Peter Kurth. „Positiv ist zudem, dass das Exportverbot für Quecksilber aufrechterhalten wird

und Importe zum Zwecke der sicheren Entsorgung zumindest bis Ende 2027 erlaubt bleiben.“

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Die bestehende EU-Verordnung über Quecksilber wird ersetzt, um rechtliche Lücken zur vollständigen Einhaltung von zugesagten zwischenstaatlichen Übereinkünften zu schließen. Im Oktober 2013 unterzeichnete die EU die internationale Vereinbarung über Quecksilber (Minamata-Konvention). Die Konvention verpflichtet die EU unter anderem zur Umstellung auf quecksilberfreie Produktionsprozesse. Durch die Umrüstung fallen in den nächsten Jahren größere Mengen flüssigen Quecksilberabfalls an, die sicher entsorgt werden müssen.

27. - 29. April

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EU-Recycling 04/2017

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Europa aktuell

Das Problem mit dem Plastikmüll im Meer Auf einer Veranstaltung in Berlin forderte der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) die Bundesregierung und die Wirtschaft dazu auf, in den nächsten zehn Jahren das Ende des Kunststoff-Zeitalters einzuläuten.

„Über zehn Millionen Tonnen Kunststoffe verarbeitet allein Deutschland jährlich. Genau so viel landet weltweit Jahr für Jahr allein von Land im Meer – mit tödlichen Folgen für Vögel und Fische. Wir fordern die Bundesregierung und die Wirtschaft auf, in den nächsten zehn Jahren das Ende des Kunststoff-Zeitalters einzuläuten. Dazu brauchen wir schnellstmöglich einen Ausstiegsplan, um den Verbrauch von Kunststoffen auch in Deutschland drastisch zu verringern“, erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Organisation appellierte an die Bundesregierung, schon jetzt für Branchen mit besonders hohem Kunststoffverbrauch (wie der Verpackungsindustrie) konkrete Reduktions- und Ausstiegspläne aus dem Kunststoff zu erarbeiten und strenge-

sammelt. Professorin Gilian Gerke von der Hochschule Magdeburg-Stendal: „Kunststoff zerfällt im Salzwasser unterschiedlich schnell. Unter dem Mikroskop werden die Veränderungen auf der Oberfläche sichtbar. Teile fehlen, sie befinden sich irgendwo im Meer. Im schlimmsten Fall im Bauch eines Vogels oder Fisches“. Dabei könne der aus dem Meer zurückgeholte Kunststoff recycelt werden. Im Sinne der Ressourcenschonung sei das zwar erfreulich, doch sollte erst gar kein Abfall ins Meer gelangen. re ordnungsrechtliche Vorgaben zur Verwendung zu machen. Freiwillige Vereinbarungen der Industrie seien kein adäquates Mittel angesichts der Dimension des Problems.

Kunststoffabfälle als Wertstoffe begreifen Landet Kunststoff im Meer, zerfällt dieser in immer kleinere Partikel – eine Tüte beispielsweise in zehn bis 20 Jahren, eine Flasche in bis zu 450 Jahren. Wie dieser Zerfallsprozess abläuft und wie der Meeresmüll weiter verwertet werden kann, erforscht der NABU gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Wissenschaftler untersuchen dabei Müll aus Nord- und Ostsee, den Fischer im Rahmen des NABU-Projekts „Fishing for Litter“ mit an Land bringen. Dazu zählen verlorene Fischernetze, Folien oder Verpackungen; über 20 Tonnen Abfälle insgesamt wurden bislang ge-

Eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen die Müllkippe Meer kommt der Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu. „Wir müssen endlich weltweit ein wirkungsvolles System zur Sammlung und Verwertung von Kunststoffen aufbauen, wie es in Deutschland bereits vorhanden ist. Das ist ein Schlüsselelement für gesunde Meere. Bei weitem nicht alle Länder der Erde verfügen über eine geregelte Abfallinfrastruktur. Um aber in funktionierende Sammel-, Sortier- und Verwertungssysteme zu investieren, müssen wir Kunststoffabfälle als Wertstoffe begreifen, die nicht ungeregelt in die Umwelt gelangen dürfen“, sagte Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts. Ziel von „Fishing for Litter“ ist es, die Wege des Plastiks in die deutschen Meere zu analysieren und die gefischten Abfälle möglichst nachhaltig wiederzuverwerten. Im Sommer stellt der NABU weitere Ergebnisse des Projekts vor.

Flammschutzmittel DecaBDE ab 2019 verboten Zwanzig Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt ist eine neue EU-Verordnung in Kraft getreten, die das umstrittene Flammschutzmittel DecaBDE betrifft. Die Verordnung dient zur Änderung des Anhangs XVII der EUChemikalienverordnung REACH, in dem persistente, bioakkumulierbare und toxische Stoffe (PBT) und sehr persistente und sehr bioakkumulierbare Stoffe (vPvB) gelistet sind. DecaBDE darf nach dem 2. März 2019 weder bei der Produktion verwendet noch in Verkehr gebracht werden: als Bestandteil eines anderen Stoffs, als Gemisch, als Erzeugnis oder als Teil eines Erzeugnisses in Konzentrationen von größer/gleich 0,1 Gewichtsprozent. Für Fahrzeuge und Maschinen, die vor dem 2. März 2019 produziert werden, gibt es eine Ausnahmeregelung. Ebenso gibt es Ausnahmen für die Luftfahrtindustrie, die bis 2027 Zeit hat, das Verbot umzusetzen. Das als besonders besorgniserregend eingestufte Flammschutzmittel wird besonders bei Kunststoff- und Textilerzeugnissen, aber auch in Klebstoffen, Dichtmassen, Beschichtungen und Druckfarben eingesetzt. Es wirkt als Nervengift und wurde in abgeschiedenen Regionen nachgewiesen sowie in der Muttermilch gefunden. 4|

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Foto: Stefan Sauer/NABU

Jahr für Jahr gelangen mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle allein von Land in die Weltmeere. Wie dieses gewaltige Problem gelöst werden könnte, diskutierten der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), die Hochschule Magdeburg-Stendal und der Grüne Punkt mit Vertretern der Bundesregierung und des Umweltbundesamts sowie der Wirtschaft in Berlin. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Fragen, wie Kunststoffe in Zukunft aussehen könnten und wie verhindert werden kann, dass Plastikabfälle überhaupt ins Meer gelangen. Dabei wurden auch neue gemeinsame Ergebnisse des NABU-Projektes „Fishing for Litter“ vorgestellt.

Europa aktuell

„Vorgaben zur Verbringung von Abfällen einheitlich und klar formulieren“ Stellungnahme der Verbände BDE, BDSV, bvse und VDM zur Vollzugshilfe zur Abfallverbringung an die Länderarbeits­ gemeinschaft Abfall (LAGA).

EU-Recycling 04/2017

strengere Auslegung der unbestimmten Rechtsbegriffe.“

Foto: lassedesignen / fotolia.com

Darin heißt es: „Das Abfallverbringungsrecht, jedenfalls soweit es den besonders relevanten Bereich der grenzüberschreitenden Verbringung von als Abfall einzustufenden zukünftigen Sekundärrohstoffen betrifft, ist mittlerweile in der betrieblichen Praxis aufgrund seiner Komplexität und Fülle von Regelungen kaum noch zufriedenstellend zu bewältigen. Die korrekte Anwendung der europäischen Verordnung über die Verbringung von Abfällen im alltäglichen Geschäft ist für die Unternehmen mittlerweile so kompliziert und aufwändig geworden, dass langwierige und kostspielige Verzögerungen im Ablauf einer Verbringung immer häufiger werden. Im Hinblick auf Deutschland ist insbesondere das Problem der uneinheitlichen Anwendung des geltenden Rechts durch die Vielzahl von verschiedenen Vollzugsbehörden zu nennen. Dies führt zu einem stetig zunehmenden Bürokratieaufwand, insbesondere bei Abfällen, die nicht gefährlich sind. Das Recycling als Entsorgungsoption wird so immer weiter zurückgedrängt. Dabei bestehen bei Verbringungen von nicht notifizierungspflichtigen Abfällen (zukünftige Sekundärrohstoffe) nach den gesetzlichen Regelungen lediglich ´allgemeine Informationspflichten´ der verbringenden Firmen, bei denen nur ein Mindestmaß an Überwachung und Kontrolle sicherzustellen ist. Von diesem Mindestmaß entfernt sich der behördliche Vollzug unverhältnismäßig durch eine immer

Gegen die herrschende Meinung Kritisiert beim vorliegenden Entwurf der LAGA-Mitteilung 25 werden insbesondere die uneinheitliche Auslegung der Begrifflichkeit einer „Verbringung veranlassenden Person“ sowie die Verschärfung der abfallverbringungsrechtlichen Vorschriften. Hier wünschen sich die Verbände von der LAGA Mithilfe und ein Entgegenkommen. Dem Recycling sei nicht förderlich, „wenn Händler von Sekundärrohstoffen innerhalb Deutschlands sich nicht sicher sein können, wie sie das Informationsdokument nach Anhang VII ausfüllen müssen.“ Klargestellt werden sollte zudem, ob das Mitführen einer Kopie des Informationsdokuments ausreichend ist. Einen weiteren Kritikpunkt sehen die Branchenvertreter in dem Verweis der Vollzugshilfe auf die Begründung des Abfallverbringungsgesetzes zur Versuchsstrafbarkeit der illegalen Verbringung. Laut Vollzugshilfe soll nun schon bereits der Versuch eines Vergehens vorliegen, wenn ein Fahrzeug beladen wird. Damit stellt sich der Entwurf gegen die herrschende Meinung: „Im maßgeblichen Kommentar zum Strafgesetzbuch, der vom Vorsitzenden Richter am Bundesgerichtshof für Strafsachen, Prof. Dr. Thomas Fischer, verfasst ist, wird betont, dass der Beginn eines Trans-

portvorgangs weder die Vollendung noch in der Regel den Versuch des Verbringens darstellt. Von daher sollte die Vollzugshilfe dementsprechend korrigiert werden.“ Der erste überarbeitete Entwurf der LAGA-Mitteilung 25 „Vollzugshilfe zur Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Juni 2006 über die Verbringung von Abfällen (VVA) und zum Abfallverbringungsgesetz vom 19. Juli 2007 (AbfVerbrG) – Vollzugshilfe zur Abfallverbringung“ stammt von April 2016. Einzelne Punkte befanden sich seitdem in Überarbeitung und weiterer Absprache. Die Anmerkungen und Änderungswünsche der Verbände beziehen sich auf eine aktualisierte Version der Vollzugshilfe, die sich derzeit im Anhörungsverfahren bei den Verbänden befindet.

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Europa aktuell Foto: pixabay

Brexit – und dann? Das Votum des Vereinigten Königreichs, die Europäische Union zu verlassen, wirft die Frage auf, wie die Nation die zukünftige Abfallwirtschaftspolitik gestaltet – zum ersten Mal unter vollständig eigener politischer Kontrolle. Britanniens Abfallwirtschaft macht sich Gedanken. „Wir werden trotzdem mit der EU zusammenarbeiten“, postulierte vor einigen Wochen Andrew Sells, der Vorsitzende von Natural England. Was für Natural England, die die Regierung von England bei Angelegenheiten der natürlichen Umwelt berät, gilt, kann die britische Abfallwirtschaft nicht unterschreiben. Ihr ist mittlerweile klar geworden, dass ein ‚harter‘ Brexit bevorsteht, dass das Vereinigte Königreich den Binnenmarkt verlassen wird und dass daraus unabsehbare Folgen resultieren. Jetzt wurden zwei Papiere veröffentlicht, die ernsthafte Aussagen über die neue Rolle der britischen Abfallwirtschaft wagen. Nach Ansicht der Environmental Industries Commission (EIC) haben EU-Gesetzgebung und -Abfallpolitik im Vereinigten Königreich zu einer Entpolitisierung, der Verminderung von Deponierungen, einer Steigerung der Recyclingquote von 10 auf 40 Prozent, einem Wiedererstarken von Abfall-zu-Energie und dem Entstehen eines Kreislaufwirtschaftskonzepts inklusive Öko-Design und Abfallvermeidung geführt. Allerdings sei die Umsetzung der EU-Richtlinien in eine britische Abfallrechtsprechung nicht immer geradlinig und unkompliziert verlaufen. Das soll insbesondere der problematischen Abfalldefinition, der Bestimmung der Abfallziele nach Gewicht und Unsicherheiten über die praktische Umsetzung der Getrenntsammlung geschuldet sein.

Fortführen oder modifizieren Dennoch haben etliche Gesetze entscheidenden Einfluss auf die britische Abfallwirtschaftspolitik ausgeübt, sodass 6|

über ihre Fortführung oder Modifizierung nachgedacht werden muss: ■ Die 2010/2011 in britische Rechtsprechung übernommene Waste Framework Directive müsste mit neuen Zielvorgaben versehen werden, um diejenigen von 2020 zu ersetzen. Die Bestimmungen der Getrenntsammlung sollten aufgegeben werden, um Mischabfälle unter Ausschluss von Glas zu erlauben. ■ Die Landfill Directive könnte beibehalten werden, sollte aber neue Zielvorgaben enthalten. ■ Der Basel Convention – als internationaler Übereinkunft – sollte das Vereinigte Königreich weiterhin angehören; die erneute Unterzeichnung des Vertrages könnte juristischen Aufwand erfordern. ■ Die WEEE Directive sollte ebenso wie die Packaging and Packaging Waste Directive und die Controls on Animal By-Products Regulation beibehalten werden. ■ Ebenso sollte die Industrial Emissions Directive beibehalten werden, unter Einsatz neuer „Best Available Techniques Reference“.

Empfehlungen an das Parlament Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat beschlossen, dass mit Beginn des Brexit alle EU-Gesetzgebung, die noch nicht in britisches Recht umgesetzt wurde, in britische Vorschriften überführt wird. Ab diesem Zeitpunkt bleibt die EU-Gesetzgebung in Kraft, bis Britannien ein Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums wird oder www.eu-recycling.com

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ein Arrangement mit der EU über spezifische Verbindlichkeiten eingeht. Würde das UK-Parlament danach frei über Abfallwirtschaft und -gesetzgebung entscheiden können, sollte es den folgenden Empfehlungen der Environmental Industries Commission entsprechen: ■ einer Beratung über neue Recyclingziele bis 2025, die die Möglichkeiten eröffnen, nuancenreichere Mengenangaben mit höheren Umweltzielen als nur CO2-Folge­ escheinungen anzupeilen ■ der Beibehaltung der EU-Definition von Abfällen, um das Entstehen von Begriffsverwirrungen und juristische Unsicherheiten zu vermeiden ■ einer Überprüfung der Vorschriften zur Getrenntsammlung, um die Mehrdeutigkeit der jetzigen Sprachregelung durch einen pragmatischen Ansatz mit klarer Handlungsanweisung für hochwertige Rezyklate zu ersetzen ■ der Verwendung der „Besten Gesamt-Umwelt-Option“ (Best Overall Environmental Option; BOEO) unter Beibehaltung der fünfstufigen EU-Abfallhierarchie, die aber auch Ausnahmefälle wie die Deponierung von speziellen Sonderabfällen zulässt ■ der Bevorzugung von Kreislaufwirtschafts-Konzepten bei Ressourcen-Strategien, die mit neuen staatlichen Industrie-Strategien verknüpft sind ■ der Übernahme von Öko-Design-Regularien aus dem zukünftigen EU-Kreislaufwirtschaftspaket ■ und schließlich der Förderung einer regulatorischen Gemeinsamkeit innerhalb des Vereinigten Königreichs, da Ziele und politische Initiativen divergieren können. Über diese Forderungen hinaus sollte die gesamte EU-Abfallgesetzgebung beibehalten werden.

Mangelnde Klarheit Auch die britische Denkfabrik Policy Exchange verkennt den Einfluss der EU-Gesetzgebung auf die Abfallwirtschaft des Vereinigten Königreichs nicht. Doch unterstellt ihre neue Studie zu „Developing a new approach to waste policy following Brexit“ der EU-Abfallpolitik mangelnde Klarheit: Zum Durcheinander in den Grundsätzen würden sich schlecht bemessene Recyclingziele gesellen, die außerdem britischen Unternehmen und britischen Haushalten zusätzliche Kosten aufbürden. Darüber hinaus kritisiert die Studie, dass Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftspaket nur die Behandlungsmethoden beschreiben, nicht aber die Ergebnisse für die Umwelt. Dass es zwischen den Nationen Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, wie Abfallströme definiert und gemessen werden. Dass die offiziellen Recyclingquoten die tatsächlichen Recyclingmengen vermutlich überbewerten, da sie die Materialverunreinigungen verschleiern. Und dass der europäische Blick auf immer höhere Recyclingniveaus gerichtet ist, es aber versäumt wurde, sich über die ökonomischen Grundlagen Gedanken zu machen. Daraus ziehen die Policy Exchange-Autoren den Schluss, dass das Vereinigte Königreich nach dem Brexit einen eigenen Ansatz zu Abfall- und Ressourcenpolitik – mit deutlich klareren Zielvorgaben – finden sollte, der besser zu ihrem Land passt. Für die Wirtschaft gebe es eine ansehnliche Möglichkeit, ihre Ressourcenproduktivität zu EU-Recycling 04/2017

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Europa aktuell erweitern: Dieses Potenzial finde bereits im Grünbuch der Regierung zur Industrie-Strategie Erwähnung, müsse aber im Hinblick auf drei Vorgaben noch überarbeitet werden: durch Maximierung der Ressourcenproduktivität, die die Kosten für die Industrie erkennbar senkt; durch Minimierung von Umwelteinflüssen im Sinne des Climate Change Act, des Emission Reduction Plan und des zukünftigen Defra 25-Jahres-Plans für die Umwelt; und durch Reduzierung der gesellschaftlichen Lasten aufgrund von Kostensenkung in der kommunalen Abfallwirtschaft.

Für Re-Use und mehr Recyclingstandards

ckungen und über ein System von Verwertungsnachweisen für Verpackungen zu erreichen. Die Unterstützung einer Marktentwicklung für Sekundärrohstoffe könnte das bis 2013 höchst erfolgreiche „National Industrial Symbiosis Programme“ fortsetzen. Und Innovationen in Recycling und Wiederverwertung von Materialien und Gütern sollten zur Wiederherstellung und Rationalisierung von Prozessen führen, um den Abfallende-Status für Produkte zu erreichen, die aus Abfall gefertigt wurden.

In der Praxis beweisen

Für den Bereich Reduzierung und Wiederverwendung schlägt die Studie weniger staatliche Hemmnisse und mehr Ermutigung zum Re-Use von Gütern und Materialien vor. Regt die Entwicklung von Produktstandards wie beispielsweise der Öko-Design-Richtlinie an, um Haltbarkeit, Reparaturfähigkeit und Recycelbarkeit zu erhöhen. Und animiert unter anderem Regierung und Industrie zur Steigerung von Ressourcenproduktivität und Abfallreduzierung. Im Bereich Energie-Rückgewinnung wird die Förderung von Abfall-zu-Energie- bis hin zu HocheffizienzTechnologien für „Grünes Gas“ oder Blockheizkraftwerke zur Wärme- und Energie-Kombination vorgeschlagen, Klarheit bezüglich des Renewable Heat Incentive-Konzepts nach 2020/21 verlangt, und unter anderem an eine treffendere Definition von Ersatzbrennstoffen gedacht, um Betreiber zu zwingen, alles wirtschaftlich verwertbare Material herauszuholen, bevor es zur Energiegewinnung ins Ausland exportiert wird.

Beide Untersuchungen haben ihre Berechtigung: das Papier der Environmental Industries Commission, das auf einige britische Spezifika aufmerksam macht, die Regelungen der EU-Kreislaufpolitik aber für weitgehend beibehaltenswert einstuft. Und der Ansatz des eher EUkritischen Think Tanks, der mehr eine Wunschliste denn eine belastbare Wirtschaftsanalyse vorstellt. Etliche dieser Vorschläge klingen überzeugend, müssen sich in der Praxis jedoch als ökonomisch realisierbar erweisen und sind aus der Geschichte der letzten 20 Jahre zum Teil bekannt. Doch worüber sich keine der Studien Gedanken gemacht hat und machen konnte: Der Statuswandel des Vereinigten Königreichs vom EU-Mitgliedstaat zum Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums wird tiefgreifende wirtschaftliche, juristische und soziale Veränderungen für Britannien nach sich ziehen, die nicht zuletzt die Abfallwirtschaft grundlegend ändern werden. Inwieweit die in den beiden Untersuchungen skizzierten Modifizierungen dann noch zum Tragen kommen, bleibt abzuwarten.

Im Recyclingsektor sollten die Ortsverwaltungen bis 2025 eines der drei standardisierten Sammelsysteme eingeführt haben und damit die mehr als 400 in England betriebenen Systeme vereinfachen. Durch aktives Marketing und Denkanstöße könnte das öffentliche Recycling-Bewusstsein gehoben werden. Verbesserungen seien auch durch gemeinsame Standards zur Kennzeichnung von Verpa-

„Brexit: Implications for the Waste and Resources Sector“ Ü www.eic-uk.co.uk/Documents/Files/Waste_Legislation _Eng_Wales_landscape%20%282%29.pdf „Going Round in Circles: Developing a new approach to waste policy following Brexit“ Ü https://policyexchange. org.uk/wp-content/uploads/2017/02/Going-Round-inCircles-FULL-REPORT.pdf

Bundesregierung schlägt G20-Staaten Ressourcenpartnerschaft vor Vertreter der 20 größten Wirtschaftsmächte kamen dazu in Berlin zu Gesprächen zusammen. Bei diesem Anlass stellte der Weltressourcenrat der Vereinten Nationen seinen neuesten Grundlagenbericht vor. Laut Bundesumweltministerin Barbara Hendrick will die Bundesregierung die deutsche G20-Präsidentschaft für eine neue internationale Initiative zur Ressourceneffizienz nutzen. Staatssekretär Matthias Machnig: „Mit der G20 Partnerschaft für Ressourceneffizienz legen wir den Grundstein, um die dazu notwendige Vernetzung und den erforderlichen Austausch in Gang zu setzen. Dabei wird es darauf ankommen, auf Freiwilligkeit und Kooperation mit der Wirtschaft zu setzen.“ Der Grundlagenbericht des Weltressourcenrates zeigt, dass sich das Wirtschaftswachstum vom global rasant ansteigenden Rohstoffbedarf entkoppeln ließe. Er beschreibt zwei Szenarien für den Rohstoffverbrauch: einerseits würde sich die Entnahme von Rohstoffen von heute an bis 2050 verdoppeln, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen würden. Derzeit liegt der Verbrauch bei weltweit 85 Milliarden Tonnen. Würde man die Ressourcen andererseits effizienter und klimafreundlicher nutzen, ließe sich der Rohstoffverbrauch bis 2050 um 28 Prozent senken. Zusätzlich würden die Treibhausgasemissionen um 62 Prozent sinken. Die Weltwirtschaftsleistung wüchse dabei weiter um ein Prozent. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen in die Vorbereitung des G20 Gipfels einfließen, der am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg stattfindet. Bereits bei seiner G7-Präsidentschaft hat Deutschland erfolgreich eine Allianz zur Ressourceneffizienz initiiert. Diese soll nun im Rahmen der G20 erweitert werden.

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Europa aktuell

Wunsch nach besserer Regulierung Eröffnen die aktuellen Rahmenbedingungen für die Abfallwirtschaft Chancen zu einer Wertstoffwende? Inwieweit ist die Branche auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft?

Foto: Dr. Jürgen Kroll

Zu diesen Themen nahmen in einer Podiumsdiskussion auf der Berliner Recycling- und Rohstoffkonferenz unter Moderation von Daniel Goldmann (TU Clausthal) Ansgar Fendel (Remondis Assets & Services), Matthias Buchert (Öko-Institut), Alexander Janz (Bundesumweltministerium), Roland Pomberger (Montanuniversität Leoben) und Alexander Gosten (Berliner Stadtreinigungsbetriebe) Stellung. Der erste Diskussionsblock drehte sich um Rentabilität und Marktfähigkeit der heutigen Abfallwirtschaft. Die Frage wurde aufgeworfen, ob angesichts steigender Mengen und gleichzeitig zunehmender Miniaturisierung die ökonomischen Anreize, die Volumenströme und die vorhandenen Technologien ausreichen, um alle Materialien recyceln zu können. Miniaturisierung, Verdünnung und Verschmutzung der Abfälle stehen im Widerspruch zu den Rohstoffmärkten, die von volatilen Preise beherrscht werden. Bezeichnenderweise arbeiten die weltweit profitabelsten Entsorgungsunternehmen in den USA nicht im Rohstoffbereich, sondern haben sich auf hochtechnisierte Deponien spezialisiert. In Österreich wurde zwar in den letzten 25 Jahren die Deponierung zunehmend durch Verbrennung ersetzt, deren Rentabilität in den letzten Jahren jedoch dazu führte, dass die Recyclingquote sank. Zwar stiegen in diesem Zeitraum die Abfallmengen, doch bewegen sich die Qualitäten heute auf dem Niveau von vor 20 Jahren.

Intransparenz von Entsorgungskosten Allerdings muss zwischen technologischen Metallen und Massenströmen unterschieden werden. Während durch die WEEE-Gesetzgebung immerhin Fortschritte bei Technologiemengen erzielt wurden, trifft dies auf ElektroKleingeräte nicht zu; auch bei anderen Massenströmen wie beispielsweise dem Autorecycling wird sehr grobschlächtig sortiert. Darüber, dass die Entwicklung weg von der Deponierung führen muss, waren sich die Podiumsteilnehmer einig. Wie jedoch eine Lenkung der Stoffströme erfolgen soll – über differenzierte Eingriffe, getrennte Sammelverbote, Förderung von guten oder Verteuerung von unerwünschten Verwertungsrouten –, blieb offen.

stoffe benötigt. So könnten beispielsweise eine Ablese per Strichcode und eine Mindestanzahl von Leerungen zu einer differenzierten Abrechnung für den Kunden führen. Wobei es unabdingbar ist zu kontrollieren, welches Material in welche Tonne fließt.

Mit einfachen Maßnahmen vorankommen Die abschließende Statement-Runde der Diskussionsteilnehmer eröffnete Ansgar Fendel mit dem Wunsch nach einer besseren Regulierung, bei der bestimmte Bereiche der Privatwirtschaft überlassen bleiben sollten. Matthias Buchert sprach sich für stimmige gesetzliche Rahmenbedingungen, funktionierende behördliche Überwachung der Massenmaterialien und verfeinerte Direktiven für Technologiemetalle aus. Alexander Janz hofft, dass mittelfristig die Gewerbeabfallverordnung zur Stärkung der Materialien und insbesondere Kunststoffen beiträgt, das Verpackungsgesetz zu einer sicheren und anspruchsvolleren Verwertung von Verpackungen führt und langfristig das Kreislaufwirtschaftspaket der EU mit einfachen Maßnahmen – beispielsweise durch ein Deponieverbot für hochkalorische Abfälle – einen großen Schritt vorankommt. Für Roland Pomberger steht die gezielte und finanziell gelenkte Förderung von Recycling und Recyclingmaterialien ebenso auf der Wunschliste wie die Umsetzung des jetzigen Circular Economy-Pakets als Branchenmotor. Aus Sicht von Alexander Gosten werde der Einsatz von Recyclingmaterialien angesichts immer stärkerer Hürden und Diskriminierungen durch Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt erschwert: Falls es der Bund ernst meine mit höheren Recyclingquoten, die seit Jahren aus Marktgründen nicht realisiert werden, müsse er ganz andere Rahmenbedingungen schaffen. Anzeige

Übereinstimmung herrschte allerdings in der Frage der Intransparenz von Entsorgungskosten. Darunter haben zum einen die Verbraucher zu leiden, die nicht darüber informiert sind, in welcher Höhe die Kosten für Sammlung und Recycling von Siedlungsabfällen liegen. Aber der Meinung sind, sie seien zu teuer. Ein solches (Vor-)Urteil ist verständlich, wenn – wie für Österreich berichtet – die Preise für die Entsorgung halbiert, aber nicht auf die Bürger umgelegt wurden. Zum anderen bereiten Siedlungsabfälle der Abfallwirtschaft Probleme, deren Betreiber nicht wissen, wie die Massenströme zusammengesetzt sind. Daher werden dringend deutlich bessere Kenntnisse über deren InhaltsEU-Recycling 04/2017

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Europa aktuell

EU-Parlament für mehr Recycling und weniger Deponierung Bis 2030 soll die Vorbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling von Siedlungsabfällen aus Haushalten und Kleinunternehmen auf mindestens 70 Gewichtsprozent der erzeugten Siedlungsabfälle pro Person erhöht werden. Foto: pixabay

So steht es in einem Gesetzentwurf, der vom Europäischen Parlament am 14. März verabschiedet wurde. Die vier Berichte, die hierzu angenommen wurden, stellen die Verhandlungsposition des Parlaments gegenüber den EU-Ministern dar, die ihre Position noch nicht festgelegt haben. Simona Bonafè, Abgeordnete im EU-Parlament und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, erklärte: „Das Parlament hat mit großer Mehrheit gezeigt, dass es an den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft glaubt. Wir haben uns entschlossen, die ursprünglichen ehrgeizigen Zielvorgaben für das Recycling und die Deponierung, wie von der EU-Kommission im Jahr 2014 vorgeschlagen, wiederherzustellen. Der Rohstoffbedarf der Weltwirtschaft könnte in den nächsten 15 Jahren um mehr als 50 Prozent steigen. Um das Ruder herumzureißen, müssen wir zu einem zirkulären Entwicklungsmodell übergehen, bei dem die Materialien und ihr Wert so lange wie möglich innerhalb des Wirtschaftssystems in Umlauf gehalten werden. Nur so können wir Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum vereinbaren. Wiederverwendung, Recycling und Verwertung werden zu Schlüsselbegriffen, um die herum ein neues Paradigma zur Förderung von Nachhaltigkeit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit entstehen muss, bei dem der Abfall vom Problem zur Ressource wird.“

Alle erforderlichen Maßnahmen treffen

Bis 2030 soll die Vorbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling von Siedlungsabfällen aus Haushalten und Kleinunternehmen auf mindestens 70 Gewichtsprozent der erzeugten Siedlungsabfälle pro Person erhöht werden. Die EU-Kommission hatte 65 Prozent vorgeschlagen. Für Verpackungsmaterial aus PPK, Plastik, Glas, Metall und Holz schlagen die Abgeordneten ein Recyclingziel von 80 Prozent bis 2030 vor, mit Zwischenzielen für 2025 für jedes Material. Dem Gesetzentwurf zufolge müssen die Mitgliedstaaten alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um die Menge der auf Deponien abgelagerten Siedlungsabfälle bis 2030 auf zehn Prozent des gesamten Aufkommens zu verringern.

Der deutsche CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Europa ist ein rohstoffarmer Kontinent; deswegen müssen wir damit aufhören, unsere Ressourcen, die unsere Enkelkinder dringend benötigen, auf Deponien zu verbuddeln. Getrennt gesammelter Abfall darf nicht mehr auf Deponien landen.“ Laut Jo Leinen von der SPD soll die Deponierung bis zum Jahr 2030 in Europa deutlich reduziert werden und nur noch für höchstens fünf Prozent aller Abfälle zur Verfügung stehen. Für einige der neuen Mitgliedsländer gibt es hier Übergangsfristen.

Die Abgeordneten wollen das Siedlungsabfallaufkommen auf fünf Prozent senken, mit der Möglichkeit einer Fristverlängerung von fünf Jahren, wenn ein Land bereits 2013 mehr als 65 Prozent seiner Siedlungsabfälle in Deponien abgelagert hat. Bezüglich der jedes Jahr etwa 89 Millionen Tonnen verschwendeten Nahrungsmittel – 180 Kilogramm pro Person – fordert das EU-Parlament eine Verringerung der Lebensmittelabfälle in der Union gegenüber dem Stand von 2014 um 30 Prozent bis 2025 und um 50 Prozent bis 2030. Die Abfallbelas­tung der Meere soll mit den gleichen Zielen reduziert werden.

Hintergrundinformationen Im Jahr 2014 haben Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, die Niederlande und Schweden praktisch keinen Hausmüll auf Deponien abgelagert, während Zypern, Kroatien, Griechenland, Lettland und Malta noch mehr als drei Viertel ihrer Siedlungsabfälle auf diese Weise entsorgen. Obwohl sich die Abfallentsorgung in der EU in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert hat, wird fast ein Drittel der Siedlungsabfälle noch auf Deponien abgelagert und weniger als die Hälfte recycelt oder kompostiert, wobei zwischen den verschiedenen Mitgliedstaaten große Unterschiede bestehen. Die Verbesserung der Abfallentsorgung könnte Vorteile für die Umwelt, das Klima, die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft bieten. Im Rahmen einer Verlagerung der EU-Politik in Richtung auf eine Kreislaufwirtschaft hat die EU-Kommission vier Legislativvorschläge zur Einführung neuer Ziele im Bereich der Abfallentsorgung in Bezug auf Wiederverwendung, Recycling und Deponierung vorgelegt. Die Vorschläge verschärfen ebenfalls die EU-Bestimmungen zur Abfallvermeidung und Ausweitung der Erzeugerhaftung. Sie vereinheitlichen Begriffsbestimmungen, Berichtspflichten und die Berechnungsmethoden für die jeweiligen Ziele.

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Alles andere als zufrieden: Verbände gegenüber EU-Kreislaufwirtschaftspaket reserviert Am 24. Januar beriet der Umweltausschuss des EU-Parlaments über die EU-Abfallgesetzgebung. Die 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage boten am 14. Februar den Entsorgungs- und Recyclingverbänden die Gelegenheit, Stellung zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket zu beziehen. Das Forum überraschte durch seltene Übereinstimmungen, aber auch durch Themen- und Europa-Müdigkeit. „Was haben wir nach 30 Jahren aus der Abfallgesetzgebung gelernt?“ lautete die Eingangsfrage von Thomas Grundmann (Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung). Er erinnerte an die vielen Jahre, in denen in Deutschland über Gesetze zur Abfallwirtschaft diskutiert wurde. Und wies darauf hin, dass dennoch hinsichtlich Richtlinien zur Kreislaufwirtschaft Theorie und Wirklichkeit immer noch weit auseinander klaffen würden. Auch sei „das Verpackungsgesetz ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Juristen“, über das noch lange gestritten werden dürfte. Allerdings seien die Ziele des Kreislaufwirtschaftspaketes durchaus zu befürworten, auch wenn es einer „Riesenanstrengung“ bedürfe, bis diese erreicht seien. Als eine grundsätzliche Schwierigkeit einer internationalen Harmonisierung sah Grundmann, wie der Erfolg von Maßnahmen zur Abfallvermeidung gemessen werden könne. Massenstromstatistiken könnten zwar als Indizien, aber nicht als seriöse Erfolgskontrolle dienen, da ein Abfallmengen-Rückgang auch durch andere Faktoren ausEU-Recycling 04/2017

gelöst worden sein könnte. Hinzu kämen Unsicherheiten hinsichtlich einer einheitlichen Datenbasis, der Definition von Hochwertigkeit von Verwertungsmethoden und der Definition von Recyclingquoten. Was Basisdaten anlangt, so seien diese bereits auf nationaler Ebene unzureichend, da sie auf teilweise veralteten oder unterschiedlich gebrauchten Begrifflichkeiten beruhen oder in Abfallaufkommen und -zusammensetzung variieren.

Für eine Politik der kleineren Schritte Auch die Frage der Hochwertigkeit müsse noch beantwortet werden, da weder für hochwertiges Recycling noch für hochwertige energetische Verwertung verbindliche qualitative Vorgaben vorliegen. Hierzu müssten neben Kriterien zur Energieeffizienz und Klimarelevanz auch Kaskadennutzungseffekte berücksichtigt werden – „vernünftig kombiniert und dosiert“. Ebenso warte die Festlegung von Recyclingquoten auf eine Vereinheitlichung, zumal laut Beschluss der EU-Kommission (2011/753/EU) zurzeit vier unterschiedliche Berechnungsmethoden ihre Berech11 |

Europa aktuell tigung haben. Grundmann rät daher: Erst die Methode, dann die Quoten festlegen. Denn „wer soll die Quoten für welche Abfallströme auf welcher Datengrundlage gegenüber wem nachweisen?“ Einen europaweiten Wirtschaftsplan hält der Experte für ideal, möchte aber gar nicht ermessen, wie lange das auf EU-Ebene dauern könnte. Daher plädiert Grundmann für eine EU-Abfallwirtschaftspolitik der kleineren Schritte, die mit Erfolgskontrollen und Sanktionsmaßnahmen gekoppelt sind. Es sei kein „großer Korrridor“ vonnöten, an dessen Ende die Brotkörbe hoch hängen, um die Mitgliedstaaten zu motivieren. Vielleicht, so Grundmanns Vorschlag, wären die Fortschritte besser im Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum des jeweiligen Landes zu beurteilen.

Nur zehn Prozent für stoffliche Verwertung Bei ehrlicher Betrachtung gibt es bisher keine einheitliche europäische Zielsetzung über Abfälle, gab Peter Kurth (BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.) zu bedenken. Die Abfallrahmenrichtlinie jähre sich zum zehnten Mal, doch der Umsetzungsstand sei „erschütternd“. Aber auch in Deutschland würden Gesetze „in beeindruckender Souveränität“ weder beachtet noch umgesetzt. Die Quote bei Biotonnen sei schlicht „beschämend“. Schlechte Umsetzung sei also nicht nur ein europäisches Phänomen. Dabei berge die Kreislaufwirtschaft enormes Potenzial: Sie sei ein ganz großer Hebel, um bei Klimawandel, Energiewende und Ressourceneffizienz voranzukommen. So habe beispielsweise der Verzicht auf die Deponierung unbehandelter Abfälle zu 35 bis 40 Prozent aller deutschen CO2-Einsparungen geführt. Sie benötige eine vernünftige, aber auch politisch gewollte Implementierung. Doch wie werden die dafür vorgesehenen EU-Mittel und Instrumente verwendet? Wenn die Abfallrahmenrichtlinie bis 2020 verbindlich umgesetzt sein soll, dürfe Brüssel nicht nur Neubauten und Modernisierungen von Deponien finanzieren. Bislang hätten aber nicht einmal zehn Prozent der eingesetzten Mittel etwas zu tun mit einer Kreislaufwirtschaft, die auf stoffliche Verwertung und Recyclingstrukturen hinarbeitet und zusteuert. Demgegenüber müssten die vorhandenen Instrumente zur Förderung und Finanzierung wesentlich konsequenter auf die Umsetzung der Abfallrahmenrichtlinie abzielen.

Zeit für ein mutiges Verbot Damit verbunden blieb für Kurth die Frage, ob es nicht Zeit für ein mutiges Deponieverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle mit ambitionierter Zielvorgabe für 2030 oder 2035 ist. Wobei unter ambitioniert eine wesentlich höhere Quote als fünf oder zehn Prozent verstanden werden muss, damit sich etwas ändert. Auch seien bislang die zugelassenen Behandlungsoptionen weitgehend offen, wie auch die Ermittlung von Investitionen und die Klärung von Konsequenzen bei Verstößen nicht eindeutig geregelt sind. Dabei wäre es gut, wenn die Europäische Union die Kraft hätte zu sagen: „Ab 2030 wird in Europa nicht mehr 12 |

deponiert.“ Aus Sicht von Kurth gilt es, Kreislaufwirtschaft als europäischen Markt zu begreifen und die weltweite Funktion von Sekundärrohstoffmärkten zur Kenntnis zu nehmen. Daher ging sein Rat an die Europäische Union: „Vielleicht ist es besser, man beschränkt sich auf ein paar Punkte und verliert sich nicht sehr in Detailregelungen, bei denen man nach wenigen Jahren feststellt, dass in der konkreten Umsetzung und im Vollzug nicht allzu viel passiert ist.“

Für Deponiesteuer und Deponieverbot Patrick Hasenkamp (Verband kommunaler Unternehmen) definierte die Kreislaufwirtschaft ebenfalls als eine große Chance, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu verringern. Da man sich – auch in Deutschland – zu sehr mit der Beseitigung von Abfällen und weniger mit deren Vermeidung und Wiederverwertung befasst habe, begrüßt er den Closing-the-loop-Ansatz, den die EU-Kommission vertreten will. Essenziell aus kommunaler Sicht seien daher Vorschläge zur Abkehr von der Siedlungsabfall-Deponierung und das final zu beendende Deponierungsverbot für getrennt gesammelte Abfälle. Weder die Deponiesteuer in England und den Niederlanden noch das Deponieverbot in Deutschland habe den Ländern wirtschaftlich geschadet; vielmehr hätten die Systeme in den BeneluxStaaten sowie in Mittel- und Nordeuropa durch reduzierte Deponierung zu einer Steigerung der Recyclingwirtschaft geführt.

Den gesamten Lebenszyklus mit einbeziehen Das Waste-to-energy-Papier der EU-Kommission vom 26. Januar kommentierte Hasenkamp als einen Ansatz, um die Materialströme zwischen den bestehenden Verwertungsanlagen auszutarieren. Es biete einen Ansatz, der eng mit der Frage nach der Wirksamkeit der Abfallhierarchie beziehungsweise der Massenrelevanz von Behandlungsmethoden zusammenhängt. Denn tiefergreifende Änderungen in der Behandlung von Massenströmen konnten bislang weder durch noch so gute Abfallvermeidungskonzepte, intelligente und technisch ausgefeilte Recyclingprojekte oder entsprechende Wiederverwendungskonzepte erreicht werden. Die großen Effekte, so Hasenkamp, hätten die energetische Nutzung und leider auch die Deponierung gebracht. Große Herausforderungen würden auch an die EU-Strategie für Kunststoffabfälle gestellt, wie das ebenfalls am 26. Januar veröffentlichte Papier zeigt. Noch heute würden in der Produktion von Kunststoffen 90 Prozent Primärrohstoffe eingesetzt, und die 25 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen in der EU gelangten nach wie vor nur zu 30 Prozent ins Recycling, zu 39 Prozent in die Verbrennung und zu 30 Prozent auf Deponien. Die europäische Kunststoffstrategie sei daher zwingend darauf angewiesen, den gesamten Lebenszyklus dieses Materials mit einzubeziehen.

Impulse fehlen „Es gibt noch erhebliches Potenzial für Recycling und Kreislaufwirtschaft in Europa“, lautete die Zwischenbilanz von Eric Rehbock (bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe www.eu-recycling.com

Europa aktuell und Entsorgung e.V.). Leider enthalte das entsprechende Paket der EU kein ambitioniertes Programm, sondern nur eine „Light Version“. Als „grundlegenden Webfehler“ bezeichnete er das fehlende Deponieverbot, anstelle dessen eine zehnprozentige Deponierungsquote ab 2030 festgelegt wurde. Die Müllverbrennung werde mit den jetzt vorgeschlagenen Regelungen ungebremst weitergehen. Hier wären zusätzliche Definitionen einer hochwertigen energetischen Verwertung ebenso wünschenswert wie die Festlegung, dass als letzte Verwertungsoption sonstige Maßnahmen der thermischen Behandlung vorgenommen werden dürfen. Laut Rehbock fehlen Impulse, um neben den getrennten Sammelstrukturen für Wertstoffe auch regionale Recyclingnetzwerke und gewerbliche Sammelstrukturen in den europäischen Mitgliedstaaten zu entwickeln und zu fördern. Und als prinzipielles Manko bezeichnete er, dass die negativen Umwelteinwirkungen bei der Gewinnung von Primärrohstoffen nicht in den Preis einfließen, während die bessere CO2-Bilanz bei Sekundärrohstoffen nicht berücksichtigt wird: Die daraus resultierenden, unterschiedlichen Voraussetzungen würden die Konkurrenz der Sekundär- mit den Primärrohstoffen erschweren.

Auf wenige Themen konzentrieren Rehbock legte einen Forderungskatalog vor, der unter anderem klare ordnungs- und finanzpolitische Rahmensetzung, klare Abgrenzung von privaten und kommunalen Zuständigkeiten, saubere Begriffsdefinitionen und eindeutige Vorgaben für Statistiken sowie Quotenberechnungen enthielt. Und sich gegen Handelsbeschränkungen, staatlichen Protektionismus wie in Ungarn, der Abfallhierarchie zuwiderlaufende Subventionen, Förderungen der Reparierbarkeit und Maßnahmenprogramme, die die Wiederverwendung vorbereiten, aussprach. Auch Rehbock sieht in Kreislaufwirtschaft und Energiewende die einzigen relevanten Branchen, die trotz Wirtschaftswachstum für Ressourcenschonung und Klimaschutz sorgen. Und er teilt mit Kurth die Einstellung, sich auf wenige Themen zu konzentrieren: „Es gibt Punkte, da sollte man eher nichts tun und lieber das andere richtig tun und den Kleinkram einfach mal außen vor lassen.“

Manchmal unerträgliche Diskussionen VKU, bvse, BDE und ASA: Auf Kongressen vergangener Jahre stand diese Besetzung eines Podiums normalerweise für zum Teil heftige Diskussionen. Nicht so diesmal. Das lag zwar sicherlich daran, dass diese vier Verbände in einer Initiative zusammengeschlossen sind, die gemeinsam Erwartungen und Forderungen in Richtung Europa formuliert hat. Es war aber auch darin begründet, dass sich unter den Akteuren bei bestimmten Fragenkomplexen Diskussionsmüdigkeit und Verhandlungsfrust eingeschlichen haben. Peter Kurth formulierte ersteres so: „Die Begeisterung aller Beteiligten, zum 19. Mal über die Chancen eines Wertstoffgesetzes zu reden, sind gering ausgeprägt – übrigens nicht nur für die Zuhörer solcher Diskussionen, sondern auch für die Teilnehmer.“ Darüber hinaus waren aber auch deutliche Worte zur Brüssel-Verdrossenheit zu EU-Recycling 04/2017

hören. Eric Rehbock beispielsweise erklärte, er sei häufig in Brüssel gewesen, habe sein Engagement in den letzten ein bis zwei Jahren jedoch zurückgefahren wegen des dortigen – Entschuldigung! – „Geschwafels“. Die Diskussionen seien manchmal „unerträglich“. Außerdem habe man viel Geld für Veranstaltungen ausgegeben, beispielsweise auch beim Grünbuch für Kunststoffabfälle. Diese Veranstaltungen würden nach dem gleichen Muster ablaufen: Es kommen 100 bis 150 Besucher, darunter 90 Deutsche, die sich sowieso kennen, dann fünf bis sechs „Exoten“, die keine Fragen stellen, und ein Dolmetscher. Kurz: Diejenigen, die das betreffen würde und die das Wissen ausschöpfen könnten, kommen nicht, und wenn sie kommen, „gehe das schnell wieder unter“.

Es gibt nichts Frustrierenderes Als einen weiteren Punkt führte Rehbock an, dass die Deutschen in Brüssel nicht gerade das beste Ansehen genießen – weil sie so vielschichtig seien, viele Verbände hätten, auch innerhalb einer Branche viele Verbände hätten und weil vielleicht die Botschaft des einen Verbandes der des anderen widerspricht. Eric Rehbock: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man über die europäischen Verbände – Herr Kurth mit FEAD, bvse mit EuRic, andere mit BIR – mehr erreicht, weil viele europäische Verbände drinsitzen.“ Auch Axel Knörr (Pfleiderer Holzwerkstoffe) ist von seinen Besuchen in Brüssel desillusioniert. So schilderte er eine dortige Sitzung, bei der es um die Festlegung von Schadstoff-Obergrenzen ging. Und auf der für Frankreich zwei Milligramm, für Deutschland zehn Milligramm, für das flandrische Belgien 15 Milligramm sowie für das wallonische Belgien null Milligramm beschlossen wurden und für Italien (ohne Lombardei) „alles okay“ war. Angesichts solcher Erlebnisse fehlt Knörr nach eigener Aussage „der Glaube, dass die EU regulierend aktiv wird“. Und er sich fragt, weshalb er überhaupt zu Besprechungen nach Brüssel fahren soll, denn „es wird doch eh nichts erfüllt, ob man verhandelt oder nicht verhandelt“. Das Fazit des erfahrenen Ingenieurs: „Es gibt nichts Frustrierenderes als das Umweltrecht in der EU.“

Schwierig für ambitionierteres Vorhaben Kritik an der EU-Kommission klang auch bei Arno Oexle (Köhler & Klett Rechtsanwälte) an: „Quoten stehen ja nur auf dem Papier, und die Frage ist, ob sich die Kommission nicht darum kümmern sollte, dass das jetzt schon bestehende Abfallrecht nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch umgesetzt wird, bevor man den Blick wieder auf neue Quoten und Ziele richtet.“ Die Kongressteilnehmer honorierten diese Äußerung mit spontanem Beifall. Und auch Peter Kurth brachte auf den Punkt, weshalb Verhandlungen in Brüssel auf Dauer ins Leere laufen und desillusionieren können: „Wenn sich das festsetzen sollte – nach dem Motto: Es ist egal, was wir beschließen. Wenn dagegen verstoßen wird, muss niemand Konsequenzen befürchten. Und zur Umsetzung des Ganzen wird auch zu wenig getan – dann wird es mit dem ambitionierteren Vorhaben schwierig.“ 13 |

Europa aktuell Foto: O. Kürth

„Die Rechtsunsicherheit muss ein Ende haben“ Auf dem 4. Mineraliktag und Baustoff Recycling Forum in Würzburg standen zwei große Themen im Mittelpunkt: der Referentenentwurf der Mantel­verordnung und die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen.

I

n seiner Eröffnungsrede machte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock deutlich, dass eine Mantelverordnung zur Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung, zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfallverordnung aus Sicht der Branche dringend erforderlich ist. „Wir brauchen ein einheitliches und abgestimmtes Regelwerk für ganz Deutschland. Der bisherige Flickenteppich unterschiedlichster Länderregelungen und die auch dadurch bedingte Rechtsunsicherheit muss jetzt bald ein Ende finden“, erklärte Rehbock. Und die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen müsse verbessert werden: Matthias Moosleitner, Präsident des Baustoffrecycling Bayern e.V., appellierte an die öffentliche Hand, die Hindernisse für die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen aus dem Weg zu räumen. Einer der Gründe für die Zurückhaltung, Recyclingbaustoffe vermehrt einzusetzen, sei aus seiner Sicht auch in der „scheinbaren Rechtsunverbindlichkeit der bisher geltenden Regelwerke“ zu suchen. Zwar ist diese Akzeptanz, so Michael von Malottky vom bvse-Fachverband Mineralik, im Norden Deutschlands aufgrund der geologischen Verhältnisse durchaus zufriedenstellend: „Der Norden hat Sand, aber keine Steine.“ Doch ansonsten sei noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. 14 |

Zwei Seiten ein und derselben Medaille Michael Heugel vom Bundesumweltministerium informierte über den Stand des Verfahrens zur Mantelverordnung und stellte eine Verabschiedung des Regelwerks noch in diesem Jahr in Aussicht. Aufgrund der Ergebnisse des Planspiels und intensiver Beratungen sei hinsichtlich der Erforderlichkeit von Untersuchungen, der Vorerkundung, Probennahme und -analyse sowie der Klassifizierung von Bodenmaterial eine Vereinheitlichung der Regelungen zwischen Ersatzbaustoffverordnung und Bundesbodenschutzverordnung erreicht worden. Der Mineraliktag gelangte dabei zu der Erkenntnis, dass der Erfolg der Mantelverordnung und eine deutliche Steigerung des Einsatzes von Recyclingbaustoffen zwei Seiten ein und derselben Medaille sind. Dr. rer. nat. Axel Kopp vom Bundesumweltministerium erläuterte im Zusammenhang mit der Ersatzbaustoffverordnung, dass ein tragfähiger Ausgleich zwischen den Zielen des vorsorgenden Boden- und Grundwasserschutzes sowie der Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft beim Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen in technische Bauwerke gefunden werden müsse. Der vorliegende Entwurf werde dieser Zielsetzung durch die Anwendung eines wissenschaftlichen Fachkonzepts gerecht, welches www.eu-recycling.com

Europa aktuell zulässige Schadstoffkonzentrationen für eine wässrige Lösung des mineralischen Ersatzbaustoffs festlegt (Materialwerte), die gewährleisten, dass die Geringfügigkeitsschwellenwerte nach Durchsickerung im Grundwasser eingehalten werden. Bei Erfüllung der Verordnung könne dann auf Genehmigungen und behördliche Prüfungen nach dem Wasserrecht weitgehend verzichtet werden.

Fotos: bvse

Deutschland braucht größere Deponiekapazitäten Mit den neuen Regelungen der Mantelverordnung werden mehr Mineralikabfälle als bisher auf Deponien beseitigt werden müssen. Daran ließ die Veranstaltung keinen Zweifel. Wie Michael Heugel einräumte, werden nach dem neuen Regelwerk jährlich circa 13 Millionen Tonnen Material zusätzlich auf den Deponien landen. Und Harmut Haeming von der Interessengemeinschaft Deutscher Deponiebetreiber rechnete vor, dass bis spätestens im Jahr 2026 in ganz Deutschland erhebliche Probleme hinsichtlich der Deponierung mineralischer Abfälle zu erwarten

sind. Auch wenn die vorliegende Datenlage in den Bundesländern unklar, zumindest aber nicht eindeutig ist, bestünde in den meisten Bundesländern zumindest regionaler Deponiebedarf. Haeming: „Wenn zeitnah keine neuen Deponien hinzukommen, nähern sich einige Bundesländer sehr schnell dem Entsorgungsnotstand.“ Nach seiner Ansicht seien die Landesregierungen der betroffenen Bundesländer deshalb aufgefordert, potenzielle Vorhabenträger massiv, insbesondere bei der Planrechtfertigung für neue Deponiekapazitäten, zu unterstützen. Zunächst

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Fasste die Branchen-Forderungen prägnant zusammen: bvse-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer (rechts im Bild) sollten jedoch vorhandene Deponiestandorte technisch vollständig genutzt werden, weil dort der Eingriff in Natur und Landschaft bereits erfolgt ist und so vergleichsweise schnell neuer Deponieraum generiert werden kann. Aus Sicht des Vorsitzenden des bvse-Fachverbandes Mineralik – Recycling und Verwertung, Jürgen Weber, sei es zusätzlich notwendig, dass gering belastetes Bodenaushubmaterial in Gruben, Brüchen und Tagebauen auch zukünftig verfüllt werden kann. Ansonsten seien massive Entsorgungsengpässe in diesem Bereich unvermeidbar. bvse-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer fasste die Branchen-Forderungen prägnant zusammen: Es müssen künftig erheblich mehr Recyclingbaustoffe, insbesondere von der öffentlichen Hand, eingesetzt werden. Das betreffe sowohl den Tiefbau wie auch den Hochbau. Dabei müssten alle RC-Qualitätsstufen, abhängig vom Einsatzzweck, berücksichtigt werden. Gleichzeitig dürfen die Bundesländer nicht die Augen vor den Realitäten verschließen. Deutschland benötigt so schnell wie möglich deutlich größere Deponiekapazitäten für mineralische Abfälle, die nicht verwertet werden dürfen. Außerdem müssten die Bundesländer die in der Bundesbodenschutzverordnung vorgesehenen Öffnungsklauseln konsequent ausschöpfen, um die Verfüllung von gering belastetem Bodenaushubmaterial zu ermöglichen.

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Auf geht‘s zur recycling aktiv und TiefbauLive 2017! Ein Infospezial zur Branchen-Demonstrationsmesse des Jahres vom 27. bis 29. April in Karlsruhe: Aussteller, Produkte, Präsentationen, Maschinen und Anlagen live in Aktion – Pressen, Shredder, Scheren, Brecher, Siebe und Sortiersysteme. Dazu praxisnahe Vorführungen alltäglicher Aufgabenstellungen, die unterschiedliche Themen abdecken und komplette Abläufe erlebbar machen. Neu im Programm ist auch die „Sonderschau Kunststoffrecycling“.

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Fotos: Peter Sandbiller/ Karlsruher Messe- und Kongress GmbH

or zwei Jahren verzeichnete die Doppelmesse recycling aktiv und TiefbauLive 12.470 internationale Besucher. Und zur diesjährigen Ausgabe am neuen Veranstaltungsort, der Messe Karlsruhe, wird eine ähnlich hohe Beteiligung erwartet. Allein die Aktionsfläche „Schrott & Metall“ dürfte wieder das Fachpublikum anlocken und sich als Besuchermagnet erweisen: Auf circa 2.000 Quadratmetern Fläche entsteht die Infrastruktur eines modernen Schrottplatzes mit dort anfallenden Arbeitsschritten wie Lagern, Zerkleinern, Umschlagen und Verwerten. Präsentiert werden unter anderem Schrottscheren von IUT Beyeler, Paal und Genesis. Das Unternehmen ZDAS wird im Verbund mit Klann Anlagentechnik eine Schrott-Paketierpresse aufbauen, und Hammel Recyclingtechnik ist mit www.eu-recycling.com

recycling aktiv Sonderfläche mobiler Schrottplatz

einer mobilen Metallanlage bestehend aus Vorbrecher VB 950 DK, Metallsieb MMS 150 DK, Wirbelstromabscheider MWA 1000 E und Metallfeinzerkleinerer HEM 1250 DK vertreten. Darüber hinaus stellt analyticon instruments Handmessgeräte zur Verfügung und die Firma Staplerbesen Vertrieb Deutschland das Staplerbesen-Modell „Butti“. Eine neu konzipierte Aktionsfläche widmet sich dem Thema „Holz & Biomasse“. Hier werden Hölzer vorsortiert, Restmaterialien entfernt, Hölzer zerkleinert und Holz-Rezyklate hergestellt. Die Maschinen- und Anlagenhersteller Arjes, Haas Holzzerkleinerungs- und Fördertechnik, Komptech Umwelttechnik, Doppstadt, Neuenhauser Maschinenbau, Hammel, Jürgen Kölsch und J. Willibald haben ihre Beteiligung zugesagt. Im Einsatz gezeigt werden Ein- und Zweiwellen-Zerkleinerer, die mobile Überlängenrückführung, mobile Siebanlagen, Brecher und Feinzerkleinerer. Und auf den 2.700 Quadratmetern Aktionsfläche gibt es auch zum Thema Bioabfall-Verwertung viel zu sehen. Neu im Programm ist außerdem die „Sonderschau Kunststoffrecycling“ des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. In der angegliederten Halle des Messegeländes können Interessierte erfahren, wie aus Rezyklaten beispielsweise Bauzaunfüße, Lärmschutzeinrichtungen, Ladungsträger, Bühnen oder auch Einrichtungen für Kinderspielplätze hergestellt werden.

Öffnungszeiten

27. - 28. April 2017, 9-17 Uhr 29. April 2017, 9-16 Uhr

Veranstaltungsort

Messe Karlsruhe, Messeallee 1 76287 Rheinstetten

Ausstellungsfläche

Freigelände: 70.000qm Halle 2: 6.500 qm

Aussteller Besucher

ca. 200 ca. 12.000

Live-Demos

■ Musterbaustelle „Straßen und Kanalbau“ ■ Aktionsfläche „Schrott & Metall“ ■ Aktionsfläche „Holz & Biomasse“ ■ Sonderschau „Kunststoff-Recycling“

Ü www.recycling-aktiv.com, www.tiefbaulive.com

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Aussteller und Produkt-Highlights Unter anderem werden diese Maschinen- und Anlagenhersteller auf der recycling aktiv und TiefbauLive 2017 vertreten sein:

Komptech GmbH Ob Biogut, Biomasse oder Kompost: Komptech kann sowohl für die stoffliche wie auch die energetische Verwertung die geeignete Aufbereitungstechnik anbieten. Auf der Demomesse recycling aktiv in Karlsruhe wird Komptech diese Möglichkeiten eindrucksvoll vorstellen.

Zweiwellen-Zerkleinerer Crambo 5200 und Multistar One

Zwei Maschinen in einer Bei zunehmender Verunreinigung des Bioguts gewinnt die Behandlung am Ende des Prozesses eine immer größere Bedeutung. Windsichter wie der Hurrikan oder Steinseparatoren wie der Stonefex sind für diesen Aufgabenbereich zuständig. Komptech hat beide Maschinentechniken im Hurrifex vereint, den es sowohl stationär wie auch in mobiler Ausführung gibt. In nur einem Arbeitsgang werden

schwere und harte Fremdstoffe mit den leichten Fremdstofffraktionen ausgeschieden. Die Trennparameter lassen sich einfach einstellen und ermöglichen damit ein breites Anwendungsgebiet. Alle Komponenten werden elektrisch angetrieben; der Strom kommt vom Netz oder dem eingebauten Dieselgenerator. In diesem Jahr feiert das österreichische Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen. Ü www.komptech.com

Vortragsreihen der Verbände An drei Messetagen bieten der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM) und der Deutsche Abbruchverband (DA) gemeinsam ein rund einstündiges Programm mit Referaten zur Mitarbeiterqualifizierung und zu Ausbildungskonzepten an. Ein von bvse und VDMA veranstalteter Vortragsblock am 27. April widmet sich dem Kunststoffrecycling. Dr. Thomas Probst (bvse) wird hier über Möglichkeiten und Grenzen referieren, relevante Stoffstrommengen und Märkte aufzeigen sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen erläutern. Probst: „Das Kunststoffrecycling umfasst sowohl das Abfallrecht wie auch das Produktrecht. Zusätzlich sind Vorgaben aus dem Stoffrecht zu beachten, die garantieren, dass die Produkte dem Verbraucherschutz entsprechen.“ Erklärt werden zudem die Verpflichtungen, die sich durch das „Green Public Procurement“ ergeben. Thomas Fischer (bvse) überblickt anschließend den Einsatz von Recyclingkunststoffen in industriellen Anwendungen. Aktuelle Fragen zum Autorecycling beantwortet die Fachgruppe Autorückmontage (FAR), und um die sichere Lagerung und den Transport von Lithium-Ionen-Batterien geht es am 28. April in dem Vortrag von Michael Knobloch von der Genius Technologie GmbH. Stefan Schmidmeyer (bvse) wird an diesem Tag auch über die Mantelverordnung Ersatzbaustoffe/Bodenschutz sprechen. Alle Vorträge finden im Fachforum der Halle 2 statt. Die Teilnahme ist im Messeticket inbegriffen.

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Für den Inhalt der Präsentationen sind die Unternehmen verantwortlich.

Gerade im Bereich der Biomasse kann Komptech eine vollständige Aufbereitungslinie anbieten: Axtor, Crambo, Multistar, Topturn, Hurrifex und Stonefex heißen die Lösungen. Bei dem in der Regel sehr inhomogenen und zudem verpackten Inputmaterial Bioabfall ist es zum Beispiel der Zweiwellen-Zerkleinerer Crambo, der das sichere Öffnen von Verpackungen und Behältern und eine Limitierung des Größtkorns gewährleistet. Und das Absieben im Nassbereich mit dem Multistar-Sternsieb ist eine weitere Option, um zu einem hochwertigen und vor allem sauberen Gärrest als Endprodukt zu gelangen. Auf der recycling aktiv zeigt Komptech den Crambo 5200 direct in Kombination mit der Multistar One in der Holz- und Biomasseaufbereitung. Mit dabei ist auch der Axtor 6010.

Foto: Komptech

recycling aktiv

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Kurz Karkassenhandel GmbH

Mit seiner langen Historie gehört Kurz Karkassenhandel zu den renommiertesten Altgummiverarbeitern in Deutschland. Den ausgezeichneten Ruf genießt der zertifizierte Fachbetrieb natürlich nicht nur aufgrund seiner Vorreiterrolle. Langjährige Erfahrung, hohe Kompetenz der über 30 Mitarbeiter an den Standorten in Wendlingen/Neckar und Landau/ Pfalz sowie eine moderne Ausrüstung machen Kurz Karkassenhandel zum Experten. Seine ökologische Verantwortung nimmt das Unternehmen sehr ernst: Es wird streng darauf geachtet, für jeden Reifen die nachhaltigste Form der Verwertung zu finden. Jegliches Altgummiaufkommen kann umweltschonend recycelt werden: Pkw-, Llkw-, Lkw-Reifen, AS-, EM- und Vollgummireifen. Auch Altgummi aus Industrie und Handwerk wird an den beiden Standorten professionell und wirtschaftlich entsorgt.

Zwei Tonnen Gummimehl pro Stunde Rund zwei Tonnen Aufgabematerial pro Stunde zerkleinert die 2016 ein-

EU-Recycling 04/2017

Fotos: Kurz Karkassenhandel GmbH

Karl Kurz ist ein echter Pionier. 1955 legte er mit der Gründung seines Unternehmens den Grundstein für Europas ältestes Handelsunternehmen für Karkassen und Gebrauchtreifen. Auch heute noch ist er mit innovativen Ideen eine treibende Kraft der Branche. Erst im vergangenen Jahr nahm Kurz Karkassenhandel in Landau Europas bislang einzige Gummi-Feinvermahlungsanlage für Schälschlangen in Betrieb. geweihte Feinvermahlungsanlage in feinstes Gummimehl bis zu 0,4 Millimetern. Es ist vollständig frei von metallischer und textiler Verunreinigung und wird gemäß kundenspezifischer Anforderung verpackt. Vorrangig wird das Gummifeinmehl in der Produktion von Neureifen und Förderbändern, in der Bauchemie und für Bitumenanwendungen zum Einsatz kommen. Aber die Anlage kann noch mehr, zerkleinert auch Industrieabfälle und andere Sekundärmaterialien, was sie für zusätzliche Recycling-Anwendungen prädestiniert.

Verantwortungsbewusst in die Zukunft Neben der Altreifenentsorgung ist Kurz Karkassenhandel auch im Anund Verkauf von Gebrauchtreifen, in der Qualitätsprüfung sowie im Imund Export sehr aktiv. Die Handelsverbindungen umfassen zahlreiche namhafte Partner und reichen von Europa über Nord-, Süd- und Mittelamerika bis nach Asien und Afrika. Bei allen geschäftlichen Vorgängen achtet man bei Kurz Karkassenhandel auf eine korrekte Abwicklung nach bestem kaufmännischen Verständnis. Diese Seriosität wird auch an die nächste Generation der Mitarbeiter, die im Altreifenrecycling und Gebrauchtreifenhandel tätig sind, weitergegeben. Als Ausbildungsbetrieb stellt man sicher, dass auch der Nachwuchs die Umwelt nicht aus den Augen verliert. Kurz Karkassenhandel auf der recycling aktiv 2017: Freigelände, Stand R332. Ü www.kurz-karkassenhandel.de

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recycling aktiv

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Jürgen Kölsch GmbH Seit mehr als zwei Jahrzehnten vertreibt die Jürgen Kölsch GmbH in Süddeutschland Maschinen für die Gewinnung und Wiederverwertung mineralischer Baustoffe: Brecher, Siebe sowie Transportbänder der Top-Marken Rubble Master, Franzoi, Powerscreen, Portafill und Telestack, die den Anforderungen der Branche mehr als gerecht werden. Und mit der Terex Ecotec-Produktreihe hat Kölsch erstmals Qualitätslösungen für die Aufbereitung von Erde, Holz oder auch Hausabfall im Programm. Auf der recycling aktiv werden zwei Ecotec präsentiert.

Eine interessante Alternative Am Markt der Recyclingmaschinen für Biomasse ist die Ecotec-Produktreihe von Terex Environmental Equipment noch nicht so arriviert wie manche Mitbewerber. Dabei umfasst sie ausgereifte Hochleistungs-Horizontalzerkleinerer und Trommelsiebmaschinen. Seit Oktober 2016 hat Kölsch den Vertrieb in Süddeutschland inne. Auf der Aktionsfläche „Holz und Biomasse“ wird der Shredder Terex Ecotec TBG 620 im Zusammenspiel mit dem Trommelsieb Terex Ecotec TTS520-3 gezeigt. Ein zusätzliches Scheibensiebsystem ermöglicht hier die Abtrennung einer dritten Fraktion. Der RM120GO! hatte auf der bauma 2016 Premiere. Auf der recycling aktiv wird er bei Kölsch in Aktion zu sehen sein, ausgestattet mit dem Rückführsieb MD125GO und dem Windsichter WS500GO. Der variabel konfektionierbare, raupenmobile Prallbrecher verfügt über ein neu konstruiertes Release-System, das den Herstellerangaben zufolge für äußerst homoge-

Horizontalzerkleinerer Terex Ecotec TBG 620

nes Korn sorgt. Die Maschine zerkleinert bis zu einer Kantenlänge von 850 Millimetern Bauschutt, Beton, Asphalt und Ziegel. Je nach Aufgabematerial erzielt der Rubble Master – bei einem Gesamtgewicht von 35 Tonnen – einen Stundendurchsatz von bis zu 350 Tonnen.

Portafill 5000CT: souverän auch bei stark bindigen Aufgaben Dieses Sieb zeichnet sich durch einen 2-Deck-Freischwinger-Siebkasten aus. Weil Hub und Drehzahl individuell eingestellt werden können, ermöglicht es eine exzellente Anpassung an praktisch jede Aufgabe, was sich insbesondere bei bindigem Material bewährt. Für Einsatzflexibilität sorgt darüber hinaus der Siebkasten, der den Einsatz von Quadratmaschen, Lochblechen, Harfen oder Fingersieben erlaubt. Die drei Austragsbänder werden hydraulisch betätigt, ebenso die Seitenwände des Trichters – das spart Aufbauzeit. Die Portafill 5000CT bringt 15 Tonnen auf die Waage und schleust, optimales Aufgabematerial vorausgesetzt, bis zu 200 Tonnen Material pro Stunde durch.

Flüsterleises Kraftpaket: Rubble Master RM70GO! Sie ist die kleinste Maschine aus der „GO!-Serie“. Mit nur 20 Tonnen Gesamtgewicht ist der raupenmobile Prallbrecher extrem transportfreundlich und besonders leise, was ihn für den Einsatz in lärmsensiblen Gebieten prädestiniert. Stark im Durchsatz, nimmt die Maschine Aufgabengut mit einer Kantenlänge von bis zu 600 Millimetern an. Die Austragsmengen betragen bis zu 120 Tonnen pro Stunde: Bauschutt, Asphalt, Beton oder mittelharter Naturstein. Wer auf die Kubizität des Korns höchsten Wert legt, ist mit dem raupenmobilen Prallbrecher FPR1006 von Franzoi gut bedient. Sein Einsatzspektrum reicht von Naturstein bis Recycling. Der hydraulisch angetriebene Backenbrecher erlaubt die bequeme und schnelle elektrohydraulische Ansteuerung des Brechspaltes. Die bis ins Detail auf Langlebigkeit ausgelegte Maschine ist auf jeden Standard4-Achs-Tieflader problemlos ohne Umbau zu verladen. Mit einer Umsetzgeschwindigkeit von bis zu drei Kilometern pro Stunde ist der Franzoi ein echter Sprinter unter den raupenmobilen Brechern.

Für Schwerlastanwendungen: Powerscreen Powertrak 750 Fotos: Jürgen Kölsch GmbH

Powerscreen Warrior 800 20 |

Dieses Vorsieb wird in Aktion und im Zusammenspiel mit dem Powerscreen Warrior 800 gezeigt. Die robuste Konstruktion prädestiniert Schwerlastanwendungen wie das Vorabsieben von gesprengtem Fels, Abraum sowie Bauwww.eu-recycling.com

recycling aktiv und Abbruchmaterial. Der mächtige 4,4 Meter breite 2-Deck-Vibrorost erlaubt die Beschickung mittels Bagger. Vorteilhaft ist das im Verhältnis zum Output geringe Gewicht von circa 20 Tonnen. Das Sieb ist leicht zu verladen und schnell am Wirkungsort. Auf der Messe wird die Warrior 800 direkt durch eine PT 750 beschickt. Die Warrior soll das Material in drei Fraktionen ausgeben. Ihre End- und Seitenbänder sind hydraulisch klappbar. Das zweifach gelagerte Schwerlastsieb mit zwei Siebdecks sorgt für souve-

ränen Durchsatz von bis zu 250 Tonnen pro Stunde. Das aggressive Sieb eignet sich sowohl für Bofor-Roste als auch für Fingersieb-, Gewebe- und Lochplatteneinsätze. Mit einem Gewicht von 18 Tonnen und einer Länge von 9,22 Metern ist auch die Warrior 800 extrem transportfreundlich.

Telestack TC424X: Hohe Halden leicht gemacht Mit einer Arbeitslänge von circa 24 Metern setzt das Transportband von Telestack das optische Highlight auf

dem Kölsch-Stand R420 im Freigelände. Das TC424X transportiert auf seinem Standardband Körnungen von bis zu 150 Millimetern und erzielt Abwurfhöhen von bis zu 9.560 Millimetern. Pro Stunde können bis zu 400 Tonnen Material aufgehaldet werden. Und das ohne Verdichtung durch Radlader. Das geländegängige Kettenlaufwerk sorgt bei diesem Band für rasches Umsetzen am Einsatzort, es ist schnell und einfach zusammenzufalten und zu verladen. Ü www.koelsch.com

Paal Baugeräte GmbH Die Paal Baugeräte GmbH ist ein Fertigungs- und Handelsunternehmen, das mit verschiedenen Partnern und Herstellern Qualitätsprodukte und den dazugehörenden Service anbietet. Im Abbruch- und Recyclingbereich gehören La Bounty-Schrottscheren, Montabert-Hydraulikhämmer, Pulverisierer und Abbruchscheren der Marke Rotar, Remu-Siebschaufeln sowie Staubbindemaschinen und -anlagen von EMI Controls zum Programm. Auf

dem Messestand und der Aktionsfläche „Schrott- & Metallplatz“ zeigt das Unternehmen die Ende 2016 von Echidna ins Lieferprogramm aufgenommenen hydraulischen Sägen als Anbaugeräte für Bagger. Echidna entwickelt und produziert CE-geprüfte Sägen, die eine hohe Lebensdauer bieten und wenig Service benötigen. Der technologische Marktführer hat in die Sägen ein Bremssystem eingebaut. Die Diamantblätter lassen sich

vorwärts oder rückwärts drehen. Mit seinen innovativen Lösungen möchte das Unternehmen einen Beitrag zur Verbesserung der Produktionsprozesse der Kunden liefern. Die eigentlich für Fels und Beton entwickelten Sägen funktionieren auch erfolgreich beim Einsatz im Recycling von Materialien wie Stahl, GFK, Textil, Holz, Papier, Gummi oder Vlies. Ü www.paal-baugeraete.de

Bewährtes Konzept – neuer Standort! Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket! www.recycling-aktiv.com

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EU-Recycling 04/2017

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In Kooperation mit:

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Doppstadt Umwelttechnik GmbH & Co. KG Full-Liner Doppstadt informiert auf der recycling aktiv, wie Maschinenlösungen die Wiederaufbereitung von Biowertstoffen und Altholz effizient unterstützen. Zerkleinerungs- und Separationstechniken, die Arbeitsgänge bündeln, sind in Aktion zu sehen. Über den Austausch von Komponenten werden unterschiedliche Anforderungen realisiert und kundenspezifische Lösungen erzielt. Vorgestellt wird unter anderem der Universalzerkleinerer AK 560 Eco Power. „Die AK-Baureihe ist bewährt und zeigt seine Langlebigkeit auch in schwersten Dauereinsätzen“, erklärt Doppstadt-Produktmanager Daniel Kürten. „Mit hoher Durchsatzleistung und lastabhängiger Materialzuführung eignet sie sich für Altholz, Holzpaletten, Grünschnitt, Wurzelholz, Bioabfälle und Ersatzbrennstoffe – eben ein Universalzerkleinerer. Der Shredder kann sehr schnell an die Anforderungen vor Ort angepasst werden. Dabei wird nicht nur der Heckkorb getauscht, sondern es kann der gesamte Zerkleinerungsbereich den Anforderungen angepasst werden.“ Das Dopp-Lock-Schnellwechselsystem vereinfacht den Austausch der Werkzeuge, wenn das Ausgangsmaterial unterschiedliche Anforderungen an die Maschine stellt: Die freischwingenden Dopp-Lock Zerkleinerungswerkzeuge können binnen Minuten

Foto: Doppstadt

Doppstadt Universalzerkleinerer AK 560 Eco Power und AK 560 Eco Power Plus zerkleinern Biowertstoffe und Altholz gewechselt werden und machen den Rotor störstoffresistenter.

Im Ergebnis ein homogenes Endprodukt Der Hakenliftseparator HS 800 Selector kombiniert mit dem Zerkleinerer DW 3060 zwei Recyclingverfahren in einer mobilen Maschinenlösung: Schwerer Gewerbe- und Industrieabfall wird ebenso sauber zerkleinert wie Altholz, Grünschnitt sowie Monochargen aus Holz- und Kunststoffabfällen und anschließend in die gewünschten Korngrößen separiert. Der unerwünschte Feinanteil im Endprodukt ist minimal, da die Maschine nicht mahlt oder quetscht, sondern sauber zerkleinert. Das Überkorn geht

per Rückführband wieder in die Zerkleinerung, bis es der genau definierten Spezifikation entspricht. Das Ergebnis ist ein hochwertiges, in seiner Stückgröße homogenes Endprodukt. Per Modul-Strategie bietet Doppstadt Kunden flexibel an den Bedarf angepasste Lösungen. Alle Maschinen sind veränderbar und kombinierbar. Je nach gewünschtem Ergebnis werden relevante Maschinenteile getauscht oder ganze Maschinen zu neuen, in­ einandergreifenden Bearbeitungslinien kombiniert. Daniel Kürten: „Diese modulare Architektur mobilisiert unseren gesamten Maschinenpark. Damit können wir umfassend auf die Wünsche unserer Kunden reagieren.“ Ü www.doppstadt.com

Gipo AG Die Gipo AG stellt seit 1982 Aufbereitungsanlagen insbesondere für die Industrie der Steine und Erden und die Recyclingbranche her. Das Unternehmen fertigt seine Produkte komplett eigenständig in der Schweiz; die besondere Stärke sind individuelle Lösungen auf Kundenwunsch. Für Marc Glarner, Mitglied der Geschäftsleitung, ist die Doppelmesse ein Pflichttermin: „Wir haben schon zweimal auf der recycling aktiv ausgestellt und sind gespannt auf die dritte Teilnahme am neuen Standort in Karlsruhe, von dem wir uns einen zusätzlichen Auftrieb für die Messe versprechen. Hier treffen wir genau unsere Kundengruppe. Süddeutsch22 |

Foto: Gipo AG

Für das Baustoffrecycling: raupenmobile Kombianlage aus Prallbrecher und Siebmaschine von Gipo land liegt nicht weit von unserem Unternehmensstandort entfernt und ist damit auch regional für uns einer der wichtigsten und größten Zielmärkte.

Auf der Messe werden wir eine Prallbrechanlage präsentieren.“ Ü www.gipo.ch www.eu-recycling.com

recycling aktiv

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BHS Innovationen GmbH

Die BHS-Siebmaschinen, ursprünglich nur für die Aufbereitung von Asphaltfräsgut in den eigenen Asphaltmischwerken entwickelt, werden heute auch für die Aufbereitung von Bauschutt, Böden, Kies, Schotter, Fels, Wasserbausteinen, Verbrennungsschlacke sowie Metallschrott eingesetzt. Der spezielle Stangensizer über dem Siebdeck scheidet mühelos größte Brocken ab und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Robustheit der Maschine. Der elektrische Betrieb, gesteuert über einen Näherungssensor, ermöglicht geringste Betriebskosten. Im April 2016 hat die BHS die kleinere SBR 1 erstmals auf der bauma vorgestellt. Die Verwendung von gleichen Komponenten und der unverändert 2,7 Meter langen Siebstrecke gewährleisten Anwendungsbreite und Robustheit der SBR 2. Mit einem Gewicht von circa 2,9 Tonnen kann die SBR 1 von Radladern mit einem Betriebsgewicht von etwa acht Tonnen und Mobilbaggern

Fotos: BHS Innovationen GmbH

Bereits zum dritten Mal präsentiert die BHS auf der recycling aktiv die Siebmaschine SBR 2 für Bauunternehmen und Schrottaufbereiter. Und auch die kleinere Siebmaschine SBR 1 wird auf dem Freigelände R334 zu sehen sein.

SBR 1 im Einsatz auf dem Bauhof der Firma Kasper & Schlechtriem ab zehn Tonnen Betriebsgewicht bewegt und beschickt werden. Zu den ersten Kunden gehören die Firma ISR aus Hamburg, die die SBR zur Separierung von Metallschrott einsetzt, und die Kasper & Schlechtriem Straßen- und Tiefbau-Unternehmung GmbH & Co. KG aus Elsterheide im Lausitzer Seenland. Im Einsatz ist die Maschine dort auf dem Bauhof und auf Baustellen. Sie spart dabei Logistikkosten und schont die eigene Deponie. Gefragt nach den Hauptgründen für die Entscheidung zur SBR 1, fällt Thomas Kasper die Antwort

leicht: „Die Maschine bietet mir volle Flexibilität. Ich kann sie nebenher am Platz per Sensorsteuerung betreiben und einfach mit zur Baustelle nehmen, um vor Ort Aushub abzusieben. Die Maschine ist absolut robust und nahezu wartungsfrei, die Betriebskosten marginal. Obendrein ist die Investitionssumme verhältnismäßig gering, sodass sich die Maschine rechnet, auch wenn sie nicht jeden Tag läuft.“ Sowohl SBR 2 also auch SBR 1 werden in Karlsruhe präsentiert und mittels Videovorführung demonstriert. Ü www.bhs-innovationen.de

Bitzer Wiegetechnik GmbH

EU-Recycling 04/2017

Die Fahrzeugwaagen sind in Brückenlängen von 6 m bis 40 m erhältlich und eignen sich für verschiedene Einsatzzwecke und Fahrzeuglängen das Material während des Transportvorgangs. Mit Software aus eigenem Hause lassen sich sämtliche Waagen komfortabel bedienen und die Wiegeergebnis-

se einfach dokumentieren. Die Bitzer Professional ermöglicht dabei auch eine umfangreiche Verarbeitung der Wiegedaten und ist auf die Anforderungen der Bereiche Entsorgung und Recycling sowie Baustoffe zugeschnitten. Durch die Einbindung von Google Maps lassen sich Abladestellen visuell darstellen und durch eine anschließende Navigation, etwa mittels Smartphone, anfahren. Eine moderne Datenübertragung per SSL-Verschlüsselung ermöglicht es, örtlich getrennte Standorte sicher über das Internet zu vernetzen. Es sind mobile und cloudbasierte Softwarelösungen verfügbar. Mittels browserbasierter Apps für Smartphones und Tablets lässt sich die Wiegung bedienerfreundlich vom mobilen Gerät auslösen. Ü www.bitzer-waage.de 23 |

Foto: Bitzer Wiegetechnik GmbH

Bitzer Wiegetechnik aus Hildesheim zeigt in der Halle sein umfangreiches Waagen- und Softwareprogramm für die Bereiche Recycling und Abfall. Die aus hochwertigem Beton gefertigten Fahrzeugwaagen sind in unterschiedlichen Brückenlängen von sechs bis 40 Metern erhältlich und eignen sich für verschiedene Einsatzzwecke und Fahrzeuglängen. Das Unternehmen verfügt über ein spezielles Know-how für den Einbau von Fahrzeugwaagen unter erschwerten Bedingungen, wie beispielsweise für die Montage unter bestehenden Bauten oder dem Einbau in vorhandene Hallen, und bietet auch weitere Waagentypen wie Schütt- und Bandwaagen an. Schüttwaagen werden als Verlade- oder Annahmewaagen für Nettoverwiegungen genutzt; die in einem Förderband eingebauten Bandwaagen wiegen

recycling aktiv

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Hammel Recyclingtechnik GmbH

Wie bereits in den Jahren zuvor, wird sich Hammel nicht nur auf einem großen Messestand präsentieren, sondern auch auf der Aktionsfläche

Hammel Vorbrecher VB 950 DK

„Schrott & Metall“ vertreten sein, wo sich die Besucher von der Vielfalt und Leistungsstärke einer mobilen Metallanlage überzeugen können. Auf dem Messestand werden maßgeschneiderte Lösungen für die Zerkleinerung

Foto: Hammel Recyclingtechnik GmbH

Für Hammel Recyclingtechnik stellt die recycling aktiv im Jahr 2017 das Messe-Highlight dar. Bereits zum 5. Mal präsentiert das Unternehmen hier sein Produktsortiment dem nationalen und internationalen Publikum. Besonders geschätzt werden die praxisnahen Live-Demonstrationen. Nach Ansicht des Unternehmens kommen auf diesem einzigartigen und dynamischen Messedoppel die Entscheidungsträger aus den relevanten Branchen zusammen, um die neuesten Techniken in Aktion zu erleben.

diverser Holzarten im Mittelpunkt stehen – natürlich auch in Aktion. Hammel auf der recycling aktiv: Freigelände, Stand R430. Ü www.hammel.de

BMD Baumaschinendienst GmbH & Co. KG

Brecheranlage RA 700/6 Rohstoffbranche setzen seit Jahren auf die kompakten containermobilen Brecher von BMD. Kenner schätzen die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit sowie den guten Service rund

um die Maschine. Auch das für diese Maschine optionale beziehungsweise nachrüstbare Raupenfahrwerk wurde komplett überarbeitet und ist mit einem neuen Antrieb ausgestattet. Ebenfalls erstmalig im Einsatz gezeigt wird die neue Container-Siebanlage CS4 für eine einfache und schnelle Siebung von Aushub, gebrochenem Bauschutt, Naturgestein, Sand und vielen anderen Materialen in drei Fraktionen. BMD Baumaschinendienst Heidelberg auf der recycling aktiv: Freigelände, Stand RT136. Ü www.bmd-heidelberg.de

Zeppelin Baumaschinen GmbH

Foto: Caterpillar/Zeppelin

Auf der Aktionsfläche „Schrott & Metall“ ist ein Cat MH3024 im Einsatz. Vorgeführt werden verschiedene Arbeitsschritte beim Zerkleinern, Umschlagen und Verwerten. Auf der Aktionsfläche „Holz & Biomasse“ tritt Zeppelin mit einem Cat Umschlagbagger MH3022 an, der Shredder und Häcksler beschickt. Beide Maschinen halten die neueste Abgasemissionsstufe IV ein, indem ein Dieselpartikelfilter sowie eine AdBlue-Einspritzung kombiniert werden. Außerdem wurde ihr Hydrauliksystem überarbeitet, sodass eine deutliche Kraftstoffeinsparung erreicht werden konnte. Darüber hinaus wurde am Fahrerkomfort und an der Bedienung gefeilt. Die MH-Geräte erreichen bereits heute einen Schallleistungspegel von unter hundert dBA. Einen weiteren Cat MH3022 wird Zeppelin auf dem Stand RT418 in der Indoor-Variante vorstellen. Das erfordert entsprechende Schutzbelüftung und Schutzvorkehrungen. Was hier alles möglich ist, will der Cat Vertriebs- und Servicepartner in Karlsruhe den Besuchern im Gespräch vermitteln. Ausgestellt wird darüber hinaus eine Vielzahl an Anbaugeräten: Universalscheren, Pulverisierer, Greifer, Hammer und Leichtgutschaufeln. Denn jeder Wertstoff stellt andere Anforderungen an die Herangehensweise, um ihn aufzubereiten und somit dem Kreislaufsystem erneut zuzuführen. Ü www.zeppelin-cat.de

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Foto: BMD Baumaschinendienst Heidelberg

Bei BMD Baumaschinendienst Heidelberg wird die neue Backenbrecheranlage BMD RA 700/7 im Fokus des Messeauftritts stehen. Die auf dem Vorgängermodell basierende, containermobile Brecheranlage RA 700/6 wurde nicht nur einem Facelift unterzogen, sondern zugleich mit allerhand neuer Technik ausgestattet. Besucher dürfen gespannt sein, was sich die BMD-Ingenieure haben einfallen lassen, um ihrem Anspruch der Technologieführerschaft im Segment „kompakte Brecher, transportabel mit 3-Achs-Abrollkippern“ gerecht zu werden. Viele Kunden der Recycling- und

recycling aktiv

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HS-Schoch GmbH & Co. KG und ZFE GmbH seinen zwei hydraulischen Zylindern lässt er sich bis zu 45 Grad auf beiden Seiten schwenken. Der Grundkörper besteht aus Hardox und ist sehr verschleißresistent. Ein weiteres Messehighlight ist der Reißlöffel. Dieser kann dank seiner speziellen Löffelgeometrie maximale Reißkräfte entwickeln und macht so den Einsatz eines Reißzahnes oder Hydraulikhammers überflüssig. Neu im HS-Schoch-/ZFE-Sortiment ist ein Gitterlöffel mit quer laufenden Streben aus 40 beziehungsweise 60 Millimeter starkem Hardox 400 Rund-

material. An den runden Streben verkantet sich wesentlich weniger Material und der Durchsatz ist dementsprechend höher. Der gemeinschaftliche Auftritt von HS-Schoch und ZFE findet auf dem Messegelände an Stand R224 statt. Interessenten können vorab gerne eine Termin vereinbaren. Ü www.hs-schoch.de

Foto: HS-Schoch GmbH

Das Highlight des Messeauftritts von HS-Schoch und ZFE ist die Präsentation eines neu konstruierten Abziehbalkens, der zum Einplanieren und Abziehen von Schotterflächen eingesetzt wird. Durch seine niedrige Bauform kann er mit viel Kraft in das Material eindringen und so schnell und präzise die Flächen abziehen. Mit zwei gegenüberliegenden Messern kann man vorwärts oder auch rückwärts mit der gleichen Effizienz planieren beziehungsweise abziehen. Der Abziehbalken hat eine Arbeitsbreite von drei Metern, die auch noch durch ein Segment verbreitet werden kann. Mit

Goudsmit Magnetics Group BV Auf der recycling aktiv zeigt der niederländische Maschinen- und Anlagenhersteller Goudsmit Magnetics aus Waalre eine Rückgewinnungsstraße für Fe- und NE-Metalle aus Autoschredderresten, Holz-, Bau- und Abrissabfällen. Während der drei Messetage laufen die abzuscheidenden

Materialien in einem Kreislauf über einen Non-Ferro-Abscheider und anschließend unter einem permanenten „Schrott“-Trommelmagneten hindurch, der die Eisenteile herauszieht und über die Oberseite wieder in den Produktstrom zurückwirft. Der mobile Eddy-Current-Abscheider von

Goudsmit wird auf einem Anhänger aufgebaut und mit einem Non-FerroAbscheider Typ NF1500/38HI versehen sein. Goudsmit Magnetics auf der recycling aktiv: Freigelände, Stand R456. Ü www.goudsmitmagnets.com

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THM recycling solutions GmbH

Querstromzerspaner TQZ1200 Beantwortung jeglicher Fragen zur Verfügung. Die THM recycling solutions GmbH ist eine Vertriebsgesellschaft der Maschinenbau Ehehalt GmbH aus Eppingen-Mühlbach (Baden-Würt-

temberg), einem Unternehmen mit mehr als 30 Jahren Know-how im Recycling-Maschinenbau und über 1.000 installierten Recyclingmaschinen weltweit. Das Produktportfolio umfasst robuste Granulatoren, Querstromzerspaner, Schneidmühlen, Hammermühlen sowie Vorzerkleinerer. Die Maschinen kommen bei der Aufbereitung von Elektro- und Elektronikschrott, Kühlgeräten, Kabeln, Metallverbunden und -spänen, Altreifen, Ölfiltern, Ersatzbrennstoffen und Biomasse zum Einsatz. Ein umfangreiches Serviceangebot rundet das Leistungsspektrum ab. Ü www.thm-recyclingmaschinen.de

Kiesel GmbH Erfahrungen aus dem Berufsalltag stehen beim Messeauftritt von Kiesel im Mittelpunkt. Praxiserfahrene Vertriebsmitarbeiter und Anwendungsspezialisten bringen den Kunden die geeigneten Maschinen für den Bau-, Recycling- und Umschlagbereich nahe. Ein Highlight ist die Präsentation der neuen Kabine bei Fuchs-Umschlagsmaschinen. Diese wurde vom Kiesel-Partner Fuchs nach unzähligen Kundengesprächen und -besuchen im Arbeitsalltag komplett neu konzipiert. Dabei standen die Optimierung der folgenden vier Ziele im Vordergrund: Sicherheit, Ergonomie, Komfort und Rundumsicht. Zu sehen ist außerdem die Umschlagmaschine der neuen Fuchs F-Serie MHL340FTQC, an dem die neue Kabine bereits verbaut ist.

Die neue, komplett überarbeitete Kabine bietet dem Bediener Ergonomie, Sicherheit und eine sehr gute Rundumsicht 26 |

Hitachi präsentiert den ZW180PL-6, einen weiteren optimierten, leistungsstarken Radlader der neuen und bereits sehr erfolgreichen Serie 6 von Hitachi, der speziell für die Bedürfnisse der Recyclingbranche konzipiert wurde. Ein Beispiel hierfür ist die Ausstattung mit Parallelkinematik, die eine gute Sicht auf das Arbeitsfeld ermöglicht. Aus der Reihe der Kompaktbagger wird ein ZX65USB-5 dabei sein. Aufgrund seiner kompakten Bauweise und dem Kurzheck eignet er sich sehr gut für Erdbauarbeiten in beengten Verhältnissen, wie sie beispielsweise beim Bau von Versorgungsleitungen im innerstädtischen Bereich herrschen. Bemerkenswert niedrige Gesamtkosten bietet auch der ZX225USLC-6, der noch immer kompakt konzipiert und ebenfalls als Kurzheckbagger bereits mit beachtlichen Leistungswerten aufwarten kann. Durch seine geringen Emissionen ist er für innerstädtische Baustellen bestens geeignet. Vom holländischen Partner Tobroco Giant werden zwei Maschinen zu sehen sein: Der Giant V761T Tele von Tobroco ist die Maschine der Wahl, wenn es gilt, in großer Höhe und unter beengten Verhältnissen effizient und sicher zu verladen, zu sortieren und zu transportieren. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt bietet er besondere Standsicherheit. Der Skids-

teer SK201D schließt die Lücken zwischen großen Maschinen und dem Bediener: Wo Aufgaben bisher ausschließlich in Handarbeit zu erledigen waren – wie Reinigungsarbeiten an und unter Förderbändern und im Umfeld von Maschinen und Anlagen oder bei Transporten durch enge Durchgänge – wird der Mensch heute durch den Skidsteer entlastet. Mit dabei sind selbstverständlich auch Anbaugeräte für alle Maschinen aus der Kiesel-Selektion für die unterschiedlichsten Anwendungen und die verschiedenen Einsatzgewichte. Ü www.kiesel.net Fotos: Kiesel GmbH

Der Fuchs MHL390F

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Foto: THM recycling solutions GmbH

An ihrem Messestand R338 auf dem Freigelände wird THM recycling solutions einen Querstromzerspaner Typ TQZ1200 präsentieren und die Maschine beim Zerkleinern von Elektronikschrott vorführen. Der Querstromzerspaner ist eine Maschine mit Schlagwerkzeugen, die Elektronikschrott, Kühlgeräte oder Waschmaschinen durch Prallwirkung in ihre Bestandteile zerlegen oder Materialverbunde auflösen kann. Andere Anwendungen sind die Zerkleinerung, Trennung und Reinigung von Metallen, PVC-Fensterprofilen oder EisenFraktionen aus der Abfallsortierung. Ein kompetentes Standpersonal steht Interessenten und Besuchern für die

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CRACO GmbH Zuviel Verschleiß? CRACO hat was dagegen! Die Firma CRACO in Atzelgift ist ein führender Anbieter von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren und erweitert ständig seine Möglichkeiten. Zurzeit fertigt CRACO in fortschrittlichsten Produktionshallen (22.000 qm) mit modernsten Maschinen. Die neuen Fertigungsmöglichkeiten erlauben es CRACO, noch flexibler und schneller auf Kundenwünsche einzugehen. Auf der recycling aktiv 2017 wird der Verschleißteile-Spezialist seine jüngsten Innovationen im Bereich Verschleißschutz vorstellen. Am CRACOStand R132 könnnen Besucher mehr erfahren über das innovative Unternehmen, seine Fertigungsmöglichkeiten und dessen Mitarbeiter. Und die neuen, kostengünstigen Regenerierungsverfahren von Pressdeckeln für Schrottscheren, die neuartigen austauschbaren Schlagleistensitze für Prallmühlenrotoren sowie ein originelles, sicheres Befestigungssystem von Auskleidungen in Schrottpressen

entdecken. Interessenten erhalten einen Einblick hinter die Kulissen von CRACO und können sich selbst von dem erheblichen Potenzial des inhabergeführten Mittelständlers aus dem Westerwald überzeugen.

CRACO entwickelt Ihre Lösung Den Fokus setzt das Unternehmen auf die Kostenreduzierung für den Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort. Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstmitarbeitern zur Verfügung. Neben der eigenen Fertigung mit hochmodernen Bearbeitungszentren ist vor allem die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung der ‚Motor‘ des Erfolges von CRACO. Von der Entwicklung speziell angepasster Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster 3D-Software bis hin zur Auslieferung: „CRACO entwickelt Ihre Lösung“. Ü www.craco.de

Fotos: CRACO GmbH

Wacker Neuson SE Erstmals vorgestellt wird der Radlader WL60, der nun mit neuen Motoren und zusätzlichen Optionen verfügbar ist. Die Maschine mit einem Betriebsgewicht von sechs Tonnen bietet noch mehr Komfort. Dank der robusten und leistungsstarken Ladeschwingen-Konstruktion – mit der angeblich größten Hubhöhe seiner Klasse – bewältigt der Radlader auch schwere Einsätze. Im Bereich der Bagger werden wiederum einige Modelle aus der 6- bis 10-Tonnen-Klasse präsentiert, darunter die Kettenbagger ET65 und ET90, die durch den seitlichen Versatz des Auslegers sowie eine stark nach vorn abgerundete Motorhaube eine gute Rundumsicht sowie die beidseitige Sicht auf Kette und Werkzeug erlauben. Ein höheres Löffel-Drehmoment und die Erweiterung des Löffeldrehwinkels auf 200 Grad machen die beiden Kettenbagger in puncto Grableistung zu den Besten ihrer Klasse. Weitere Informationen zum Messeauftritt auf der TiefbauLive: Ü www.wackerneuson.com

EU-Recycling 04/2017

27. bis 29. April 2017 Stand R 430 Messegelände Karlsruhe

recycling aktiv

Advertorial:

Wagner Maschinenbau GmbH Seit 40 Jahren: The „Better Shredder“ Made in Austria. Das Spezialgebiet des österreichischen Unternehmens Wagner ist die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Recyclingmaschinen. Das in zweiter Generation geführte Familienunternehmen beschäftigt sich Zeit seines Bestehens mit der Zerkleinerung von Wertstoffen. Am Standort Neuhaus am Klausenbach im Burgenland produziert Wagner Maschinenbau neben Ein- und Zweiwellenshreddern erfolgreich auch Perforatoren, Reifentrenner oder Ballenauflöser.

von recycelbaren Kunststoffen spielt dabei eine große Rolle. Ob Anfahrkuchen, Behälter, Container, Profile oder Paletten: Wagner Maschinenbau hat stets die richtige Antwort auf die Bedürfnisse der Recyclingwirtschaft und Kunststoffindustrie. Und wenn es ein bisschen mehr sein muss, baut Wagner seine Maschinen genau nach den individuellen Wünschen der Kunden. Neben sechs Einwellenshreddern bietet Wagner auch innovative Zweiwellenshredder für vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Zerkleinerungstechnik, die begeistert

Beste Qualität – mehrfach prämiert

Qualität, Kraft und Ausdauer Made in Austria: Diese Eigenschaften verkörpern alle Maschinen und Komponenten von Wagner. Je nach Größe und Leistung erhalten die internationalen Kunden ihre optimale Lösung für effizientes Arbeiten. Die Aufbereitung

Die zukunftsweisenden Wagner-Technologien wurden mehrfach mit dem Innovationspreis der Wirtschaftskammer Österreich/Burgenland ausgezeichnet. Zusätzlich ist der weltweit ständig wachsende Kreis an zufriedenen Kunden ein Indikator für die hohe Qualität der Maschinen aus dem Hau-

se Wagner. Namhafte Hersteller von Kunststoffteilen setzen auf „Made in Austria“ aus dem Hause Wagner. Im Jahr 2017 feiert das Unternehmen sein 40jähriges Bestehen. Begriffe wie Qualität und Wertigkeit begleiten das Unternehmen seit seiner Gründung. In diese Kerbe schlägt auch die Philosophie der beiden Firmenchefs, Andreas und Alexander Wagner: „Die Liebe zum Detail und der Wunsch, hochwertige Produkte zu entwickeln und zu bauen, begleiten unser Familienunternehmen seit Jahrzehnten. Wir wissen, dass unsere Kunden das Besondere lieben. Das Besondere in Sachen Qualität, Leistung und Zuverlässigkeit. Aus diesem Grund verstehen wir ihr Interesse an Wagner Shredder als persönlichen Auftrag.“ Wagner Maschinenbau auf der recycling aktiv 2017: Halle 2, Stand R614. Ü www.wagner-shredder.com

Fotos: Wagner Maschinenbau GmbH Meisterliche Handarbeit „Made in Austria“: Shredder WS70 und WS15

RecyclingPortal www.recyclingportal.eu 28 |

Das Fachportal für Abfall, Entsorgung, Recycling, Kreislaufwirtschaft und Märkte

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recycling aktiv

Advertorial:

LUMA GmbH Euro-Green-Line – die Software für die Abfallwirtschaft. Branchenlösungen für die Abfallwirtschaft müssen viele Anforderungen erfüllen. Durch den gestiegenen Wettbewerb müssen die Entsorger ihre Effizienz steigern, Rationalisierungen durchführen und die Prozesse optimieren können. Hinzu kommen laufende Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Als Hersteller von Euro-Green-Line kennt die LUMA GmbH diese Herausforderungen und hilft durch kontinuierliche Weiterund innovative Neuentwicklungen den Entsorgern, entscheidende Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Foto: team orange, Kommunalunternehmen Lk Würzburg / abfallbild.de

Modernste Tools und Hardware unterstützen Unternehmen der Abfallwirtschaft optimal in ihrem Tagesgeschäft. Auf der recycling aktiv 2017 stellt LUMA die wichtigsten Neuerungen für die Zukunft vor. Denn der Trend des papierlosen Büros macht auch vor der Recyclingwirtschaft

VIELFALT

nicht Halt. Das Zusatzmodul der Euro Green Line, der „EGL mobile“, ermöglicht, die Auftragssteuerung über die Cloud mobil zu machen: Die Aufträge werden vom Disponenten auf das Tablet des Fahrers gesendet, der diese der Reihe nach abfahren kann. Selbstverständlich wird der Disponent jederzeit über den Auftragsstatus informiert. Darüber hinaus kann der Fahrer den Lieferschein direkt digital vom Kunden unterschreiben lassen. Danach werden die Daten über die Cloud zurück in die Euro-Green-Line übermittelt und zur Abrechnung bereitgestellt.

Welche nützlichen Module sich noch anbieten Die „mobile Waagekorrektur“ als App auf einem Windows Tablet ersetzt die bisher verwendeten Papierlisten und Platzkarten. Änderungen des Materials, Gewichtsabzüge oder Lagerorte können somit direkt am Abladeplatz korrigiert werden. Die digitale Unterschrift des Platzwarts und des Kunden sowie Fotos zu dem Vorgang zu hinterlegen, sind weitere Features des Moduls. Profitcenter oder Betriebsstätten unter einem Mandanten zu führen und diese dann betriebswirtschaftlich auszuwerten, wird außerdem mit dem neuen Modul der Euro-Green-Line „Betriebsstätten“ umgesetzt: Die einzelnen Betriebsstätten werden schon bei der Auftragsannahme und an der Waage berücksichtigt. Eine eigene Disposition je Betriebsstätte ist ebenfalls möglich.

Environmental Equipment

Foto: LUMA GmbH

Eine Neuentwicklung ist des Weiteren das Zusatzmodul „Abfallportal“. Dieser Webservice kann in jede Webseite eingebunden werden. Mit dem Abfallportal können Bürger einen besonderen Webservice nutzen und zum Beispiel eine Containerbestellung oder Sperrmüllabholungen beantragen. Hierdurch werden die Mitarbeiter in der Auftragsannahme entlastet. Der Bürger gibt zugleich die Auftragsdaten selbst ein, um Übertragungsfehler auszuschließen. Last but not least können mit dem eANV-Modul der Euro-Green-Line ab sofort auch Begleitund Übernahmescheine für nichtgefährliche Abfälle erstellt werden. Zwar werden beim elektronischen Nachweisverfahren vom Gesetzgeber bisher nur Begleit- beziehungsweise Übernahmescheine für gefährliche Abfälle gefordert, doch sind gerade kommunale Entsorger häufig dazu verpflichtet, auch nicht-gefährliche Abfälle zu dokumentieren. Ü www.luma.de

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Die niedrigen Rohstoffpreise sorgen derzeit für schwächere Einnahmen in der französischen Recyclingindustrie. Die Branche musste 2015 einen Umsatzrückgang von über sechs Prozent hinnehmen. Und auch die Investitionen sanken entsprechend. Geschäftschancen ergeben sich vor allem durch die Digitalisierung der Prozesse.

S

tagnierende und auch sinkende Abfallmengen, immer stärker spezialisierte Entsorgungs- und Recyclingverfahren und gleichzeitig niedrige Rohstoffpreise bringen derzeit viele Unternehmen der französischen Abfallwirtschaft in eine schwierige finanzielle Lage. Potenzial zur Verbesserung sieht die Branche vor allem in einer Optimierung der Prozesse. Das kann der Ersatz von Wertstofftonnen am Haus durch Sammelstellen sein, insbesondere aber die Nutzung der Digitalisierung, etwa für eine bedarfsgerechtere Abfalllogistik. Die im Dachverband Fnade organisierten Unternehmen der Abfallwirtschaft investierten 2015 zusammen 632 Millionen Euro, davon 321,6 Millionen in Infrastrukturen und 310,4 Millionen in Maschinen und Ausrüstungen. Die Investitionen der französischen Recyclingindustrie beliefen sich 2015 nach Angaben von Federec auf 476,2 Millionen Euro (2014: 524,4 Millionen Euro) – rund fünf Prozent des Umsatzes. Die Investitionsneigung dürfte mittelfristig hoch bleiben, da immer mehr Abfälle in den Stoffkreislauf einbezogen werden und die technischen Anforderungen steigen. Die französische Abfallwirtschaft hat dem Abfallbericht der Umweltagentur Ademe zufolge 2014 rund 20,4 Milliarden Euro umgesetzt – so viel wie im Jahr davor. Davon entfielen 9,2 Milliarden Euro auf die Sammlung und die Behandlung von Abfällen und 10,1 Milliarden auf die Wiedergewinnung von Wertstoffen. Weitere 1,1 Milliarden Euro wurden für Reinigungsmaßnahmen wie Bodensanierung ausgegeben.

Die Abfallmengen stagnieren Das jährliche Abfallaufkommen betrug 2012 – aktuellere Zahlen liegen hierzu nicht vor – rund 345 Millionen Ton30 |

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Foto: Gerhard Bittner / fotolia.com

Getrübte Investitionsfreude in Frankreichs Abfall­ wirtschaft

Business nen, circa zehn Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2010. Das entspricht pro Einwohner einer Menge von 5,1 Tonnen. Allein 246,7 Millionen Tonnen davon entfielen auf Bauabfälle. Neben dem Baugewerbe sind die Privathaushalte (31 Millionen Tonnen), die Industrie (23,9 Millionen Tonnen), der Dienstleistungssektor (22,1 Millionen Tonnen) und die Abfall- und Abwasserentsorgung (18,6 Millionen Tonnen) die größten Verursacher. Nur einen geringen Anteil steuern die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei mit zusammen 1,3 Millionen Tonnen bei, deren Abfälle wie Mist oder Gülle zum größten Teil wiederverwendet oder lokal entsorgt werden. Die kommunalen Entsorgungsunternehmen sammelten pro Einwohner 573 Kilogramm Abfälle (insgesamt 37,7 Millionen Tonnen) ein – 2,1 Prozent weniger als 2011 (38,5 Millionen Tonnen). Daran haben die Abfälle der privaten Haushalte einen Anteil von ungefähr 80 Prozent. Der Rest entfällt auf kleine Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die ihre Abfälle mit den Haushaltsabfällen entsorgen. Die Entsorgungsinfrastruktur in Frankreich umfasste 2014 im Bereich Siedlungsabfall 228 Deponien für ungefährliche Abfälle, 410 Sortier-, 626 Kompostier- sowie 114 Verbrennungsanlagen mit und zwölf ohne Energieerzeugung. Hinzu kommen zwölf Methanisierungsanlagen für Hausmüll. Industrieabfälle wurden 2012 zu 67 Prozent dem Recycling zugeführt. Zusammen mit der Weiterverwertung, der energetischen Nutzung und der Kompostierung betrug der Inwertsetzungsanteil 91 Prozent. Gefährliche Abfälle (im Jahr 2012 circa 11,3 Millionen Tonnen)

werden zu 40 Prozent einer Wiederverwertung zugeführt, weitere 28 Prozent verbrannt und 32 Prozent deponiert.

Zunehmender Wettbewerb, erhöhte Planziele Der Umsatz der Recyclingindustrie in Frankreich hat sich 2015 gegenüber 2014 abermals verringert. Er sank nach Zahlen des Dachverbandes Federec um 6,6 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Die Menge des eingesammelten recyclingfähigen Materials stieg erheblich von 78,0 Millionen Tonnen im Jahr 2014 auf 99,7 Millionen Tonnen in 2015, was vor allem auf den größeren Umfang erfasster organischer Abfälle zurückzuführen ist. Verantwortlich für das Umsatzminus war vor allem die Rückgewinnung von Metallen, in geringerem Maße das Recycling von Holzprodukten. Rund 39 Millionen Tonnen Abfälle wurden 2015 tatsächlich dem Recycling zugeführt, 2,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die durch Recycling gewonnenen Materialmengen beziffert Federec für 2014 mit insgesamt 34,6 Millionen Tonnen. Die Wiederverwertung von Verpackungsabfällen organisiert in Frankreich bisher die Organisation Eco-Emballages. Mit der erwarteten Zulassung des Rücknahme- und Verwertungssystems Léko – eine Initiative des Tochterunternehmens Valorie der Kölner Reclay-Gruppe – zum 1. Januar 2018 erhöht sich der Wettbewerb auf diesem Feld. Die Recyclingquote lag 2015 bei Verpackungen mit 67 Prozent auf dem Niveau der Vorjahre und variiert je nach Material deutlich. Um die Rate weiter zu steigern, will Eco-

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Business Emballages vor allem die Qualität der Abfallsortierung und die Wiederverwendung von Kunststoffen erhöhen. Ziel ist eine Recyclingquote von insgesamt 75 Prozent. Das am 22. Juli 2015 verabschiedete Gesetz zur Energiewende für grünes Wachstum (Loi de Transition énergétique pour la croissance verte) enthält auch einen Passus, der die Verringerung des Stoffverbrauchs und die Förderung der Kreislaufwirtschaft fordert. Der Plan zur Verringerung und Inwertsetzung der Abfälle (Plan de réduction et de valorisation des déchets) sieht eine Abfallreduzierung pro Einwohner bis 2020 um zehn Prozent gegenüber 2010 vor. Die durchschnittliche Recyclingquote soll bis 2020 einen Anteil von 55 Prozent der nicht-gefährlichen Abfälle erreichen und bis 2025 auf 65 Prozent steigen. Übergeordnete Zielsetzung ist die graduelle Abkoppelung der entstehenden Abfallmenge von der wirtschaftlichen Entwicklung.

Große Entsorger, kleine Recycler Im Zuge der erheblich ausgeweiteten Differenzierung und Wiederverwertung von Abfallstoffen hat die Anzahl der Einrichtungen, die mit Entsorgung und Recycling befasst sind, in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die eingeschränkte Gewinnsituation sorgt derzeit aber für eine gewisse Konsolidierung. Während Fnade in der Abfallwirtschaft 2015 insgesamt 2.047 Firmen und 51.400 Mitarbeiter zählte, repräsentiert Federec über 1.300 Unternehmen der Recyclingbranche mit insgesamt rund 26.000 Beschäftigten in 2.250 Betrieben. An der Spitze der französischen Abfallwirtschaft stehen die weltweit aktiven Großkonzerne Veolia (Ü http://recyclage.veolia.fr) und Sita (Suez Environnement; Ü www.sita. fr) sowie mit Derichebourg (Ü www.derichebourg.com), Paprec (Ü www.paprec.com) und Séché (Ü www.groupeseche.com) drei auch auf europäischer Ebene bedeutende, mittelgroße Firmen. Dahinter folgt eine Vielzahl kleiner und mittlerer Familienunternehmen. Während die beiden Großen etwa 70 Prozent Marktanteil bei der Müllverbren-

nung haben, sind sie nur mit circa 15 Prozent an der Recyclingwirtschaft beteiligt, die vor allem mittelständisch geprägt ist. Veolia und Suez haben daher mehr Einfluss im Verband der Abfallwirtschaft Fnade; bei Federec dominieren kleinere Unternehmen.

Immer mehr Branchen werden eingebunden Im Rahmen des Programms zur „erweiterten Verantwortung der Hersteller“ (Responsabilité Élargie du Producteur, REP) werden sukzessive immer mehr Branchen in die Sammlung und Wiederverwertung von Rohstoffen eingebunden. In einigen Bereichen wurden aufgrund europäischer Richtlinien oder französischer Gesetze verpflichtende, in weiteren Feldern freiwillige Ziele vereinbart. Zur ersten Gruppe gehören unter anderem Elektround Elektronikabfälle, Batterien, Altautos, Medikamente, Lösungsmittel, Kühlflüssigkeiten und Verpackungen. Auf nationaler Ebene einbezogen sind beispielsweise Reifen, Möbel, Textilien und Haushaltschemikalien. Freiwillige Vereinbarungen existieren etwa für pflanzliche Heilstoffe, Druckerpatronen sowie Verpackungen von Saatgut und Düngemitteln. In der Regel gibt es für jedes Segment ein oder mehrere Rücknahmesysteme (Éco-Organisme), die meistens von den Herstellern getragen werden. Öffentliche Ausschreibungen können auf der Internetseite www.boamp.fr sektorspezifisch abgerufen werden. Die Umweltabteilung der Deutsch-Französischen Industrieund Handelskammer kann Unternehmen bezüglich der Verpflichtungen gegenüber den Rücknahmesystemen unterstützen und die Meldung der verwendeten Verpackungen und Materialien übernehmen. Ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht stehen unter Ü www.gtai.de/recht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen unter Ü www. gtai.de/zoll zur Verfügung. Verfasser: Marcus Knupp Quelle: Germany Trade & Invest

EBS-Markt in Frankreich wächst Bis zum Jahr 2025 soll die thermische Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS) um mehr als zwei Millionen Jahrestonnen ansteigen. EBS-Kraft- oder Heizwerke sind in Frankreich bislang nicht in Betrieb. Im Fokus einer neuen Politik stehen insbesondere Sortierreste aus mechanisch-biologischen Anlagen (MBA) sowie aus Sortieranlagen für trockene Wertstoffe aus der Haushaltssammlung beziehungsweise für gewerbliche Abfälle. Der Anstieg der thermischen Verwertung von EBS wird vor allem über spezielle Auktionen für EBS-Kraftwerke im Rahmen der französischen Erneuerbare-Energien-Politik gefördert. Auch andere Fördertöpfe, etwa im Rahmen des sogenannten Wärmefonds, stehen zur Verfügung. Sechs EBS-Projekte mit einer Bruttowärmeerzeugung von mehr als 150 Megawatt werden bereits unterstützt, weitere Ausschreibungsrunden sollen in den kommenden Monaten folgen. Insgesamt existieren derzeit knapp 700 MBA oder Sortieranlagen, die als potenzielle EBS-Produzenten anerkannt sind. In der Zukunft ist mit weiteren Anlagen zu rechnen, da auch die stoffliche Verwertung in Frankreich ausgeweitet wird. Vor diesem Hintergrund hat ecoprog den Markt für EBS in Frankreich im Detail untersucht. Die Studie „Der Markt für Ersatzbrennstoffe in Frankreich“ kann ab sofort unter Ü www.ecoprog.de bestellt werden.

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Business

Preisexplosion bei Styrol-Kunststoffen Der moderate Rohölpreis hat kaum Einfluss auf die Lage. Die Hersteller von Kunststoffverpackungen sehen sich seit dem vierten Quartal 2016 mit flächendeckenden Preisexplosionen bei Styrol-Kunststoffen konfrontiert. Besonders dramatisch ist die Entwicklung beim Polystyrol, dessen Preis im Februar ein Allzeithoch erreichte. Entsprechend sprunghaft sind auch die Preise beim EPS gestiegen. Der zurzeit moderate Rohölpreis hat kaum noch Einfluss auf die jetzige Situation. Vielmehr sind

die stark reduzierten Kapazitäten im Raffineriebereich aufgrund von Wartungsarbeiten in Anlagen in Nordamerika und Asien für diese Entwicklung verantwortlich. Eine Trendwende ist nicht absehbar. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. rechnet im ersten Halbjahr 2017 weiterhin mit hohen Rohstoffpreisen. „Die Lage ist dramatisch für die Verarbeiter“, kommentierte IK Hauptgeschäftsführer Ulf Kelterborn die

aktuellen Preisentwicklungen. „Insbesondere die integrierten Rohstoffproduzenten müssen dringend eine Verbesserung dieser misslichen Situation herbeiführen. Wirtschaftliches Augenmaß sollte dabei eine wesentliche Prämisse sein.“ Die Verarbeiter von Polystyrol- und EPS-Kunststoffen gerieten zunehmend unter finanziellen Druck. Angesichts knapper Margen gelte es, die Existenz der Betriebe und deren Innovationskraft zu sichern.

Reclay Group stellt sich in Österreich neu auf Nach dem erfolgten Systemaufbau ist eine engere Verzahnung der Kerngeschäfte der Verpackungslizenzierung das Ziel. Und mit der Neuausrichtung gehen Änderungen in der Geschäftsführung einher: Raffael A. Fruscio, geschäftsführender Gesellschafter, ist ab sofort auch für die operative Geschäftsführung der beiden österreichischen Tochtergesellschaften

Reclay Österreich GmbH und Reclay UFH GmbH verantwortlich. Die bisherigen Geschäftsführer Eva Maria Kassl und Dr. Christian Keri verlassen das Unternehmen zum 30. Juni 2017. Mit der Konzentration der operativen Verantwortlichkeiten werden die Dienstleistungen im Bereich Verpackungslizenzierung in Deutschland und Österreich künftig aus einer

Hand geführt. „Viele unserer Kunden sind in beiden Ländern tätig. Durch die Neuausrichtung können wir Synergieeffekte besser nutzen und für unsere Kunden die Lizenzierung ihrer Verpackungen über Landesgrenzen hinweg noch einfacher gestalten“, erklärte Fruscio. Ü www.reclay-group.com

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Business

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Tradition und Moderne: 25 Jahre Komptech „Gegen ständige Innovation gibt es kein Gegenmittel“, hatte es Komptech-Gründer Josef Heissenberger einmal formuliert, und dieses Leitmotiv wird die Unternehmensgeschichte auch weiterhin begleiten. Komptech feiert 25jähriges Firmenjubiläum. Und es ist vielleicht kein Zufall, dass mit dem Topturn X4500 eine Neuausgabe der Maschine erscheint, die am Anfang der erfolgreichen Unternehmensgeschichte steht. So war es eine Topturn-Kompostwendemaschine, mit der Komptech den damals noch jungen Markt der Bioabfallbehandlung betrat. Was in einer kleinen Werkstatt in Graz begann, entwickelte sich rasch zu einem Global Player:1997 wurde eine neue Produktionsstätte in Frohnleiten, dem heutigen Haupt­ standort, errichtet – die alte Lohnfertigung in Slowenien war zu klein geworden. Die Zerkleinerer Terminator und Crambo wurden eingeführt und 1999 Trommelsiebmaschinen. Vier Jahre später wurde das Angebot um Sternsiebe erweitert und 2006 waren es die Ballistik-Separatoren, die die Aufbereitungstechnik abrundeten.

Mehr als „nur“ umweltgerechte Technologien Die Vertriebsorganisation wuchs parallel mit – ob in Spanien, Japan, Australien, Iran oder Kanada: Komptech behauptete sich auch auf internati-

Foto: Komptech

Mit dem Topturn X4500 knüpft Komptech an seine erste, gleichnamige Kompostwendemaschine an onalen Märkten. Gleichzeitig mit der Gründung der Vertriebstochter in den USA 2007 wurden das Komptech Research Center und die Komptech Akademie ins Leben gerufen. Und mit dem Einstieg in die Aufbereitung von Biomasse wurde 2008 ein weiteres wichtiges Standbein geschaffen: Zerkleinerer wie der ab 2011 angebotene Axtor waren aus dem Markt kaum mehr wegzudenken. Das Innovationsprogramm „Green Efficiency“ startete 2013 und bedeutete für Komptech weit mehr als „nur“ den Blick auf umweltgerechte Technologien. Gelebte

Nachhaltigkeit: Auch sie zählt zu den wesentlichen Unternehmenszielen, die mit dem Einstieg der Hirtenberger-Gruppe als Mehrheitseigentümer 2015 weiter vorangetrieben wurden. Zum 25jährigen Firmenjubiläum hat sich Komptech etwas Besonderes ausgedacht: Beim Kauf einer neuen Mobilmaschine im Aktionszeitraum 1. März bis 31. August 2017 gibt es eine Gewährleistung von 25 Monaten oder 2.500 Betriebsstunden. Ü www.komptech.com

Erdwich Zerkleinerungssysteme bezieht neuen Firmensitz Am alten Standort in Kaufering, Bayern bestand keine Möglichkeit zur Erweiterung. Rund acht Monate nach dem Spatenstich verlässt die Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH ihren alten Firmenstandort in Kaufering, der über 40 Jahre als Hauptsitz diente, und be-

zieht ein 15.000 Quadratmeter großes Areal im Gewerbegebiet des Nachbarorts Igling. Der Neubau umfasst eine 3.000 Quadratmeter große Fertigungshalle sowie ein Bürogebäude

Fotos: Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH

mit einer Fläche von 750 Quadratmetern. Der Umzug war notwendig geworden, weil am Standort in Kaufering keine Möglichkeit zur Erweiterung bestand und das Unternehmen, das mittlerweile in 88 Ländern aktiv ist, weiter expandiert. So wurde 2016 mit einem Projekt in Hongkong der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte angenommen, der bereits kurz vor der Fertigstellung steht. Am neuen Firmensitz kann Erdwich, wie es heißt, nun seine Kapazitäten für ein höheres Auftragsvolumen weiter ausbauen. Gleichzeitig sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ü www.erdwich.com

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Business

BAGR erwirbt Geschäftsanteile von Stockach Aluminium Foto: EU-R Archiv

Die BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH hat rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres 50 Prozent der Anteile der Stockach Aluminium GmbH von dem Private Equity Fonds SSVP III erworben, welcher von der Orlando Management AG beraten wird. Beide Unternehmen produzieren Walzbarren aus Sekundäraluminium und ergänzen sich mit ihren Standorten in Berlin und Stockach sowohl in ihrer geografischen Lage als auch im Hinblick auf ihr jeweiliges Produktportfolio. Nach der bereits erfolgten Restrukturierung der Stockach Aluminium werden durch zielgerichtete Investitionen die Gieß- und Schmelzkapazitäten sukzessive von heute 50.000 Tonnen Jahreskapazität auf eine Jahreskapazität von 90.000 Tonnen ausgebaut.

Mit einer Gesamtkapazität für die Produktion von Walzbarren von insgesamt 180.000 Tonnen pro Jahr wird der Unternehmensverbund zu einem führenden unabhängigen Anbieter von Walzbarren im europäischen Raum. Die Kombination der beiden Unternehmen und die geplante Standort-Erweiterung in Stockach sollen das Angebotsspektrum beider

Gesellschaften weiter verbessern und ausbauen. Hierzu werden beide Gesellschaften operativ und strategisch partnerschaftlich zusammenarbeiten. Gleichwohl bleiben die rechtliche Eigenständigkeit und der eigenständige Marktauftritt der Unternehmen erhalten. Ü www.stockachalu.de, www.bagr.de

Remondis übernimmt Bruins & Kwast Biomass Management und Entsorgungsaktivitäten in den Niederlanden. Zwischen den beiden Unternehmen bestehen bereits seit Jahren geschäftliche und persönliche Kontakte. Dr. Andreas Krawczik, Geschäftsführung Remondis Nederland, erläutert die Bedeutung des Zukaufs für das Unternehmen und betont die Gemeinsamkeiten: „Wir freuen uns sehr, dass wir die Tradition des Familienunternehmens Bruins & Kwast und dessen kundenorientierte Lösungen fortsetzen dürfen. Remondis ist selbst

ein erfolgreiches Familienunternehmen, das sich mit dieser Tradition bestens identifizieren kann. Ferner setzen wir auch in Zukunft auf zusätzliches Wachstum durch den Ausbau der Kundenbasis sowie weitere Unternehmenszukäufe. Mit diesen Schritten können wir unsere Dienstleistungen im Interesse aller gewerblichen und kommunalen Kunden in den Niederlanden weiter verbessern.“ Ü www.remondis.de

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Rückwirkend zum 1. Januar 2017 erwirbt Remondis 100 Prozent der Anteile am niederländischen Familienunternehmen. Zu den Geschäftsaktivitäten von Bruins & Kwast, die zuletzt einen Jahresumsatz von rund zehn Millionen Euro erwirtschafteten, gehören die Bearbeitung von Grünabfall, Altholz, Schlämmen sowie der Betrieb eines Wertstoffhofs. Mit der Übernahme der Anteile plant Remondis für die Zukunft die Stärkung und den weiteren Ausbau der Recycling-

Sekundärrohstoffe Foto: O. Kürth

Stark schwankende Qualitäten beim Altpapier Für die deinkende Papierindustrie wird es immer schwieriger neues grafisches Papier, zu ökonomisch vernünftigen Bedingungen aus Altpapier herzustellen. Der Kostendruck ist wegen gestiegener Altpapierpreise enorm und das Aufkommen an grafischem Altpapier geht insgesamt zurück.

Z

u dieser Erkenntnis gelangte das diesjährige Symposium der Internationalen Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik e.V. (Ingede) am 8. Februar in München. Ein Grund ist das veränderte Konsumverhalten, wie der neue Vorsitzende der Ingede, Thomas Krauthauf, in seinem Vortrag zu den Aktivitäten der Vereinigung verdeutlichte: Die Menschen lesen weniger Zeitungen und Zeitschriften und die Printmedien verlieren gegenüber digitalen Formaten allgemein an Marktanteilen, wobei auch hier die Werbeeinnahmen – ohne die bekanntlich kein Medium finanzierbar ist – rückläufig sind. Stark schwankende und auch mangelnde Sortierqualitäten beim Rohstoff Altpapier stellen die deinkende Papierindustrie vor weitere Herausforderungen. Über diesbezügliche Erfahrungen eines Herstellers von Hygienepapieren berichtete Anne-Katrin Klar: Das Unternehmen SCA Hygiene Products produziert am Standort Mainz-Kostheim mit 17 Fertigungslinien im Jahr rund 145.000 Tonnen Falthandtücher, Rollenhandtücher und Putzrollen für Krankenhäuser, Arztpraxen, Werkstätten, Restaurants und Hotels. Die Erzeugnisse sind Teil des SCAGeschäftsbereichs „Away from Home“ und werden unter

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der Markenbezeichnung „Tork“ vertrieben. Das Werk ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14001 und EMAS (Umweltmanagement) sowie HACCP (Produktsicherheit) zertifiziert.

„Man muss ständig hinterherregeln“ Den Informationen nach setzt SCA in der Produktion zu 75 Prozent Altpapier der E 643 Sortengruppen 2 (medium grade) und 3 (high grade) ein. Bei den höheren Sorten macht einfach sortiertes Office-Papier der Sorte 2.05.00, das zuerst in einem speziellen Waschschritt von Feinstaub und Aschen gereinigt wird, etwa 40 Prozent aus. Wie Anne-Katrin Klar dazu ausführte, hat die Verfügbarkeit der Sorte deutlich abgenommen. Auch stimmt die Qualität der Eingangsware oft nicht. Der gewünschte Weißgrad am Ende des Produktionsprozesses wird nicht erreicht, und Klebstoff-Anhaftungen stellen sich ebenfalls als Problem in puncto Wirtschaftlichkeit und Effizienz dar. „Klassisches Office-Papier ist immer mehr mit anderen Papierqualitäten durchsetzt“, konstatierte Klar. „Ein Beweis dafür ist der hohe Aschegehalt von 20 bis 40 Prozent. Nur in der Sorte 2.05.00, die wir seit 2014 einkaufen, ist der Aschehalt derwww.eu-recycling.com

Sekundärrohstoffe art groß. Diese Sorte wird außerdem fast nur geschreddert und zu Ballen gepresst gehandelt, was das Detektieren sortenfremder Bestandteile erschwert.“ Für SCA Hygiene Products ist Schreddern kein Qualitätskriterium, „sondern ein nicht erwünschter Prozessschritt“. Faserverluste durch den speziellen Waschschritt und die Druckfarbenentfernung müssten jedoch in Kauf genommen werden. Bedingt durch den hohen Aschegehalt bei der Altpapiersorte 2.05.00 hat sich dieser Verlust aber laut Klar auf durchschnittlich 38 Prozent erhöht. Und beim Weißgrad „muss man ständig mit der Chemie hinterherregeln“. Die Qualitätsprüfung und -sicherung sei entsprechend aufwändig, weshalb SCA hier die Abläufe automatisieren will. So soll in diesem Sommer eine NIR-Eingangskontrolle auf dem Werksgelände in Mainz-Kostheim eingerichtet werden: Die Papierballen werden bei der Anlieferung auf dem Lkw angebohrt. Eine Sonde wird eingeführt, die dann feuchte Asche- und Kunststoffanteile misst.

für die ISO-Standardisierung von Bedeutung ist, redaktionell neu aufbereitet und herausgegeben. Ein zweites Bewertungsschema steht für Klebstoffanwendungen zur Verfügung, beschränkt sich aber auf Macro Stickies. Ein verlässliches Bewertungsverfahren für Micro Stickies gibt es derzeit nicht.

Das Projekt wurde nach einem Unfall, der sich bei SCA Hygiene Products ereignete, vorangetrieben: Geliefert wurde Altpapier der Sorte 2.05.00. Nach dem Öffnen der Ballen begann das Material zu qualmen. Ein pestilenzartiger Gestank trat aus, die Feuerwehr wurde alarmiert und Mitarbeiter mussten wegen Beschwerden ins Krankenhaus gebracht werden. Das Unternehmen konnte dann mithilfe von Wärmebildkameras biologische Aktivität aufgrund von enthaltenen Lebensmittelresten in den Ballen feststellen. Hotspots von 30 Grad Celsius wurden hier gefunden. Die Außentemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt null Grad.

Wenn sich damit Geld verdienen lässt

Verständnisfragen ergaben sich zur DIN SPEC 55700, die von Peter Hengesbach (Stora Enso) vorgestellt wurde. Im Wesentlichen gilt es nach den ergänzenden Erläuterungen von Andreas Faul, aus der Ingede-Methode 11 eine ISO-Norm zu machen. Die DIN SPEC 55700 dient dabei als Zwischenlösung und versteht sich als Basisdokument, das die Kriterien einer ISO-Norm erfüllt. Gleichzeitig wurden auch einige Verbesserungen vorgenommen. Und wenn die ISO-Norm geschaffen ist, „wird die DIN SPEC wieder verschwinden. Dann hat sie ihren Zweck erfüllt“, kündigte Faul an.

Verständnisfragen zur DIN SPEC 55700

Im Vortrag von Axel Fischer von Ingede ging es um vernetzte Druckfarben, die sich beim Deinken nur schwer entfernen lassen und Schmutzpunkte hinterlassen. Auch dieses Thema wird die Branche noch beschäftigen, da die Einsatzmengen zunehmen. Anhand mehrerer Beispiele zeigte Fischer, dass die Produkte der Farbenhersteller zwar als nachhaltig, weil entfernbar, beworben werden, aber die Deinkbarkeitstests der Ingede in vielen Fällen nicht erfüllen. Und wie der Experte in diesem Zusammenhang bemerkte, findet Recycling nur statt, wenn sich damit Geld verdienen lässt.

Welche Probleme Fotobücher beim Recycling bereiten, hatte die Diskussion nach dem Vortrag von Matthias Hausmann von CEWE zum Thema. Das Unternehmen setzt für das Drucken von Fotobüchern Flüssigtoner von HP Indigo ein, die nicht für das Deinking geeignet sind, und will hier künftig andere, nachhaltigere Wege gehen. Andreas Faul von der Ingede reflektierte zuvor den Entwicklungsstand bei Datenbanken und Scorecards zur Rezyklierbarkeit und Deinkbarkeit von Altpapier samt Bewertungsschemata für ISO-Zertifizierungen und Umweltzeichen. So wurde die Deinking-Scorecard, die sich auf die Ingede-Methode 11 (Deinkbarkeitstest für Printprodukte) bezieht und

Weitere Referenten auf dem Ingede-Symposium 2017 in München waren Lisa Labriga von der Association of Cities and Regions for Recycling and sustainable Resource management (ACR+), die das von der Europäischen Union geförderte Projekt „ImpactPapeRec“ vorstellte – Gegenstand der Untersuchungen sind die unterschiedlichen Erfassungsquoten von Altpapier in den EU-Mitgliedstaaten –, und Sylvain Lhôte von der CEPI in Brüssel, der auf die „Roadmap 2050“ der europäischen Papierindustrie einging. Manfred Geistbeck (UPM) und Manuela Suttnig (Redwave) informierten schließlich über den Stand bei Sortiertechniken.

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EU-Recycling 04/2017

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Sekundärrohstoffe

TU Clausthal erforscht Recycling von Seltenerd-Magneten Entwickelt werden Aufbereitungsverfahren zur Gewinnung von Neodym-Eisen-Bor-Konzentraten aus Stoffströmen. triemotoren sollen in einem ersten Schritt manuelle Demontagestudien durchgeführt werden, um das Rückgewinnungspotenzial besser abschätzen zu können und geeignete Ansätze für die mechanische Aufbereitung zu identifizieren. Darauf aufbauend soll ein mechanisches Aufbereitungs-

verfahren an der TU Claus­thal bis in den Technikumsmaßstab entwickelt werden, das anschließend beim Projektpartner, der Electrocycling GmbH in Goslar, im Industriemaßstab getestet werden soll. Ü www.tu-clausthal.de

Foto: Technische Universität Clausthal

Das Forschungsprojekt „SeltenerdMagnet-Recycling” (kurz: Semarec) will NdFeB-haltige Stoffströme so aufbereiten und zusammenführen, dass aus ihnen über ein hydrometallurgisches Verfahren ein marktfähiges Seltenerdkonzentrat und weitere Metallkonzentrate gewonnen werden können. Hierzu sollen am Lehrstuhl für Rohstoffaufbereitung und Recycling der TU Clausthal potenziell geeignete Stoffströme identifiziert und analysiert werden und auf Grundlage der erhaltenen Daten Aufbereitungsverfahren zur Gewinnung von NdFeB-Konzentraten aus Stoffströmen entwickelt werden. Um das Projekt zu unterstützen, stellt die Siemens AG dem Clausthaler Lehrstuhl eine größere Menge demontierte Rotoren von Servomotoren sowie komplette Servomotoren aus Industrieanwendungen zur Verfügung. Eingesetzt wurden diese Synchronmotoren zuvor beispielsweise in Produktionsmaschinen oder Robotern. An den Indus-

Ausbau von Neodym-Eisen-Bor-Magneten aus Synchronmotoren

Das Projekt „Bioval“ Braurückstände: Potenzielle Inhaltstoffe für Plastikherstellung und chemische Industrie. Beim Bierbrauen fallen europaweit im Jahr rund 400.000 Tonnen an Rückständen – in Fachkreisen auch Treber genannt – an. Nur ein Teil davon wird als Tierfutter wiederverwertet. Wie dieser Abfall als Rohstoff für die chemische Industrie oder als Quelle für pharmakologische Wirkstoffe genutzt werden kann, untersucht das Verbundprojekt „Bioval“ an der Technischen Universität Kaiserslautern. Wissenschaftlich verantwortlich sind Elke Richling, Werner Thiel und Roland Ulber. Professor Thiel beschäftigt sich mit den im Treber enthaltenen Fetten, die letztlich aus den Gerstenkeimen stammen: „In ihnen sind viele ungesättigte Fettsäuren enthalten, die die Hefen bei der Gärung nicht brauchen.“ Diese Stoffe möchte das Team um den Chemiker zunächst genauer identifizieren, um daraus Produkte für 38 |

die Industrie aufbereiten zu können: „Zum Beispiel lässt sich daraus Glyzerin gewinnen, das in der chemischen Industrie vielseitig einsetzbar ist; aus den ungesättigten Fettsäuren kann man Vorprodukte für die Kunststoffherstellung erhalten. Für diese Fragestellungen werden wir die nötigen Katalysatoren entwickeln.“ Professor Ulber will untersuchen, welche Substanzen anfallen, wenn die Rückstände weiter fermentiert werden: „Wir nutzen dazu verschiedene Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien. Die dabei anfallenden Stoffe wird im Anschluss Professorin Richling genauer unter die Lupe nehmen.“ Zunächst wird die Lebensmittelchemikerin und Toxikologin alle Substanzen oder Extrakte, die ihre Kollegen aus den Rückständen gewinnen, toxikologisch untersuchen. „Wir müssen uns rückversichern, dass von den Stoffen

keinerlei Gefahr für die Gesundheit ausgeht“, sagt sie. Außerdem wird sich die Forscherin näher damit beschäftigen, wie die Substanzen den Zuckerstoffwechsel des Menschen beeinflussen. „Es gibt einige Hinweise darauf, dass verschiedene Stoffe aus dem Treber die Aufnahme von Zucker ins Blut unterbinden. Das werden wir überprüfen und uns anschauen, welchen Einfluss sie haben.“ Am Forschungsvorhaben sind auch Professor Claus Jacob von der Universität des Saarlandes sowie Wissenschaftler aus Luxemburg, Lothringen und Lüttich beteiligt. Der EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert das Vorhaben. Das Projekt „Bioval“ geht im April an den Start und hat ein Budget von über drei Millionen Euro. Ü www.uni-kl.de www.eu-recycling.com

Sekundärrohstoffe

bvse: Nachfrage nach Schrott ist stärker geworden Der Sekundärrohstoff konnte sich ab dem vierten Quartal des vergangenen Jahres hervorragend im Spannungsfeld der konkurrierenden stahlerzeugenden Rohstoffe bewähren. „Die Erwartungen der Schrottwirtschaft für das Jahr 2017 sind positiv. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass zumindest im ersten Halbjahr die Marktlage stabil bleiben wird, denn die Werke sind gut ausgelastet, eine konjunkturelle Frühjahrsbelebung ist spürbar und die Nachfrage nach Schrott ist sowohl im In- als auch im Ausland stärker geworden“, erklärte bvse-Vizepräsident Sebastian Will.

2016 mit Licht und Schatten Die Kernindikatoren des deutschen Schrottmarktes wiesen nach den Worten von Will einige positive und einige negative Entwicklungen auf. Die deutschen Stahlwerke produzierten 1,4 Prozent weniger Rohstahl als 2015 und die Produktion der Eisen-, Stahl- und Tempergießereien sank um 3,1 Prozent. Folglich verminderte sich der Schrottbedarf der Hersteller. Dennoch konnte die deutsche Schrott-

wirtschaft über ihren Versandhandel wegen einer höheren Schrottausfuhr eine leichte Steigerung von knapp einem Prozent verbuchen. Zudem wurde der Sekundärrohstoff Schrott im letzten Quartal des vergangenen Jahres weltweit stärker nachgefragt, da er sich im Wettbewerb mit den konkurrierenden eisenerzeugenden Rohstoffen bewähren konnte. Das durchschnittliche Schrottpreisniveau lag in 2016 um knapp zwölf Prozent unter dem des Jahres 2015. Extrem niedrigen Preisen im Januar und Februar folgten ein steiler Anstieg im Mai und ein tiefer und ein tiefer Fall im Juni. Ab November begannen sich die Preise wegen einer weltweit stärkeren Schrottnachfrage auch im Inland langsam zu erholen. Der Sekundärrohstoff Schrott konnte sich ab dem vierten Quartal des vergangenen Jahres hervorragend im Spannungsfeld der konkurrierenden

stahlerzeugenden Rohstoffe wie Erz, Roheisen, Eisenschwamm und Koks bewähren. Als insbesondere aufgrund der steigenden chinesischen Rohstoffnachfrage die Preise explodierten, griffen die Stahlhersteller verstärkt auf Schrotte zurück. bvse-Schrottmarkt­ expertin Birgit Guschall-Jaik weist daraufhin, dass für das Schrottmarktgleichgewicht auf dem europäischen Markt die türkische Stahlindustrie die „entscheidende Rolle“ spielt. Immerhin liefert die Europäische Union (EU 28) einen Anteil von 61 Prozent ihrer Schrottausfuhren in die Türkei. Das entspricht einer Liefermenge in Höhe von 10,7 Millionen Tonnen. GuschallJaik: „Damit war die Europäische Union auch im vergangenen Jahr der mit Abstand größte Schrottversorger der türkischen Stahlindustrie.“ Der vollständige bvse-Schrottmarktrückblick 2016 unter Ü http://bit.ly/ smr-2016

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Schrottmarktbericht

Widersprüchliche Tendenzen

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elativ spät begannen die Vertragsverhandlungen im Berichtsmonat März, und wurden von Marktteilnehmern im Verlauf als zäh beschrieben. Die Kaufbereitschaft der Werke, die türkische Marktpräsenz sowie die Erfahrungen im Vormonat führten jedoch zu Preiserhöhungen. Bezogen auf das Preisniveau im Januar sowie je nach Bedarf des jeweiligen Verbrauchers, der Sorte und dem Zeitpunkt des Abschlusses lag der Aufschlag bei 5 bis 10 Euro pro Tonne. Unter Berücksichtigung der im Februar sehr uneinheitlichen Einkaufspreise der einzelnen Verbraucher zogen die Preise um 20 bis 32 Euro pro Tonne an. Die Versorgung und der Bedarf der Werke waren im März regional unterschiedlich. Diejenigen, die frühzeitig mit einem entsprechenden Aufpreis auf das Januarniveau eingekauft hatten, wurden zügig beliefert. Wer später mit den Einkaufsverhandlungen begann, hatte teilweise Mühe, sich mit den gewünschten Mengen einzudecken. Letztendlich konnte der Handel seine angebotenen Mengen absetzen. Es schien so, als ob einige Verbraucher erst nach dem Tarifabschluss in der Stahlindustrie am 19. März 2017 eine vorher gezeigte Zurückhaltung aufgegeben und doch noch Kaufinteresse gehabt hätten. Laut Pressemeldungen ist die Auftragslage weiter Teile der Stahlindustrie sehr gut, sodass theoretisch von einem entsprechend hohen Schrottbedarf auszugehen ist. Der Handel beschrieb die Marktlage als aufgehellt und den Zulauf an Schrott als zufriedenstellend, da mit den gestiegenen Preisen und dem beginnenden Frühjahr das Altschrottaufkommen in allen Regionen erhöht werden konnte. Neuschrott war der „Renner“ des Monats und nicht für alle Nachfrager im gewünschten Umfang beschaffbar.

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Nachbarländer Den Bedarf der Verbraucher beschrieben die befragten Marktteilnehmer in einigen europäischen Nachbarländern als erfreulich lebhaft. In Frankreich sowie in den Beneluxländern konnten bis zu 20 Euro höhere Preise pro Tonne als im Februar erzielt werden. Der niederländische Markt war wie immer stark vom Exportgeschehen geprägt. Ab der 11. Kalenderwoche begannen die Exporteure die freien Tiefseelagerpreise zu reduzieren. Logistische Probleme schränkten die Liefermöglichkeiten nach Luxemburg ein. Die Werke in der Schweiz erhöhten die Importpreise um 20 bis 30 Euro pro Tonne gegenüber dem Vormonat. Der Bedarf war etwas geringer als im Vormonat. Mengen aus Polen und Tschechien waren nur zu Preisen auf dem deutschen Niveau beschaffbar, oder lagen zum Teil sogar darüber. Allerdings schwächt der starke Inlandsbedarf den Zustrom der Mengen weiter ab. Die Schrottnachfrage der italienischen Verbraucher bewegte sich auf Vormonatsniveau. Sie passten nach langen Verhandlungen ihre Einkaufpreise je nach Werk und Sorte um 25 bis 30 Euro pro Tonne gegenüber dem Vormonat an. Bezogen auf den Januarpreis ergab sich eine Erhöhung von bis zu 10 Euro pro Tonne. Den Lieferumfang durch den inländischen Schrotthandel bezeichneten Insider als gut, zumal die Preisanpassungen für die inländischen Lieferanten höher waren als die für die Importeure. Sorgen bereiten den Betonstahlherstellern die immer noch nicht erteilten Importlizenzen für Lieferungen nach Algerien. Die Auslastung dieser Produzenten liegt teilweise bei lediglich 60 Prozent. Die politisch bedingten Lieferprobleme ukrainischer Hersteller haben das Roheisenangebot weltweit verknappt. Die Wettbe-

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Schrottmarktbericht werber aus Russland und Brasilien haben ihre Verkaufspreise deutlich angehoben. Die Verbraucher müssen derzeit rund 390 US-Dollar Basisroheisen pro Tonne CIF Italien bezahlen; und sie beginnen das Roheisen, wenn möglich, durch Schrott zu ersetzen. Auch in anderen von Roheisenimporten abhängigen Ländern ist ein verstärkter Rückgriff der Verbraucher auf Qualitätsschrotte mit einem geringen Kupferanteil abzusehen.

Gießereien

Drittlandsmarkt

Deutschland, Basisjahr 2010 = 100, Quelle: Statistisches Bundesamt/Destatis

Schlussbemerkungen Im März war das Schrottaufkommen hoch, aber die Nachfrage blieb unter den Erwartungen, da es zwei Produk­ tionsstillstände gab. Der 14-tägige Ofenstopp bei einem Verbraucher in Südwestdeutschland, der 10-tägige Stillstand in einem Werk in Nordwestdeutschland sowie logistische Probleme bei einem Werk im benachbarten Ausland verpassten dem Schrottmarkt einen Dämpfer. Insgesamt war die Nachfrage regional sehr unterschiedlich, sodass es zu widersprüchlichen Markttendenzen kam. Während beispielsweise in Ostdeutschland zum Teil eine Unterversorgung zu beobachten war, erfreuten sich Werke in anderen Regionen an einem hohen Zulauf. Zudem wurden bis zum Redaktionsschluss immer noch Teilmengen gesucht, wenn auch zu einem niedrigeren Preis als am Monatsanfang. Die Einschätzung des Handels hinsichtlich der Marktentwicklung für den kommenden Monat ist dreigeteilt. Während ein Teil aus der geschätzten Bedarfssituation der inländischen Verbraucher und dem möglichen Schrottangebot im April von unveränderten Preisen ausgeht, sehen andere rückläufige Preise entsprechend der Entwicklung im Exportmarkt und dem hohen Schrottangebot. Die letzte Gruppe erwartet leichte Preisanpassungen nach oben, da sie ansonsten die Versorgung der Verbraucher als nicht erfüllbar ansieht.

Die türkische Schrottmengenbeschaffung auf dem Kontinent hatte im Berichtsmonat März bis zum Redaktionsschluss das seit den letzten Monaten hohe Niveau. Dennoch ist es den türkischen Verbrauchern gelungen, innerhalb von zwölf Tagen den Preis um rund 20 US-Dollar pro Tonnen zu senken. Der Preisdruck wird von anziehenden Frachten und einem stärker werdenden Euro verschärft. Die türkische Seite begründet ihr Vorgehen mit Projekt4 Kopie_ok Kopie__ok2 Kopie 2_Layout 1 18.12.12 16:05 Seite 1 nicht auskömmlichen Stahlverkaufspreisen.

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Gießereien mit frei verhandelten Preisen passten ihre Einkaufpreise je nach Gießerei und spezifischem Bedarf um 20 bis 30 Euro pro Tonne bezogen auf den Vormonat an. Der Handel beschrieb den Bedarf der Gießereien als erfreulich hoch. Die deutlich gestiegene Nachfrage nach Gussspänen war kaum zu befriedigen und ist vermutlich auf die vorerwähnten, stark angestiegenen Beschaffungspreise für Gießereiroheisen zurückzuführen. Je nach Qualität sind die Preise genau wie für Basisroheisen um 60 bis 80 US-Dollar nach oben geschnellt. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, bleibt abzuwarten. In der Grafik links lassen sich die Bewegungen wichtiger Stahlrohstoffe seit 2012 verfolgen. Die Schrottpreisausschläge waren im vergangenen Jahr besonders heftig, und sie scheinen sich in diesem Jahr fortzusetzen. Die Ausschläge bei den Kokspreisen erreichten im vergangenen Jahr mit einem Höchstpreis von rund 310 US-Dollar pro Tonne FOB Australien fast das Schrottpreisniveau. Der seit August 2016 um mehr als 230 Prozent steile Preisanstieg ist auf den zusätzlichen Bedarf chinesischer Hersteller zurückzuführen. Bis zum Berichtsmonat sanken die Preise wieder um knapp 50 Prozent.

Sekundärrohstoffe

Mit der Finanzierung des Projektverbunds ForCycle hat die Bayerische Staats­ regierung die Erforschung und Entwicklung innovativer Recyclingverfahren und -technologien gefördert.

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er dreijährige Verbund zielte ab auf die Themen Steigerung der Ressourceneffizienz sowie Substitution seltener und teurer Rohstoffe und Recycling. Das Hauptinteresse der zehn Projekte galt dabei den Stoffgruppen der Metalle, Komposite, Baustoffe und Biogenen Polymere. Der wechselseitige Austausch von Informationen gehörte im Forschungsverbund zur Programmatik.

Buntmetalle aus Industrieabwässern rückgewonnen In Deutschland fallen in der metallverarbeitenden Industrie große Mengen an bunt- beziehungsweise schwermetallhaltigen Schlämmen an. Durch Dissipation gehen jährlich schätzungsweise 4.000 Tonnen Buntmetalle verloren. Bestehende Methoden zur Reinigung wässriger Lösungen mit geringen Buntmetallkonzentrationen sind nur bedingt geeignet; die Buntmetallrückgewinnung aus Schlämmen beziehungsweise aus hochkonzentrierten Lösungen ist energieintensiv, kostspielig beziehungsweise aufwändig 42 |

in der Umsetzung. Diese Schlämme entstehen etwa zu 69 Prozent bei Zink-, 16 Prozent bei Kupfer-, zehn Prozent bei Nickel- und fünf Prozent bei der Bleiverarbeitung. Im Rahmen des Projektes „Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern“ wurde ein neues Verfahren – der sogenannte Niedertemperatur-Delafossit-Prozess – entwickelt. Ein Behandlungskonzept namens Spezifische Produkt Orientierte Präzipitation (kurz: SPOP-Cycle) ermöglichte die Rückgewinnung von Metallen als Metall-Oxide oder metallische Phasen. Unter optimalen Bedingungen wurden dadurch laut Abschlussbericht Rückgewinnungsquoten von größer/gleich 99,99 Prozent für unter anderem Kupfer, Nickel, Silber, Zink, Gold und Mangan erzielt; zusätzlich konnten Blei und Chrom ausgefällt werden. Ebenso konnte die Herstellung von Delafossit wie CuFeO2, CuMnO2 oder AgFeO2 vorgenommen und nachgewiesen werden. Eine wirtschaftlich umsetzbare und effektive Rückführung der Buntmetalle als Sekundärrohstoff erscheint praktikabel. www.eu-recycling.com

Fotos: R. Lederer, StMUV

ForCycle: 10 Forschungsprojekte = 1 Projektverbund zur Rohstoffwende

Sekundärrohstoffe Carbonfaserstrukturen aus Faser-Matrix separiert

Hybridpolymere Cellulose und Chitin zu Komposit

Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) besitzen ein exzellentes spezifisches Gewicht, erlauben aber keinen ressourceneffizienten Einsatz: Hohe Materialkosten und hoher Energiebedarf erschweren ihre Herstellung. Zudem wurde ihr Recycling bislang als problematisch eingestuft, da sowohl Mahlen und Zerkleinern wie oxidative Verfahren per Wirbelschicht-Oxidation und Pyrolyse weitgehend kurzfaserige Stoffe erzeugen. Daher untersuchte das Projekt „Ressourceneffiziente Faser-Matrix-Separation für das Recycling von Carbonfaserstrukturen“ die Möglichkeiten der Solvolyse mittels superkritischer Fluide als chemischem Verfahren und der elektrodynamischen Fragmentierung durch thermische Induktion im Vergleich zur Pyrolyse.

Die beiden Biopolymere Cellulose aus Baum- und Heckenschnitten und Chitin aus Schalen von Meerestieren sind in großen Mengen verfügbar und eignen sich hervorragend als Kompositmaterialien für Textilfasern oder Verpackungen. Als Lösungsmittel für die beiden Polysaccharide bietet sich die Ionische Flüssigkeit 1-Butyl-3-methylimidazoliumacetat (BmimOAc) an.

Wie die Untersuchungen ergaben, ermöglicht die FaserMatrix-Separation mittels Solvolyse die Gewinnung von rezyklierten Carbonfasern mit annähernd matrixfreien und nicht degradierten Oberflächen, die keine weitere Reinigung zwingend erforderlich macht. Auch die induktive Separation lässt die Trennung einer CFK-Platte in einzelne Gewebelagen zu. Beide Verfahren bieten ökonomische, ökologische und qualitative Vorteile und können einen wichtigen Beitrag zur Schließung des Stoffkreislaufes der Carbonfaser leisten. Allerdings wird, um die Umweltwirkungen der einzelnen Verfahren zur Rückgewinnung von rezyklierten Carbonfasern zu beurteilen, eine ÖkobilanzAnalyse der einzelnen Techniken für sinnvoll erachtet. Ein Hochskalieren der Ergebnisse auf Industrieanlagen wird für denkbar gehalten.

Extraktion von Metallen Bei Extraktionsverfahren und hydrometallurgischen Prozessen zur Rückgewinnung von Metallen werden üblicherweise Cyanide oder Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) eingesetzt, die oft selbst recycelt werden müssen. Bestimmte ionische Flüssigkeiten, also Salze mit einem Schmelzpunkt unter 100 Grad Celsius, und niedrigschmelzende Naturstoff-Gemische haben demgegenüber Vorteile: Sie sind nicht toxisch, meist sehr preiswert und vollständig biologisch abbaubar. Im Rahmen des Projekts „Niedrig schmelzende ZuckerHarnstoff-Gemische zur Extraktion von Metallen und anderen Wertstoffen“ fand die Entwicklung von Extraktionsverfahren statt, mit deren Hilfe Metallsalze, Metalloxide und Wertstoffe wie Phosphate gewonnen werden können. Die Materialien lassen dann sich durch Zugabe von Wasser, Verbrennung oder Pyrolyse einfach isolieren. Untersucht wurde die Anwendbarkeit dieser Zucker-Harnstoff-Gemische auf die Phosphat-Extraktion aus Klärschlammasche, auf die Trennung von leichten Seltene-Erden-Elementen und bei anderen ForCycle-Projekten wie der Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern, von Neodym aus Mikroalgen oder von Palladium aus Katalysatoren sowie der Selektion von Tantal- und Niob-Verbindungen aus Erzen. Allerdings können die so gewonnenen Sekundärmaterialien preislich momentan noch nicht mit Primärrohstoffen konkurrieren. EU-Recycling 04/2017

Um die Toxizität von BmimOAc so gering wie möglich zu halten, suchte und entwickelte das Projekt „Neuartige biogene Hybridpolymere aus Cellulose und Chitin“ ein biogenes und leicht bioabbaubares Lösungsmittel zur Mischung. Als zusätzlicher Effekt der Lösungsmittelmischung trat eine Absenkung der Viskosität auf, was die Auflösung der Stoffe erleichterte beziehungsweise die Lösungstemperatur heruntersetzte. Cellulose, Chitin, BmimOAc und das zweite Lösungsmittel wurden in verschiedenen Mischungen untersucht. Der Abschlussbericht beschreibt die Verbundproben als relativ transparent und homogen aussehend. Nach Abschluss der Versuche ließen sich die Lösungsmittel erfolgreich voneinander trennen und wiederaufbereiten. Vor einer möglichen industriellen Anwendung der Ergebnisse muss der Prozess der Faserreproduktion allerdings in einer Pilotanlage optimiert werden.

Metall-Kunststoff-Verbunde rückgewonnen Metall-Kunststoff-Verbunde entstehen beispielsweise durch Galvanisierung komplex geformter Kunststoffe und durch Kunststoff-Ummantelung metallischer Komponenten. Dadurch sollen die Werkstoffeigenschaften beider Materialkomponenten optimal ausgenutzt werden. Bisheriges Recycling beschränkte sich auf die Rückgewinnung einer Komponente, was zum Verlust des anderen Materials und zur Wertminderung führte. Das Projekt „Recycling von Metall-Kunststoff-Verbunden und Hybridwerkstoffen“ entwickelte mit dem CreaSolv-Verfahren einen schonenden, lösemittelbasierten Prozess. Mit seiner Hilfe konnten oberflächlich metallisierte Kunststoffe, kunststoff-umspritzte Metallteile und gefügte Verbundprodukte so getrennt werden, dass sowohl hochwertige Kunststoff- wie auch Metall-Rezyklate entstanden. Die Anzeige

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Sekundärrohstoffe praktische Anwendung des Verfahrens auf Hybridbauteilen und galvanisierte Kunststoffabfälle zeigte eine – auch ökonomisch sinnvolle – Rückgewinnung von Metallen wie auch Polymeren. Für hochkomplexe gefügte Materialien wie Automobil-Frontscheinwerfer werden wirtschaftliche erfolgreiche Ausbeuten aber erst nach optimierten Sortier- und Aufschlussverfahren erwartet.

Kompositbauteile mit Duroplast recycelt Allein im Jahr 2012 wurden in Deutschland 182.000 Tonnen glasfaserverstärkter Bauteile produziert – mit steigender Tendenz. Denn Kompositbauteile mit duroplastischen Kunststoffen bieten als Füll- oder Verstärkungsstoffe Vorteile; das Recycling dieser Verbundmaterialien ist aber noch ungelöst. Gesucht wurde eine Methode, um großformatige Faserverbund-Bauteile wie Rotorblätter von Windkraftanlagen oder andere faserverstärkte Kunststoffe (GFK-Plattenmaterial) zu demontieren und deren zweiphasige Materialverbunde – Polymermatrix und disperse Faser oder Partikel – als Sekundärrohstoff aufzubereiten. Die Untersuchung eines „Recycling von Kompositbauteilen aus Kunststoffen als Matrixmaterial“ ließ bei der Demontage Vorteile, aber auch Optimierungspotenzial der energetischen Trennung gegenüber der Seilsägetechnologie erkennen. Bei der materiellen Aufbereitung stellte sich die Notwendigkeit unterschiedlicher Lösungsmittel für Rotorblätter und für Plattenmaterial heraus. Hinsichtlich der stofflichen Rückgewinnung wurde die Möglichkeit der Balsaholz-Abtrennung erkannt; jedoch lag der Schwerpunkt auf der verflüssigten Kunststofffraktion, für die eine hundertprozentige Verwertung praktikabel ist.

Sekundärrohstoffe aus Bau- und Keramikschutt entwickelt Vom Bauschutt, der sich hauptsächlich aus Ziegel, Beton und Mörtel zusammensetzt, werden gegenwärtig zwar 65 Prozent recycelt, doch nur knapp fünf Prozent davon gelangen in den Hochbau. Im Projekt „Produktgestaltung mit Sekundärrohstoffen in der Baustoff- und Keramikindustrie“ wurden jetzt Aufbereitungsverfahren für Bau- und Kera-

Die Ergebnisse des Projektverbundes wurden im Rahmen des Abschluss­ sym­posiums vor über 170 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft präsentiert und diskutiert. Die Projektleiter überreichten Staatsministerin Ulrike Scharf ihre Abschlussberichte 44 |

mikschutt entwickelt, um hochwertige Sekundärrohstoffe zu erzielen. Dies wurde erreicht durch das Herstellen von Agglomeraten mit poröser Struktur für Hochbauanwendungen. Durch einen mehrstufigen Prozess, darunter zwei mögliche Härtungsverfahren, konnten Agglomerate aus Keramik und Ziegelmaterial mit guten thermischen und mechanischen Eigenschaften geschaffen werden. Ihre Vor- und Nachteile differieren je nach Zusammensetzung des Abfallstroms. Zusätzlich wurde eine praktische Vorgehensweise gefunden, um den Sulfatgehalt von Baustoffen zu bestimmen und diese Substanz aus dem Prozess auszuschleusen. Die Verwendung von gießfähigem Schlicker aus Keramik- und Ziegelbruch scheiterte bei der anschließenden Formgebung.

Bleikonzentration von End of Life-Gläsern gesenkt Gebrauchs- und Spezialgläser machen rund 30 Prozent aller in der EU produzierten Glasartikel aus. Sie enthalten jedoch zahlreiche Schwermetalle und Metall-Oxide, sind daher nicht in der Behälterglasindustrie einsetzbar und werden als End of Life-Gläser bisher nicht rückgewonnen. Das Projekt „Auf-Reinigung von Gebrauchs- und SpezialGläsern zur Dissipationslimitierung und Rückgewinnung von Wertmetallen“ untersuchte daher spezielle Reinigungsverfahren, um die ansonsten sehr reinen Gläser wieder in den Stoffkreislauf zurückführen zu können. Dabei lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf der Reduzierung der Bleikonzentration beim Einschmelzen der EoL-Gläser. Als Reinigungsverfahren dienten die Extraktion mit Si50%Sn-Legierungen und die selektive Verdampfung von Bleichlorid durch Zusatz von Kalziumchlorid. Durch Kombination beider Verfahren konnten selbst Altglasscherben mit hohem Bleigehalt so gesäubert werden, dass das Material REACH-Konformität erreichte und innerhalb der zulässigen gesetzlichen Grenzwerte lag.

Seltene Erden aus Mikroalgen gewonnen Mikroalgen binden Schwermetalle und scheiden sie in metallischer Form ab. Das gilt auch für Metalle der Seltenen Erden, die von Algen in so geringen Konzentrationen adsorbiert werden, dass diese für klassische Gewinnungsmethoden uninteressant sind. Ziel dieses Projekts „Innovative Verfahren zur Gewinnung Seltener Erden und anderer Wertmetalle aus hochverdünnten Lösungen durch Mikroalgen-basierte Bioadsorption“ war und ist es deshalb, Algenspezies zu identifizieren, die Seltene Erden aus hochverdünnten Lösungen binden und anreichern, und deren Sorptionsverhalten zu untersuchen. Die bisherigen Forschungen zeigen, dass Sorption der Metalle sehr gut auch bei geringen Konzentrationen und unabhängig von vielen Störstoffen erfolgt. Auch konnte eine Desorption nach vollständiger Beladung der Mikroorganismen mit Neodym durch Einsatz von EDTA und Citrat erzielt werden. Dies ermöglicht nicht nur die Regeneration der adsorbierenden Mikroalgen, sondern auch eine Aufkonzentrierung der zuvor hochverdünnten Lösungen. Das Projekt hat noch ein Jahr Laufzeit. Weitere Informationen über den Projektverbund sind unter Ü www.forcycle.de/ erhältlich. www.eu-recycling.com

Sekundärrohstoffe

Deutsche Edelmetallwirtschaft: Stabil trotz instabilem Umfeld Die deutsche Edelmetallwirtschaft ist in stabiler Verfassung, in einem allerdings wechselhaften Markt, bilanzierte Dietmar Becker, der stellvertretende Vorsitzende der Fachvereinigung Edelmetalle, die Marktlage für seine Branche. Goldrecycling um zehn Prozent gestiegen

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vermutlichen Tendenz nach oben, mit einer Bandbreite zwischen 1.100 und 1.400 US-Dollar pro Unze.

Industriesilber global gefragt Das Technologiemetall Silber sieht Becker in einer guten Verfassung. 55 ideas4you

Zur globalen Goldversorgung von circa 4.525 Tonnen hat 2016 das Recycling aus Altgold-Schrott mit rund 1.280 Tonnen beigetragen. Während die gesamte Goldversorgung in diesem Jahr um etwa vier Prozent anzog, stieg der Recyclinganteil angesichts unveränderter Primärproduktion um 9,8 Prozent. Der Bedarf könne jederzeit gedeckt werden, die Versorgungslage sei positiv. Gold, das in Deutschland, aber auch weltweit in High-TechAnlagen verarbeitet wird, sei zudem „konfliktfrei“: Industrie-Initiativen wie „Code of Conduct“ und „Responsible Gold“, EU-Regulierungen und klare Compliance-Regeln sollen sicherstellen, dass Gold verantwortungsvoll gehandelt wird. Allerdings war der Goldpreis im Jahr 2016 von einem stetigen Auf und Ab gekennzeichnet. Und auch die Aussichten für das laufende Jahr sind eher uneinheitlich: mit einer

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Seiner Darstellung nach sichern permanent schwankende, aber insgesamt leicht steigende Preise dem Recycling auskömmliche Mengen, obwohl weiterhin wertvoller Elektroschrott in Drittländer exportiert wird. Ein verlässliches, aber nicht gerade überragendes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts spiegelt sich in den wichtigen Abnehmerindustrien für Edelmetalle – Automobil, Elektronik, Chemie und Schmuck – wider. Der Einsatz von Edelmetallen wachse hier auch nur verhalten. Trotz des Rufes als einem „sicheren Hafen“ in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten sei das Investmentgeschäft rückläufig. Investmentprodukte, die traditionell ein stark volatiles Geschäft darstellen, verzeichneten 2016 bei Gold einen Mengenrückgang von 20 Prozent, bei Silber teilweise einen noch stärkeren. Lediglich bei Platingruppenmetallen war wegen der Entwicklung in Japan ein Zuwachs von sechs Prozent zu erkennen.

Sekundärrohstoffe Prozent gehen in Industrieanwendungen wie Elektrotechnik/Elektronik, Verbindungstechnik, Photovoltaik und Chemie. Der weltweite Absatz in diese Sektoren blieb mit 17.500 Tonnen stabil. Schwächen zeigen sich bei Schmuck und Silberwaren mit zehnprozentigem Absatzrückgang. Bei einer weltweiten Silberproduktion von 30.400 Tonnen entstammen mehr als 80 Prozent der Minenproduktion (Zink-, Blei-, Gold- und Silberminen). Der weltweite Recyclinganteil hielt mit rund 4.000 Tonnen und damit einem leichten Verlust von minus 0,3 Prozent das Vorjahresergebnis ein. Die Preise zeigten 2016 mit einem stetigen Auf und Ab eine „Wellblechkonjunktur“, und auch für 2017 präsentiert sich Silber mit uneinheitlichen Aussichten. In der Tendenz ist – aufgrund von Nachholbedarf zum Gold – von einem Aufwärtstrend mit einer Bandbreite zwischen 16 und 22 US-Dollar je Unze auszugehen. Weitere Technologiemetalle sind die Platingruppenmetalle (Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium,

Iridium), die zum Beispiel in Autoabgaskatalysatoren, Brennstoffzellen und in der Elektronik zum Einsatz kommen. Der globale Gesamtbedarf sei, wie Becker erklärte, 2016 mit 259,2 Tonnen um plus 0,5 Prozent weiter gestiegen, deutlich bei Autokats mit 40 Prozent, aber auch leicht in der Chemie- und anderen Industrien. Im Schmuckbereich gibt es Schwächen wegen eines Nachfrageeinbruchs in China. Der Primärproduktion von 186,9 Tonnen, die zu knapp drei Vierteln aus Südafrika gedeckt wird, steht ein Recyclinganteil von 59,3 Tonnen gegenüber; das Recyclingaufkommen steigerte sich um plus zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie auch bei Gold und Silber, erlebten die Preise der Platingruppenmetalle 2016 eine Berg- und Talfahrt, bei der Palladium den stärksten Aufwärtstrend verzeichnete. Für 2017 sind die Aussichten uneinheitlich: So ist bei Palladium eine steigende Tendenz zu erwarten, während für Platin keinerlei Richtungsangaben möglich sind.

Vor besonderen Herausforderungen Alles in allem sind nach Darstellung der Fachvereinigung die Edelmetallpreise 2016 trotz Auf und Ab leicht gestiegen. Die Absatzmengen haben sich bei Gold und Silber weltweit rückläufig entwickelt, präsentierten sich allerdings in der Europäischen Union und insbesondere in Deutschland stabiler. Besondere Herausforderungen sieht die Branche in der zunehmenden internationalen Wettbewerbsintensität und in Segmenten mit limitierten Wachstumsaussichten; darüber hinaus erschweren zunehmende Regulierungen, ständig steigende Anforderungen hinsichtlich Umweltschutz und etliche Kostenentwicklungen die Geschäfte. Allerdings sei es wünschenswert, dass die Brüsseler Parlamentarier eine Verordnung über den verantwortungsvollen Bezug von Rohstoffen (Stichwort: Responsible Sourcing) verabschieden, die auch kleine Importeure mit einschließt. Denn: „Auch kleinste Fälle des Missbrauchs können dem Image großen Schaden zufügen.“

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Slowenien: Im Abfallsektor gibt es viel zu tun

Noch vor wenigen Jahren stellte das LIFEProgramm der slowenischen Abfallwirtschaft ein Armutszeugnis aus. Die EU-Kommission kommt heute zu einem anderen Ergebnis und bescheinigt Slowenien insgesamt gute Fortschritte in der Abfallwirtschaft. Die Gesetzgebung kann allerdings noch verbessert werden.

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it Rückgriff auf Daten bis 2007 war im Nationalen Bericht 2011 die Rede von schätzungsweise 50.000 bis 60.000 illegalen Deponien. Bau- und organische Stoffe verzeichneten einen Anteil von 85 Prozent an deponierten Materialien, und rund ein Viertel der Deponien soll mit gefährlichen Abfällen verfüllt gewesen sein. Das Recycling getrennt gesammelter Materialien wurde als problematisch angesehen, Unternehmen deponierten ihre Abfälle zusammen mit Siedlungsabfällen, und für etliche Industriebranchen blieb einzig der Export als Lösung, um Gefahrstoffe wie Farben, Lacke und Lösungsmittel zu entsorgen. Die Zahlen, die die slowenische Statistik-Behörde für das Jahr 2015 veröffentlichte, lasen sich anders. Wie offiziell gemeldet, wurden 2015 von knapp 6,9 Millionen Tonnen an wiederverwerteten Abfällen rund 42 Prozent recycelt, 0,3 Prozent als Kraftstoff verbrannt und 0,01 Prozent kompostiert. An kommunalen Abfällen wurden 638.000 Tonnen und damit bereits 69 Prozent getrennt gesammelt. Der Anteil der getrennt gesammelten Bioabfälle war seit 2010 von sieben auf über 16 Prozent gestiegen. Doch wei-

EU-Recycling 04/2017

terhin landeten „entsorgte Abfälle“ – insgesamt 591.000 Tonnen – zu 46 Prozent auf Deponien und vier Prozent in der Verbrennung. Durchschnittlich 22 Prozent der Siedlungsabfälle wurden deponiert – mit regionalen Schwankungsbreiten zwischen 10 und 40 Prozent.

Recyclingraten gestiegen Gleichzeitig stiegen aber auch die Recyclingquoten. Von den über 200.000 Tonnen an Verpackungsabfällen im Jahr 2013 wurden über 138.000 Tonnen recycelt, was einer Quote von 69 Prozent entsprach. Für Papier und Karton betrug die Rate 79 Prozent, bei Kunststoffen 82 Prozent und bei Glas 86 Prozent. Hinzu kamen etwa 104.000 Tonnen Verpackungsabfälle, die in den Export gingen. Von den 28.500 Tonnen in Slowenien auf den Markt gebrachter Elektro(nik)geräte – fast ausschließlich aus Haushalten – wurden 8.500 Tonnen gesammelt und etwa die Hälfte recycelt. Altreifen werden nur selten wiederverwendet oder runderneuert; durchschnittlich 47 Prozent gelangen ins Recycling und 51 Prozent in die Verbrennung. Knapp 5.000 Tonnen an ausrangierten Bleisäure-Batterien und 47 |

Slowenien Akkumulatoren aus Industriebetrieben und Fahrzeugen wurden recycelt. Angaben der Statistik-Behörde zufolge sollen auch die meisten der jährlich 7.000 ausrangierten Fahrzeuge die vorgeschriebenen Zielwerte von 85 Prozent für Wiederverwendung und Recycling und 95 Prozent für Wiederverwendung und Wiederverwertung erreichen. Rund 192.000 Tonnen an Abfällen exportierte Slowenien im Jahr 2013, hauptsächlich nach Österreich, Ungarn, Deutschland und Polen. Die überwiegende Mehrheit dieser Exporte war als „anderer Abfall“ mit Mischabfällen klassifiziert. Ein großer Teil der außer Landes gebrachten Restmenge bestand aus Sonderabfällen, für die im eigenen Land keine Behandlungskapazitäten vorhanden waren. Im Jahr 2013 führte das Land aber auch 34.000 Tonnen an Abfällen aus Nachbarstaaten ein: gebrauchte Bleisäure-Batterien zur Aufbereitung, brennbaren Abfälle und Schlämme aus der Chemieindustrie.

Recycling-Infrastruktur im Aufbau Inzwischen hat sich eine Entsorgungs- und RecyclingStruktur entwickelt. Als 2012 im Zuge der slowenischen Rechtsprechung einheimische Abfallproduzenten mehr als zehn Tonnen unbelastetes Material oder über fünf Kilogramm Sonderabfälle melden mussten, war die Resonanz eindeutig: Die 59 Dienstleister für kommunale Sammlungen und die 67 Deponiebetreiber lieferten fast zu 100 Prozent ihre Daten ab, während die industriellen Abfallproduzenten (für 7.443 Einrichtungen), Abfallsammler (für 320 Einrichtungen) und Abfallbehandler (für 215 Einrichtungen) zu 90 Prozent antworteten. Einem Factsheet der EU-Kommission zufolge bestand die Recycling-Infrastruktur 2014/2015 in Slowenien aus acht mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen mit einer Kapazität von 352.600 Tonnen pro Jahr, Sortiereinrichtungen für 77.920 Tonnen pro Jahr, 19 Anlagen zu Kompostierung organischer Abfälle mit 145.670 Tonnen pro Jahr und elf Biogasanlagen mit 464.650 Tonnen pro Jahr. Zeitgleich meldete die staatliche Statistik-Behörde 16 Verbrennungsanlagen zur Energiegewinnung, drei solcher Anlagen zur Abfallbeseitigung, 354 Anlagen zur Wiederverwertung ohne Vorbehandlung sowie 189 Einrichtungen, um Material zur Geländeverfüllung herzustellen.

Weitere Verbesserungen notwendig Offiziellen Angaben zufolge soll sich die Zahl der Deponien zwischen 2010 und 2014 von 47 auf 18 Deponien reduziert haben, während der Deponieanteil an der Entsorgung von 18 auf sechs Prozent sank. Hinzu kommt, dass laut einer OECD-Studie Slowenien die Deponiegebühr, um die Nachsorgekosten zu decken, deutlich angehoben und man sich auch über die Umweltbelastung der Deponien Gedanken gemacht habe. Ebenso sei die Wiederverwertung der Siedlungsabfälle gestiegen, was vor allem auf die Getrenntsammlung der einzelnen Materialströme wie Verpackungsabfällen, Organik, Batterien, Elektron(nik) schrott, Altfahrzeugen und Reifen zurückzuführen ist. Allerdings – betonte die OECD – seien weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Getrenntsammlung notwendig, 48 |

um die nationalen Wiederverwertungsziele zu erfüllen. Die Fortschritte zur Sanierung der Deponien würden nur langsam vorankommen – wegen hoher Kosten und der technischen Komplexität der Dekontaminierungen. Außerdem fehle die Preisabstimmung zwischen den Regionen und Kommunen; es existiere keine geeignete Gebührenmethode und keine unabhängige Regulierungsstelle. Dass den Kommunen die Gebührenfestlegung überlassen wurde, habe zu einem erheblichen Preisanstieg geführt, der weder Anreize zur Kostensenkung gebe noch zur Effizienzsteigerung führe. Zudem sei es problematisch, alle der 211 Kommunen mit der Verantwortlichkeit für Abfallsammlung und Abtransport zu einer geeigneten Anlage zu betrauen: Über 100 der Gemeinden hätten weniger als 5.000 Einwohner und 25 weniger als 2.000 Einwohner. Sie seien wohl kaum in der Lage, sich mit Abfallwirtschaftsproblemen zu befassen.

Auf dem richtigen Weg Ein im Februar 2017 veröffentlichter Report der EU-Kommission bescheinigt Slowenien insgesamt gute Fortschritte in der Abfallwirtschaft während der letzten Jahre. Die Recyclingquoten für Siedlungsabfälle seien von 2007 bis 2014 um das Doppelte gestiegen und würden mit 61 Prozent zu den höchsten in Europa zählen. (Allerdings gebe es eine enorme Differenz zwischen den produzierten und den behandelten Abfallmengen; die Quote müsste dementsprechend auf 36 Prozent korrigiert werden.) Insgesamt sei das Land auf dem richtigen Weg, das 50-ProzentRecyclingziel bis 2020 zu erreichen. Die Gesetzgebung kann noch verbessert werden. Der Abfallwirtschaftsplan, der 2013 für Kommunalabfälle verabschiedet wurde, reguliert keine anderen Abfallströme. Ein Abfallvermeidungsprogramm, das die Europäische Abfallrahmenrichtlinie bis 2014 vorschrieb, wurde erst Mitte 2016 auf den Weg gebracht. Mittlerweile existiert auch eine nationale Gesetzgebung zur separaten Bioabfallsammlung. Auf Betreiben etlicher reger NGOs haben einige Städte und Gemeinden – darunter auch die Hauptstadt Ljubljana – ernst zu nehmende Zero-Waste-Strategien entwickelt. Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission kürte Ljubljana sogar zur leistungsfähigsten Hauptstadt Europas. Das dortige Regionale Abfallwirtschaftszentrum in Ljubljana zählt zu den modernsten europäischen Recyclinganlagen und zu den teuersten, was die Finanzierung durch den Kohäsions-Fond und die Behandlungskapazitäten anlangt. Es bezieht 37 Kommunen ein und dient als gutes Praxisbeispiel für interkommunale Kooperation. BDE-Präsident Peter Kurth führt den Wandel letztlich auf den „politischen Willen, den Übergang zu organisieren“, zurück.

Neue Arbeitsplätze und gesteigerte Umsätze möglich Die komplette Umsetzung der bestehenden Richtlinien könnte – nach Ansicht der Europäischen Union – in Slowenien über 2.100 neue Arbeitsplätze schaffen und den jährlichen Umsatz um über 220 Millionen Euro im Abfallsektor steigern. Fortschritte im Sinne der Roadmap für Ressourceneffizienz würden zusätzliche 2.600 Arbeitskräfwww.eu-recycling.com

te erfordern und den Jahresumsatz um 270 Millionen Euro erhöhen. Die EU-Kommission schlägt daher drei Aktionen vor: 1. den Einsatz ökonomischer Instrumente, um die Kosten der Restabfall-Behandlung zu steigern: die Erhöhung der jetzigen Deponiegebühren oder eine Einführung einer Restabfall-Steuer auf nicht-recycelten Output von mechanisch-biologischen Anlagen inklusive Outputs zur thermischen Verwertung; 2. die Verbesserung der Datenlage der Abfallwirtschaft – einschließlich Fragen der Abstimmung zwischen verschiedenen Quellen und der großen Lücke zwischen produziertem und behandeltem Abfall; 3. eine Ausweitung und Verbesserung der Kosteneffizienz, Überwachung und Transparenz existierender EPRSysteme und Eliminierung der Trittbrettfahrer, die sich den Auflagen zu entziehen versuchen.

Bottle-to-Bottle-Flakes mit FDA-Zulassung Der Recycler Invema hat Ende 2016 in Honduras eine Anlage für das Recycling von PET-Flaschen in Betrieb genommen. Entwickelt, montiert und in Betrieb genommen wurde die Anlage von dem deutschen Maschinenbauer Herbold Meckesheim. Produziert werden Bottle-to-Bottle-Qualitäten mit FDA-Zulassung. In einem mehrstufigen Prozess werden die Flaschen zerkleinert, kalt und heiß gewaschen und nach der Trocknung einer Flakesortierung zugeführt. Die Anlage verarbeitet in der ersten Ausbaustufe 2.000 Tonnen im Monat. In einem zweiten Schritt entstand eine Anlage zur Aufbereitung der Polyolefinfraktion aus dem Recyclingprozess: Caps und Labels der Flaschen. Ein Teil der für die Aufbereitungsanlagen erforderlichen Energie wird am eigenen Standort über Solarmodule erzeugt. Nach der Regranulierung wird das Endprodukt beispielsweise an den lokalen Coca-Cola- Flaschenhersteller verkauft. Eine zweite Ausbaustufe ist in Vorbereitung. Damit werden lebensmitteltaugliche PET-Tiefziehfolien hergestellt. Um die Anlage auszulasten, müssen Flaschen importiert werden. Die Invema Gruppe beschäftigt 370 Mitarbeiter in Honduras und weitere 100 in El Salvador mit der Sammlung, Annahme, Sortierung und Aufbereitung der Flaschen.

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Zuviel Verschleiß?

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Ü www.herbold.com, www.invemagroup.com Foto: Herbold Meckesheim GmbH EU-Recycling 04/2017

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Technik

Advertorial:

Breitsamer Entsorgung optimiert Altholzaufbereitung mit der XR mobil-e Erfolgreicher Praxiseinsatz für die XR3000C mobil-e von UNTHA: Seit Anfang November unterstützt die mobile Zerkleinerungsmaschine das Münchner Unternehmen Breitsamer Entsorgung bei der Altholzaufbereitung. Breitsamer war auf der Suche nach einem elektrisch angetriebenen, mobilen und effizienten Zerkleinerungssystem für die neue Altholzaufbereitungsanlage und fand in der XR mobil-e die optimale Lösung für diese Anforderungen.

Foto: UNTHA shredding technology

Maschinenkonzept in der mobilen Abfallzerkleinerung Die XR mobil-e gehört zu den neuesten Entwicklungen von UNTHA – der Zerkleinerungsspezialist stellte die Maschine erstmals im Mai 2016 auf der IFAT vor. Inzwischen wurden bereits mehrere Maschinen verkauft, was zeigt, dass es UNTHA gelungen ist, mit der XR mobil-e optimal auf die aktuellen Marktanforderungen zu reagieren. Das mobile elektromechanische Zerkleinerungssystem arbeitet extrem energieeffizient sowie geräuscharm und ist universell einsetzbar, unter anderem für die Aufbereitung von Industrie- und Gewerbeabfall, Produktionsabfällen, Baumischabfällen oder – wie im Fall von Breitsamer Entsorgung – Altholz.

Ideale Lösung für Umstieg auf neues Antriebskonzept Die Firma Breitsamer Entsorgung Recycling GmbH in München existiert bereits in der zweiten Generation und feierte 2016 ihr 60jähriges Firmenjubiläum. Der Standort wurde im Lauf der Jahre immer wieder erweitert und verfügt momentan über eine genehmigte Jahreseingangsmenge von 205.000 Tonnen zur Aufbereitung und Lagerung von Abfällen. Neben der betriebseigenen Sortieranlage für diverse Baustellen-, Gewerbe- und Produktionsabfälle gibt es auch eine Altholzaufbereitungsanlage, die 2014 neu geplant wurde. Hierfür wollte Breitsamer von den Diesel-Aggregaten auf elektrisch angetriebene Aggregate umsteigen – auch, da am Standort München eine betriebseigene 1,4 Megawatt Photovoltaikanlage installiert ist und davon 60 Prozent für den Eigenbedarf ver50 |

wendet werden. Daneben sollte die Holzaufbereitungsmaschine weitere Anforderungen erfüllen, so etwa die einstufige Verarbeitung von 40.000 Tonnen pro Jahr und das Erreichen einer Durchsatzleistung von 35 Tonnen pro Stunde kleiner 120 Millimeter. Die Entscheidung für die XR mobil-e von UNTHA fiel schließlich aufgrund der einzigartigen Kombination aus energieeffizientem Antrieb und Mobilität, die die Maschine bietet.

Bündel an Vorteilen für Breitsamer Entsorgung Der elektrische Antrieb „UNTHA Eco Drive“ der XR3000C mobil-e bringt viele Vorteile mit sich. „Mit der neuen Antriebstechnik von UNTHA sind wir gegenüber dem Dieselantrieb um 70 Prozent und im Vergleich zum herkömmlichen Stern-Dreieck-Antrieb um 30 Prozent sparsamer. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das langsam laufende, schneidende System, wodurch wir sehr geräuscharm unser Granulat produzieren können, welches obendrein sehr wenig Feinanteil enthält“, berichtet Geschäftsführer Thomas Breitsamer. Ein erheblicher Pluspunkt der semimobilen Lösung wie bei der XR3000C mobil-e besteht für Breitsamer in der erleichterten Wartung: Die Maschine kann dafür aus der Halle gefahren

werden, was wesentlich sicherer für die Monteure ist. Die Stillstandszeiten der Gesamtanlage werden verkürzt, da zwischenzeitlich bei Bedarf eine andere mobile Zerkleinerungsmaschine zum Einsatz kommt und so der Verarbeitungsprozess weiterlaufen kann. Auch das Schnellwechselsystem der XR mobil-e überzeugte den Kunden: Damit lässt sich das Lochsieb in weniger als 30 Minuten austauschen und es können verschiedene Korngrößen produziert werden. Dieser Vorgang ist bei Breitsamer immer wieder nötig, weil die Firma mehrere Abnehmer aus der thermischen und stofflichen Verwertung hat, die Granulat in verschiedenen Größen benötigen. Thomas Breitsamer: „Durch die hohe Flexibilität dieser Zerkleinerungsmaschine können wir – neben den Altholzklassen 1 bis 3 – auch Altholz der Klasse 4 sehr gut aufbereiten und die von Holz befreiten Metalle an die Stahlindus­ trie verkaufen.“

Ausführliche Testphasen für individuelle Anpassungen Bei jedem einzelnen Kunden steht eine individuelle Anpassung an erster Stelle. So gab es bei Breitsamer Entsorgung eine längere Testphase mit der XR3000C mobil-e. Während dieser wurden von UNTHA gemeinsam mit www.eu-recycling.com

Technik dem Kunden Optimierungen vorgenommen. Somit konnte sichergestellt werden, dass die Maschine den Anforderungen des Kunden voll und ganz entspricht. „Mit der XR mobil-e ist es uns gelungen, eine einzigartige Lösung zur Altholz- und Abfallzerkleinerung zu entwickeln, die neben seiner Robustheit, Effizienz und Mobilität auch maximale Wirtschaftlichkeit und Flexibilität bietet“, bringt es Daniel Wresnik, Sales Manager von UNTHA shredding technology, auf den Punkt.

Im Mittelpunkt: der Kunde Auch die Rentabilität der Arbeitsprozesse auf Kundenseite ist für UNTHA bei der Entwicklung der Zerkleinerungssysteme ein wichtiger Punkt: So sind durch den leisen, feinstaubarmen Elektroantrieb und dem feinstaubarmen Schneidwerk der XR mobil-e verlängerte Betriebszeiten und höhere Durchsatzleistungen möglich, da die Belastungen für Mitarbeiter und Anwohner deutlich reduziert sind.

Auch auf die Wartungs- und Servicefreundlichkeit legt UNTHA großen Wert. So überzeugt die XR mobil-e durch geringe Instandhaltungs- und Wartungskosten, eine intuitive Bedienung und die Möglichkeit zur Fernwartung. Die Maschinenkonstruktion ermöglicht außerdem komfortables, schnelles und sicheres Arbeiten, sodass die gesamte Handhabung für alle Mitarbeiter sehr einfach ist. Ü www.untha.com

Recycling-Technik zeigt Vielfalt der Branche Vom 10. bis 11. Mai findet in Dortmund die vierte Ausgabe der Fachmesse statt – mit 15 Prozent mehr Ausstellern gegenüber der letzten Recycling-Technik, so Messeveranstalter Easyfairs. Die Fachmesse Recycling-Technik gilt als wichtige Geschäfts- und Innovationsplattform für Recycling- und Umwelttechnik sowie für Urban Mining. 240 Aussteller in vier Hallen präsentieren Maschinen und technische Komponenten für die Wiederaufbereitung und die umweltgerechte Entsorgung. Und erstmals werden auch Branchengrößen wie RETO Recyclingtechnik GmbH, Haas Recycling oder Haake dabei sein. Das WFZruhr bietet zudem auf seinem Gemeinschaftsstand Start­ups aus der Region die Möglichkeit, sich zu präsentieren. WFZruhr ist ein Unternehmensnetzwerk der Umweltwirtschaft in NRW mit den Schwerpunkten Entsorgung, Recycling, Anlagentechnik und Logistik.

Rahmenprogramm im Innovation-Center

Foto: Easyfairs Deutschland GmbH

„Die Recycling-Technik erfreut sich sowohl bei Ausstellern als auch bei Besuchern wachsender Beliebtheit, was sich durch steigende Zahlen zeigt“, weiß Daniel Eisele, Group Event Director und Messeleiter vom Veranstalter Easyfairs Deutschland GmbH, zu berichten. „Mit 240 Anbietern zeigen 15 Prozent mehr als im Vorjahr ihre Produkte und Lösungen. Das sorgt für eine größere Vielfalt bei Produkten und Lösungen.“ Dennoch bleibt es eine zielgruppenfokussierte Branchenfachmesse: So können sich interessierte Besucher über Ballenpressen, Schreddermaschinen und Sortieranlagen genauso informieren wie über Zerkleinerer, Sieb- und SepariermaEU-Recycling 04/2017

schinen oder Förderbänder für Wertstoffhöfe, Entsorgungsunternehmen sowie Firmen mit innerbetrieblichen Recyclinganlagen. Die gewachsene Vielfalt wird auch durch ein großes Rahmenprogramm unterstützt, unter anderem mit täglich zwei geführten Messerundgängen und 100 Fachvorträgen auf fünf offenen Bühnen. Erstmals werden zudem innovative Projektarbeiten nominierter Teilnehmer des DGAW Wissenschaftskongresses 2017 präsentiert. In Zusammenarbeit mit Enterprise Europe Network, der Zenit GmbH und dem WFZruhr findet ferner die erste

internationale Kooperations-Börse im Rahmen der Messe statt.

Informationen zur Schüttgut im Überblick Parallel zur Recycling-Technik findet die achte Ausgabe der Schüttgut Dortmund mit voraussichtlich 450 Ausstellern in den Westfalenhallen statt. Die Fachmesse für SchüttgutTechnologien hat sich als fester Termin für die Branche etabliert. Das Ausstellungsspektrum erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Verfahrenstechnik für Schüttgut und Pulver. Gezeigt werden Maschinen und Verfahren für die Materialannahme, das Handling (Sieben, Filtern, Dosieren, Wiegen, Messen) und die Verarbeitung (Zerkleinern, Agglomerieren, Kühlen, Wärmen, Trennen, Mischen), über die innerbetriebliche mechanische oder pneumatische Förderung bis hin zu den Prozessen des Abfüllens, Verpackens, Lagerns und Transportierens zum Zielort. Die Schüttguttechnologien richten sich an die Lebensmittel-, Chemie-, Pharma-, Kosmetik-, Kunststoff- und Metallindustrie und bietet Lösungen für die Logistikbranche, die Landwirtschaft, die Baubranche und den Bergbau. Technische und kaufmännische Entscheider finden Maschinen, Komponenten und System-Lösungen. Ü www.recycling-technik.com Ü www.schuettgut-dortmund.de 51 |

Technik

Advertorial:

„HSM steht zu seinen Produkten“ Hans-Peter Kremer, Technischer Entwickler bei der Thommen AG, ist überzeugt, mit der vollautomatischen Kanalballenpresse HSM VK 12018 R FU in puncto Solidität, Effizienz und Sicherheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Der Technische Entwickler bei Thommen hatte nach intensiver Vor­ auswahl noch zwei Anbieter in der engeren Wahl und plante Referenzbesuche. Aber es taten sich, wie es heißt, Hürden auf: „Ein Anbieter konnte nur weit zurückliegende Referenzen vorweisen, und der zweite wollte seine Maschine – einfach gesagt – loswerden. Das war alles nicht gerade optimal“, erinnert sich Kremer, der dann auf HSM aufmerksam wurde und in Kontakt mit dem Hersteller trat. Und der Besuch des Produktionswerkes in Salem am Bodensee machte Eindruck – „man hat gesehen, wie hoch der Eigenfertigungsanteil ist“. Weitere Referenzbesuche bei HSM-Kunden in Süddeutschland folgten, und so besichtigte Kremer auch einen Betrieb, in dem seit sieben Jahren eine Großformat-Kanalballenpresse des Herstellers die gesamte Materialpalette in ständigem Wechsel „klaglos presst“. Die Schneidkantentechnolo-

Hans-Peter Kremer vor der neuen HSM VK 12018 R FU 52 |

Fotos: HSM GmbH + Co. KG

Thommen ist mit elf Standorten eines der führenden Recyclingunternehmen der Schweiz. Die Tochter Halter Rohstoff AG in Biel sammelt und verpresst Kartonagen und lose Kunststoff-Folien. Jahresvolumen: 25.000 Tonnen. Nach 20 Jahren im Betrieb war es an der Zeit, sich nach einer neuen Großformat-Ballenpresse umzusehen. „Die Wartungs- und Ersatzteilkosten stiegen stark“, berichtet Hans-Peter Kremer. Wichtige Kriterien bei der Auswahl waren Maschinensolidität bei Statik und Verschleiß, Arbeitssicherheit, Energieund Drahtverbrauch, Geräuschpegel, Wartungsaufwand und die technische Kompetenz des Lieferanten.

Die neue HSM VK 12018 R FU gie von HSM überzeugte schließlich, „weil sie einen Zeitgewinn bedeutet und obendrein in der Anschaffung günstiger ist“.

„Professionell und mit Engagement“ Im Zuge der Bestellung der Kanalballenpresse VK 12018 R FU mit 120 Tonnen Presskraft und 180 Zentimeter Einfüllöffnungslänge war HSM bereit, sein Produktversprechen für Durchsatzleistung, Ballengewicht, Stromverbrauch, Langlebigkeit der Maschine etc. schriftlich zu geben. Somit war für Kremer klar, „dass HSM zu seinen Produkten und hinter den angepriesenen Leistungen steht“. Die Presse sei robust und effizient, habe geringe Betriebskosten und eine ruhige Laufkultur und erfülle alle aktuellen Vorschriften zur Arbeitssicherheit. Das alles führe zu einem „sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis“. Bei der Halter Rohstoff AG wurden die Ballen früher vertikal mit fünf Drähten umreift. Heute sind es bei gleicher Drahtstärke vier Drähte – eine Einsparung von 20 Prozent, so die Erfahrungswerte. Für bestimmte Materialien lässt sich ein fünfter Draht zuschalten. Die Schweizer Betreiber haben sich außerdem für einen stufenlosen, frequenzgeregelten Antrieb entschieden, der in Kombination mit dem HSM-Pumpenkonzept im Dauerbetrieb etwa 50.000 Kilowattstunden Strom im Jahr einspart. Damit übertreffe die Maschine die derzeit gelten-

den gesetzlichen Bestimmungen und erreiche bereits Energieeffizienzklasse IE 4. Die „stressfreie“ kardanische Aufhängung des Presszylinders verhindere des Weiteren Spannungen und Verkantungen, weshalb ein Zylinderaustausch nicht zu erwarten sei. Die Schleißbleche sind aus hochfestem XAR500-Stahl gefertigt und zusätzlich verstärkt. Weil die neuen Ballen bei gleichen Maßen rund 150 Kilogramm schwerer als die alten Ballen sind, können laut Kremer die Lkw schneller beladen werden. Lagervolumen, Ladezeit und das gesamte LogistikHandling hätten sich verringert. Die Zusammenarbeit mit HSM bezeichnet der Technische Entwickler bei Thommen als „professionell und leidenschaftlich“. Das Team habe viel Engagement bei der Umsetzung des Projekts gezeigt und mit der Montage der HSM VK 12018 R FU auch vorgeschlagen, den Maschinen-Standort in der Halle zu wechseln, was Halter Rohstoff zusätzlichen freien Platz einbrachte. Gravierende Störungen sind in den ersten Monaten der Inbetriebnahme ausgeblieben. Und wenn mal ein Problem auftritt, könne es schnell gelöst werden. Entweder über die Fernwartungsfunktion via Internet oder durch den bei HSM in der Fläche präsenten Vor-Ort-Service. Hans-Peter Kremer ist darum beruhigt: „Es ist für uns sehr wichtig, dass der Lieferant eine kurze Eingriffszeit garantiert.“ Ü www.hsm.eu www.eu-recycling.com

Technik Foto: © BMWi

Impulsgeber in Sachen Recyclingtechnologie Am 16. Februar wurden die Preisträger des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2016 im Rahmen der Fachkonferenz „Rohstoffe effizient nutzen – erfolgreich am Markt“ ausgezeichnet. Sie liefern innovative Beispiele rohstoff- und materialeffizienter Produkte, Prozesse und Verfahren. Einige der nominierten Projekte geben auch der Recyclingtechnologie Impulse. Recycling von Carbonfasern Carbonfasern besitzen einzigartige Eigenschaften, und der Bedarf nach ihnen steigt. Doch ist ihre thermische Verwertung aus technischen Gründen nicht möglich, und bisherige stoffliche Recyclingverfahren sind komplex, kapitalintensiv oder kranken an der Verbundfestigkeit des Materials. Ein weltweit neuartiges Verfahren zur schonenden Verarbeitung zu Hochleistungshybridgarnen wurde jetzt am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik an der TU Dresden entwickelt. Mit einer sogenannten Spezialkrempelanlage werden die recycelten Fasern aufgelöst, vereinzelt und zu einem breiten gleichmäßigen Band zusammengeführt. Anschließend können daraus auf Basis verschiedener SpinntechnologiEU-Recycling 04/2017

en neuartige Hybridgarnkonstruktionen aus gleichmäßig vermischten recycelten Carbon- und Thermoplastfasern gefertigt werden. Die hochleistungsfähigen rCF-Hybridgarne bieten aufgrund der parallelen Faserausrichtung, homogenen Durchmischung und hohen Faserlänge nahezu Zugfestigkeiten von primären Carbonfasern im Faserverbundwerkstoff. Die Markteinführung des Verfahrens ist in den nächsten zwei Jahren geplant.

Muschelkalk vom Lehm befreit Muschelkalk ist mit einem hohen Anteil von Lehm verunreinigt. Zudem zwingt die Verunreinigung dazu, große Menge nicht vermarktbaren Materials aus der Verarbeitung aufwendig deponieren zu müssen. Die BHS-Sontho53 |

Technik fen GmbH ist spezialisiert auf den Bau von Misch-, Zerkleinerungs-, Recycling- und Filtrationstechnik. Das von ihr entwickelte Combimix-Verfahren basiert auf der Technik des Doppelwellen-Chargenmischers. Es ermöglicht durch Zusatz einer geringen Menge von Weißfeinkalk, dass der Lehm sauber vom Gestein getrennt und wieder zu einem wertvollen Baustoff wird. Mit diesem Verfahren konnten die MSW Mineralstoffwerke Südwest die Ausbeute ihrer Lagerstätte um 25 Prozent steigern: Für die gleiche produzierte Menge mussten vorher pro Jahr etwa 620.000 Tonnen Kalkstein abgebaut werden, heute sind es rund 188.000 Tonnen weniger – die relative Entlastung beträgt circa 30 Prozent. Die Rohstoffeffizienz stieg von bisher 65 bis 70 Prozent auf etwa 93 Prozent. Der Energiebedarf für die Aufbereitung ließ sich um fast 20 Prozent senken.

Kunststoffflaschen für die Kreislaufwirtschaft Geruch und Farbzusätze machen das Recycling von Kunststoffflaschen problematisch. In einem neuartigen Verfahren ist es dem Grünen Punkt gelungen, ein Kunststoffgranulat herzustellen, dem eine weitere Verwendung im haushaltsnahen Bereich nicht mehr im Wege steht. Ausgangsmaterial dafür sind vor allem Post-Consumer-Kunststoffe aus dem dualen System. Sie werden zunächst auf ihre Zusammensetzung geprüft. Nur Lieferungen, die den geforderten Spezifikationen entsprechen, werden weiterverarbeitet. Der wertvolle Kunststoff wird über mehrere Zerkleinerungs- und Trennstufen zunächst zu Mahlgut verarbeitet. Das Material ist danach von Etiketten, Inhaltsresten und sonstigen Fremdstoffen sowie von PPFolienbestandteilen befreit. Im Extruder wird das Mahlgut homogenisiert, mikrofiltriert und je nach Kundenwunsch auch compoundiert. Am Ende des Prozesses stehen qualitätsgeprüfte Systale-Granulate. Einer der Pilotkunden, der schon heute mit dem „flaschentauglichen“ Granulat arbeitet, ist Henkel. Erstmals in Deutschland produziert das Unternehmen seine Flaschen mit 15 Prozent recyceltem HDPE. Ein weiterer Pilotkunde ist das Unternehmen Werner & Mertz.

Zinkschaum mit Leichtmetall-Eigenschaften Zincopor heißt die neueste Entwicklung der auf Zinkdruckguss spezialisierten Havelländischen Zink-Druckguss GmbH & Co. KG. Der innovative Zinkschaum erfüllt sowohl ökologische wie auch ökonomische Ansprüche. Durch die komplett geschlossene Oberfläche ist Zincopor äußerlich von einem herkömmlichen Druckgussprodukt nicht zu unterscheiden. Somit wird es möglich, Zink in Bereichen einzusetzen, die eigentlich Leichtmetallen vorbehalten sind. Das Geheimnis des Materials liegt im Innern: Die stabile Schaumstruktur macht Produkte aus Zincopor leichter und günstiger. Somit ist es nun erstmals möglich, die vielen Vorteile des Materials Zink mit Gewichts- und Materialersparnis zu kombinieren. Gegenüber herkömmlichen Druckgussprodukten spart Zincopor beim Aufschmelzen bis zu 50 Prozent Material und Energie ein. Zudem benötigt Zincopor keinerlei giftige oder bedenkliche Zusatzstoffe und ist zu 100 Prozent rückschmelz- und damit recyclingfähig. Weil es sich zur Veredelung von Oberflächen eignet, ist Zincopor insbesondere für die Au54 |

tomobilindustrie interessant. Das Material wird seit 2008 in Serie produziert.

Entzinnen von Kupferschrott Kupferlegierungen mit Zinn kommen in der Elektro(nik)industrie zum Einsatz. Allein bei der Produktion von verzinnten Halbzeugen entstehen zwischen 40.000 und 50.000 Tonnen Schrott pro Jahr. Diese Reststoffe werden hauptsächlich in Raffinationshütten aufbereitet: Außer Kupfer werden alle anderen Legierungselemente wie Zink verdampft, verschlackt und als Zinnderivat zu komplexer mehrstufiger Zinnrückgewinnung exportiert. Bis heute existiert keine effiziente Technologie, um dieses Zinn zu recyceln. Die Proassort GmbH hat deshalb eine neue Technologie zur Entschichtung von Zinn entwickelt. Dabei werden die Kupferschrotte zunächst in einem Schwingrinnen-Beizreaktor blank gebeizt. Die automatische Beizmedien- und Spülwasserregeneration erfolgt unter Ausfällung der wertvollen Zink- beziehungsweise ZinnMetalloxide. Diese Metalloxide stehen wahlweise als Suspension oder stichfeste Masse mit bis zu 70 Prozent Zinkoder Zinngehalt als Nebenprodukt zur Verfügung und können in konventionellen Schmelzöfen zu metallischem Zinn reduziert werden. Insgesamt benötigt das neue Verfahren weniger als ein Zehntel der bislang üblicherweise verwendeten Raffinade-Energie.

Schmiedereste für Metall-3D-Druck Schmiedereste, die in Schmiedebetrieben anfallen, gehen vielfach in Form von Metallschrott verloren. Um das zu vermeiden, entwickelte die Rosswag GmbH, die größte Freiformschmiede Süddeutschlands – wie es heißt –, ein innovatives Recyclingverfahren. Dabei entsteht aus Schmiederesten durch erneutes Aufschmelzen und anschließendes Verdüsen ein feinkörniges Metallpulver. Dieses kann über Metall-3D-Druck auf geschmiedete Bauteile gedruckt werden. Das Fertigungsverfahren dient der formlosen Herstellung von Bauteilen aus Metall. Das Verfahren wird oft auch als Selective Laser Melting (SLM), Direct Metal Laser Sintering (DMLS), LaserCusing, Additive Layer Manufacturing oder 3D-Druck in Metall bezeichnet. Damit lassen sich Prototypen, Werkzeuge und Kleinserien direkt aus dreidimensionierten CAD-Daten produzieren. Es können sowohl mehrere gleiche wie auch unterschiedliche Bauteile in einem Fertigungsprozess parallel hergestellt werden. Ebenfalls sind Hybridbauteile möglich, bei welchen auf einen konventionell gefertigten Grundkörper generativ eine komplexe Struktur aufgebracht wird.

Hybrid-Schutzschicht für Batterien Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC arbeitet mit Partnern aus Industrie und Forschung an der nächsten Generation von LithiumIonen-Batterien. Die dafür notwendigen Rohstoffe wie Kobalt, Graphit, Kupfer und Lithium sind jedoch nur begrenzt verfügbar. Aus diesem Grund erforscht(e) die Projektgruppe Substitutionsstrategien und Recyclingkonzepte und entwickelte eine neuartige Beschichtung, die das www.eu-recycling.com

Elektrodenmaterial während des Batteriebetriebs schützt. Dadurch wird ein deutlich effizienterer und längerfristig stabiler Betrieb der Batteriezellen und der gesamten Batterie als mit unbeschichteten Materialien ermöglicht. Die Verwendung des innovativen Hybridpolymers verspricht eine annähernd doppelt so lange Lebensdauer und trägt durch ein neues Feststoffbatterie-Zelldesign auch zu erhöhter Sicherheit und Nachhaltigkeit der Batterien bei. Die speziellen Beschichtungen können außerdem für ein effizienteres Batterierecycling eingesetzt werden, indem rückgewonnene Elektroden-Materialien für einen direkten Wiedereinsatz aufbereitet werden. Weitere Informationen zu den nominierten Preisträgern sind unter Ü www.deutscher-rohstoffeffizienz-preis.de/ DREP/DE/Downloads/Deutscher%20RohstoffeffizienzPreis%202017%20Brosch%C3%BCre.pdf erhältlich.

„Cassantec Prognostics weiß, wann Maschinen ausfallen“ Anlagenbetreiber setzen vermehrt auf vorausschauende Instandhaltung. Mit Daten aus der Zustandsüberwachung und innovativer Software-Tools lassen sich optimale Wartungszeitpunkte festlegen. „Cassantec Prognostics“ heißt die Prognoselösung der Schweizer Cassantec AG für Störungen an Maschinen. Mithilfe zustandsbasierter Verfügbarkeitsprognosen können Anwender ihr Anlagenmanagement optimieren und zugleich über Risikoprofile künftiger Störungen verfügen. Entsprechend angepasste Instandhaltungspläne ermöglichen die Einsparung unnötiger Kosten. So werden bestimmte Anlagenteile zum Beispiel nicht nach einem starren Turnus ausgetauscht, sondern wenn ihr Zustand dies erfordert. Unnötige Ausfallzeiten lassen sich dadurch vermeiden. „Cassantec Prognostics weiß, wann Maschinen ausfallen“, erklärt dazu der Anbieter und führt weiter aus: „Das aktive Managen von Restlebensdauern der Anlagen ist ein großer wirtschaftlicher Vorteil für Unternehmen. Unsere Software zeigt dem Anwender mittels Ampelsystem, zu welchem Zeitpunkt eine Störung auftritt.“ Prognoseberichte sind laut Cassantec AG in diesem Zusammenhang über einen Zeitraum von Monaten und sogar Jahren möglich. Der gezielte Einsatz von „Predictive Maintenance“ (vorausschauende Instandhaltung) generiert EinScreenshot: Cassantec AG sparpotenziale bei geplanten Reparaturen und Wartungskosten im Vergleich zu ungeplanten Reparaturen/Wartungen. Damit gehen kürzere Ausfall- und Instandsetzungszeiten, sinkende Servicekosten, schnellerer Fertigungsfluss sowie eine höhere Produktivität einher. Und die Entwicklungspotenziale sind längst ausgeschöpft. Maschinelles Lernen trägt zur weiteren Verbesserung bei. Ü www.cassantec.com EU-Recycling 04/2017

Technik

Recycling < 4.0 Recycling 4.0 ist im Grunde ganz einfach, erklärte Ansgar Fendel. Doch deckt sich die heutige Realität nicht mit den Wunschvorstellungen. Abfallwirtschaft und Industrie sollten besser kooperieren, empfahl der Geschäftsführer von Remondis Assets & Services auf der Berliner Recycling- und Rohstoffkonferenz am 7. März 2017.

Soviel zur Theorie. Die Realität sieht anders aus. Die Stoffbestimmung von Abfällen scheitert bereits an der Vielfalt der eingesetzten Materialien, deren unterschiedlicher Konzentrationen, diversen Verbunden oder Legierungen und „recyclingunwilligen Stoffen“. Zwar hat sich die Sortiertechnik zum Aufschluss der Materialien weiterentwickelt; dennoch bleibt die Frage nach der Sortiertiefe, die eng mit der Wirtschaftlichkeit zusammenhängt. Zudem sind die Aufbereitungswerke weder mit den vorgelagerten Stoffproduzenten noch mit den späteren Abnehmern vernetzt, sodass sie nicht in der Lage sind, auf geänderte Stoffströme reagieren zu können. Auch besteht der Anachronismus, dass zur Produkt- und Materialentwicklung Milliarden in die Erforschung neuer Stoffe investiert wird, während gleichzeitig Milliarden investiert werden, um das Recycling der gleichen Materialien zu erforschen, obwohl schon viele Daten vorliegen. 56 |

Foto: Steinert

Recycling 4.0: Alles läuft zentral über die Cloud. So speist beispielsweise ein nicht mehr benötigtes Elektrogerät dort seine End-of-Life-Daten ein, kommt in eine Tonne, die ihre Füllmenge ebenfalls an die Cloud meldet. Die Tonne wird in ein per Telematik vernetztes Sammelfahrzeug entleert, das per Datenübertragung der Smart Sorting Facility die anzuliefernden Materialien meldet. Diese Daten werden an die Cloud übermittelt, die Angaben über Rohstoffpreise, Materialqualitäten und Mengen zurück an das ERP-System der Sammelstelle meldet, sodass mit dem Verkauf der Wertstoffe begonnen werden kann. Gleichzeitig liest im Werk eine hochautomatisierte Sortieranlage die Informationen auf den Tags oder RFIDs sensorbasiert per LIBS, M/N-IR oder Xray aus. Die Materialien werden getrennt in sortierte Metalllegierungen, farb- und sortenreine Kunststoffe sowie (Vor)Konzentrate wie Seltene Erden. Reststoffe sind für die Müllverbrennung vorgesehen.

In der Entropie-Falle? Reagiert die Abfallwirtschaft nur auf Recycling 4.0 oder agiert sie mit der Industrie? Zu erwarten sind vernetzte Produktionszyklen, globale Anlieferungen von Komponenten, die Kombination konventioneller Technik mit Elektronik („Internet der Dinge“), der Trend zu Miniaturisierung und Kompaktbauweisen, kleinere Stückzahlen, Stoffmischungen für Funktionsmaterialien oder auch schnellere Produktentwicklungen. Kurz: Die Abfallströme werden zunehmend komplexer und ändern ihre Geschwindigkeit. Hier, befürchtet Ansgar Fendel, läuft die Abfallwirtschaft Gefahr, in die Entropie-Falle zu geraten. Entropie bezeichnet laut Duden „das Maß für den Grad der Ungewissheit über den Ausgang eines Versuchs“. Auf die Abfallwirtschaft übertragen bedeutet Entropie, einen ergebnisoffenen, aber stabilen Zustand zu erreichen. Er ist so lange möglich, wie im Produktlebenszyklus eines Materials dieses im Produkt benutzt, zu Abfall und schließlich stofflich aufgeschlossen wird. Ist für die Sortierung von Abfallmaterial jedoch zusätzlicher Energieaufwand nötig, wird die Entropie-Grenze überschritten: Die Entropie-Verringerung – also weniger „Ungewissheit“ über die Abfallmate-

rialien – durch zusätzlichen Aufwand rentiert sich nicht mehr. Der Materialaufschluss ist nur dann nachhaltig, wenn der Aufwand zur Herstellung von Sekundärrohstoffen über dem Aufwand für Primärrohstoffe liegt, und er ist wirtschaftlich, solange der Preis für die Sekundärrohstoff-Produktion mit dem der PrimärrohstoffProduktion konkurrieren kann. Es gibt also durchaus Materialien, deren Recycling nicht wünschenswert ist – im Medizin- und Hygienebereich ist dies gang und gäbe.

Mehrere Wege zum Recycling 4.0 Auch die Automobilindustrie liefert dafür ein gutes Beispiel: Hier kommen zunehmend Funktionsmaterialien, Kompaktbauweise und hochfeste Stoffe zum Einsatz und lassen hochintegrierte Materialsysteme entstehen, deren Recycling hohe Herausforderungen stellt. Carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK) gilt als Wunderwerkstoff, stellt bislang das Recycling aber vor unüberwindbare Hürden: Von Müllverbrennungsanlagen wird das Material aus technischen Gründen nicht angenommen, der Einsatz in faserverstärktem Beton wirft Verwertungsfragen auf, und bisherige Recyclingverfahren sind komplex und kapitalintensiv. Kunststoffe – die Datenblättersammlung eines Compounwww.eu-recycling.com

Technik deurs listet 2.777 Stoffe auf – können komplexe Verbunde bilden, sie können Fremdmaterialien enthalten, ihre Kennzeichnung ist problematisch und ihr Recycling ist kapitalintensiv und birgt daher Marktrisiken. Und die Legierungen und Verbindungen von Metallen benötigen hohe Aufschlussenergie, ihr mehrfaches Recycling kann unerwünschte Legierungsbestandteile aufkonzentrieren, und zunehmende elektronische Komponenten erhöhen den problematischen Kupferanteil im Stahl. Kurz: Trotz verfügbarer Sensortechnik ist die Verfahrenstechnik limitiert und das Recycling kapitalintensiv.

Die Abfallwirtschaft hat es folglich mit zunehmender Materialvielfalt, komplexeren Abfallströmen, kürzeren Produktzyklen und höheren Anforderungen an Sekundärrohstoffen zu tun. Dem muss sie mit schnell zu modifizierenden komplexen Aufbereitungsanlagen und hohen Investitionen entgegenkommen und gleichzeitig die Frage beantworten: „In welcher Zeit kriegen wir das heute noch amortisiert?“ Mehrere Wege führen zum Recycling 4.0. Dazu gehört unter anderem eine Produktentwicklung mit End-ofLife-Betrachtung, unterstützt durch frühzeitigen Informationsaustausch

zwischen Herstellern und Recyclingindustrie und begleitet durch gemeinsame Forschung und Entwicklung. Wissenschaftlich erarbeitete Prognosewerkzeuge sollten Änderungen in Produktentwicklung und -zyklen vorhersehbarer machen. Neue Erfassungssysteme und Aufbereitungsfabriken könnten sich dynamisch und flexibel an veränderte Stoffströme anpassen. Und es sollten geeignete wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen gegeben sein, um diesen steigenden Entwicklungsbedarf im Recyclingsektor zu ermöglichen. Dann bleibt der Recyclinggedanke keine „illusionäre Wunschvorstellung“.

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Technik

MBA Lübeck vertraut auf Vertikalshredder von bomatic „Schlagen statt Schneiden“ lautet das Arbeitsprinzip der Baureihe Rotacrex.

Die Beschickung der Rotacrex-Vertikalshredder erfolgt über Förderbänder. Im Inneren der Maschinen, dem Prallraum, befindet sich das Schlagwerkzeug, das sich am Boden des Prallraums mit circa 1.000 Umdrehungen pro Minute bewegt. Acht Hämmer aus verschleißfestem Stahl sowie zwei bewegliche Prallplatten übernehmen hier die Zerkleinerung des einge-

Schneiden“ kleinstmöglich zerschlagen, während die Störstoffe nahezu „unzerstört“ bleiben.

brachten Bioabfalls. Die Korngröße des zerkleinerten Materials wird über die Einstellung des Schiebers an der Austragsöffnung reguliert. Dabei werden die organischen Materialien nach dem Arbeitsprinzip „Schlagen statt

Matthias Benthien von den Entsorgungsbetrieben Lübeck war es wichtig, dass die unter den Bioabfall gemischten Kunststoffe allenfalls zerdrückt, nicht aber zerschnitten werden – denn nur dann lassen sie sich zuverlässig sortenrein trennen. In der Vergärungsanlage sollten so wenig wie möglich Kunststoffe landen. „Wir sind sehr zufrieden mit den beiden Rotacrex-Maschinen“, stellt Benthien nach einem Jahr im Betrieb fest. „Sie sind sehr verlässlich, funktionieren gut und schaffen die notwendigen Mengen.“ Erhältlich sind die Vertikalshredder von bomatic in drei Baugrößen mit Antriebsleistungen von 45, 75 (90) und 160 Kilowatt bei Prallraumdurchmessern von 750, 1.200 und 1.600 Millimetern. Ü www.bomatic.de Advertorial:

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kleinerungs- und Recyclinganlagen unbewusst in Gefahr. Die gesetzlich geforderten Maßnahmen schützen Personen bei weitem nicht in allen Situationen. Wird beispielsweise eine Person ohnmächtig, kann sie im Notfall eine Anlage nicht selber stoppen. Das berührungslose Personenschutzsystem „Life Guard PSSi-BOR 12“ schafft Abhilfe. Es überwacht personengefährdende Anlagen und schützt Kommt eine Person in den Gefahrenbereich, stellt die Anlage vollautomatisch im Not-Halt ab

Fotos: Borema Umwelttechnik AG

Das System kann problemlos in bestehende Anlagen integriert werden 58 |

Bediener auch in außerordentlichen Situationen. Eine mit dem System ausgerüstete Anlage schaltet bei jedem Vorfall automatisch im Not-Halt ab.

CE-/BGHW-konforme Sicherheit Das innovative Personensicherheitssystem der Borema Umwelttechnik AG ist CE-Baumuster-geprüft sowie vom BGHW in Deutschland und in Gesamteuropa zugelassen.

Expansion nach Deutschland Durch die problemlose Integration in bestehende Anlagen konnten bereits zahlreiche Betriebe der RhenusGruppe in Deutschland mit dem PSS ausgerüstet werden und profitieren vom BOREMA-Sicherheitssystem. Sicherheit in Schweizer Qualität! Ü www.borema.ch www.eu-recycling.com

Foto: bomatic GmbH

Seit einem Jahr sind in der mechanischbiologischen Abfallbehandlungsanlage der kommunalen Entsorgungsbetriebe Lübeck zwei Vertikalshredder vom Typ Rotacrex 1200 im Einsatz. Rund 45.000 Tonnen Bioabfall zur Zerkleinerung und Weiterverarbeitung fallen dort jährlich an. Das Material stammt aus der Region Kiel, Bad Segeberg und Steinburg. Störstoffe wie Plastiktüten werden über den beiden Maschinen nachgeschaltete Siebanlagen (30-Millimeter-Siebe) separiert und weiteren Behandlungsschritten zugeführt.

Technik

Advertorial:

Für Schüttgüter – Seilförderanlagen von Daltec Auf der diesjährigen Recycling-Technik und Schüttgut am 10. und 11. Mai in Dortmund präsentiert der Hersteller aus Cappeln im Münsterland die Bandbreite seiner energieeffizienten Entwicklungen.

Die Systemleistung lässt sich mit acht Umlenkpunkten erreichen. Dafür genügen zur Verfügung stehende Rohrdurchmesser von 38, 50, 60 und 63 Millimetern Durchmesser. Im weitesten Rohr ist den Herstellerangaben zu-

rere Produktannahmen sowie -abgaben, die im Kreislauf in das System eingebunden werden können. Durch das Baukastenprinzip, das Förderseil, Antrieb, Umlenk-Ecken, Produktaufnahmen und -ausläufe intelligent

Das Recyclinggut wird zwischen Mitnehmer­ scheiben am Seilförderer transportiert folge ein Stundendurchsatz von drei Kubikmetern Material möglich. Und das staubdicht. Das patentierte Förderseil aus Fibercoat-Kunststoff kann, als Drahtseil oder Kette, zwischen den aufgespritzten Mitnehmerscheiben mit Reinigungsbürsten, Metallscheiben oder Rundschwämmen bestückt werden. Wiederverwendbare Seilverbinder runden das System ab. Die Anlage ist dadurch einfach und in kurzer Zeit zu reinigen. Ein Schüttgutwechsel kann jederzeit durchgeführt werden. Ein weiteres Detail sind meh-

3D-Ansicht einer Anlage mit Seilfördermimik im Vordergrund und Aufnahmestation mit angeschlossenem Trocknungsofen (grün) kombiniert, ist eine Anpassung an den individuellen Bedarf gegeben. Daltec Fördertechnische Anlagen auf der Recycling-Technik und Schüttgut 2017: Halle 7, Stand U:20-7. Ü www.daltec-industrie.de

Neuer Sackaufreißer von Vecoplan mit hoher Durchsatzleistung Energieeffiziente und wartungsarme Komponente eröffnet neue Möglichkeiten in der Wertstoffaufbereitung. Beschicken lässt sich der VSA 250 T über Förderbänder, Baggergreifer oder Radlader. Die Anlage öffnet die Säcke schonend und entleert sie. Das Schneidwerk am Sackaufreißer besteht aus an den beiden Rotoren festgeschweißten Schlägern, die in den offenen und massiven Schneidrahmen eingreifen. Durch die offene Konstruktion des Schneidrahmens ist das Schneidwerk unempfindlich gegenüber Störstoffen wie Steine oder handgroße Metallstücke. Da die Anlage die Materialien lediglich bricht, vereinfacht dies das nachfolgende Aussortieren der Wertstoffe. Bei einer Schüttdichte von 125 Kilogramm pro Kubikmeter erreicht der VSA 250 T eine Durchsatzleistung von 35 Tonnen in der Stunde. Bei den Rotoren setzt Vecoplan HiTorc-Antriebe ein. Diese haben keine mechanischen Elemente EU-Recycling 04/2017

wie Riementriebe, Kupplungen oder Hydraulikaggregate. Wartungsarbeiten fallen kaum an. Es muss weniger Masse bewegt werden. Die HiTorc erreichen dadurch einen günstigen Wirkungsgrad. Vecoplan kann hier Versionen mit einer Leistung von lediglich 82 Kilowatt einsetzen. Der Betreiber spart deutlich Energiekosten, so der Hersteller. Die Antriebe erweisen sich als unempfindlich gegenüber Störstoffen und verbessern das Anlauf- und Foto: Vecoplan AG

Reversierverhalten. Der Sackaufreißer eignet sich somit auch für schwierige, zähe Materialien. Vecoplan hat den Maschinenständer in robuster und schutzgasgeschweißter Ausführung zur Aufnahme der Rotoren und des Schneidrahmens gefertigt. Durch die doppelte Maschinenständerseitenwand kann kein Schmutz in die Lagergehäuse eindringen. Verschleißfeste und austauschbare Dichtelemente an Rotor und Seitenwand verhindern, dass sich Materialien zwischen Rotorstirnfläche und Maschinengehäuse festsetzen. Zum Lieferumfang gehört das Service-Tool VECO+ Live-Service. Bei auftretenden Störfällen können Betreiber die Ursachen online schnell diagnostizieren und Fehler direkt beheben. Ü www.vecoplan.de 59 |

Fotos: Daltec Fördertechnische Anlagen GmbH

Das Daltec-System nutzt selbst beengte Platzverhältnisse effektiv und basiert darauf, dass ein Endlos-Seil im Kreislauf – mit aufgespritzten Mitnehmerscheiben durch ein Förderrohr gezogen – das eindosierte Schüttgut zwischen den Mitnehmerscheiben von einer Aufnahme A schonend zu einer Abgabe B transportiert. Ein spezielles Friktionsrad als Reibantrieb übersetzt die Kraft eines nur 0,75 Kilowatt starken Motors auf mehrere Mitnehmerscheiben, die am Rad anliegen. Diese Kraft reicht in Kombination mit dem „freien“ Lauf des Scheibenseils sowie den individuell platzierten Umlenk-Ecken mit sehr wenig Kraftverlust aus, eine Förderstrecke von bis zu 200 Metern Länge im Kreis mit unterschiedlichen Anstiegen, Geraden und Abstiegen zu meistern.

Technik

Advertorial:

Auf dem neuesten Stand der Technik Die Firmengruppe Höpperger ersetzte ihren Granulator UG 1600 durch einen ZM 1620 von THM recycling solutions.

Zur Aufbereitung des gemischten ESchrotts wird ein 40 Tonnen schwerer Querstromzerspaner QZ 2000 eingesetzt. Das aussortierte Kunststoffgemisch zerkleinerte bis Ende letzten Jahres ein Granulator UG 1600. Als es hier um Ersatz ging, entschied sich Höpperger für einen Granulator ZM 1620 der THM recycling solutions GmbH mit einer Stunden-Durchsatzleistung von bis zu fünf Tonnen. Der

Foto: THM recycling solutions GmbH

Als kundennaher Komplettanbieter unterstützt Höpperger die Kreislaufwirtschaft und schlägt die Brücke zwischen Abfallerzeuger und Wiederverwerter. Jedes Jahr sammelt, sortiert und behandelt das Unternehmen mehr als 100.000 Tonnen Abfall aus Kommunen, Industrie- und Gewerbegebieten sowie privaten Haushalten. Der allergrößte Teil davon wird recycelt. In Pfaffenhofen, Österreich betreibt die Firmengruppe seit 2004 auch eine Elektronik-Recyclinganlage. Rund 10.000 Tonnen Elektrokleingeräte aus Österreich, Süddeutschland und Norditalien werden dort aufbereitet.

Austausch und Montage erfolgten in nur zwei Tagen Austausch erfolgte Anfang Januar in nur zwei Tagen während eines geplanten Anlagenstillstands. Ausschlaggebend für die Wahl des ZM 1620 waren für Höpperger eine kurze Stillstandszeit, gleiche Maschinengröße, die langjährige gute Kundenbetreuung durch THM sowie ein Granulator auf dem neuesten Stand der Technik. War der alte Granulator noch mit einer Schiebernachdrückeinheit ausgestattet, verfügt der neue ZM 1620 über eine hydraulische Pen-

delnachdrückeinheit, die das Mahlgut dem Rotor zuführt. Die Nachdrückeinheit wird über zwei außen liegende Hydraulikzylinder betätigt. Die Lagerung der Betätigungsschwinge befindet sich ebenfalls außerhalb des Mahlraums und ist somit gegen Verschmutzung durch das Mahlgut geschützt. Der geringere Verschleiß und eine verminderte Störanfälligkeit soll eine höhere Verfügbarkeit zur Folge haben. Ü www.thm-recyclingmaschinen.de

recycling aktiv und TiefbauLive 2017 27. -29. April 2017 • Karlsruhe • www.recycling-aktiv.com

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IE expo China 04. /06. Mai 2017 • Shanghai • www.ie-expo.com

Int. Congress for Battery Recycling ICBR 2017 20.-22. September 2017 • Lissabon • www.icm.ch

Waste Management & Recycling Forum 09. -11. Mai 2017 • Dubai • www.gccwmf.com

Sardinia 2017 – Int. Waste Management and Landfill Symposium 02.-06. Oktober 2017 • Santa Margherita di Pula • www.sardiniasymposium.it

RECYCLING-TECHNIK 2017 10. /11. Mai 2017 • Dortmund • www.recycling-technik.com BIR-World Recycling Convention & Exhibition 2017 (21.) 22.-24. Mai 2017 • Hong Kong • www.bir.org SOLIDS Russia 2017 06.-07. Juni 2017 • Moskau • www.easyfairs.com/de/ solids-russia-2017/solids-russia-2017/ Berliner Konferenz Mineralische Nebenprodukte und Abfälle 12.-13. Juni 2017 • Berlin • www.vivis.de

Ü www.eu-recycling.com/events

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BIR-World Recycling Convention 2017 (13.) 14.-16. Oktober 2017 • Neu-Dehli • www.bir.org Waste & Recycling Expo Canada 25./26. Oktober 2017 • Ontario • www.canadian-waste-recycling-expo.us.messefrankfurt.com International Circular Economy Conference 07./08. November 2017 • Santa Clara • www.ice-con.com Electronics & Cars Recycling WRF 2017 14.-17. November 2017 • Macau • www.icm.ch

Alle Angaben ohne Gewähr

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Recyclingkunst

EU-Recycling 04/2017

Zehntausend Plastikflaschen und die Botschaft der Meerjungfrau

„Alles, was ich von Umweltverschmutzung durch Kunststoffe wusste, kam mir langweilig vor. Und ich wollte einen Weg finden, um das Thema interessanter zu machen“, dachte sich der Künstler Von Wong aus San Francisco. Und entschloss sich zu einem außergewöhnlichen Projekt. Da jeder Amerikaner 167 Plastikflaschen im Jahr benutzt, summiert sich das im Laufe eines Lebens auf 10.000 Flaschen. Die zu einem großen Teil nur einmal benutzt werden, aber annäherungsweise 450 Jahre brauchen, um abgebaut zu werden. Von Wong überlegte, wie er dieses Thema, das er für alltäglich, unschön und langweilig hält, öffentlich machen kann. Und verfiel auf die Idee des Meerjungfrau-Projekts. Tomra stellte leihweise 10.000 Plastikflaschen zur Verfügung. Freunde, Familienangehörige und eine Reihe von Fremden, die über die Sozialen Netzwerke davon Wind bekamen, waren über Tage damit beschäftigt, Etiketten und Verschlüsse von den Flaschen zu entfernen und sie zu reinigen. Eine geeignete Lagerhalle wurde gesucht und gefunden. Die Designerin, die das Meerjungfrau-Kostüm entworfen hatte, schlüpfte hinein und wurde professionell geschminkt. Und schließlich begannen Experimente, um Flaschen und Model zu einem aussagekräftigen Gesamtkunstwerk zu drappieren. So entstanden am Ende farbenprächtige Bilder von einem Fabelwesen, das vom Wasserstrudel fortgerissen wird, einem Malstrom zu entkommen versucht oder erschöpft am Land strandet. Innerhalb einer Woche erhielt Von Wong von über 10.000 Personen weltweit Versprechen, ihren Verbrauch an Kunststoffen zu verringern. Falls nur ein Prozent davon seinen Verbrauch um zehn Prozent verringert, würde das 100.000 Plastikflaschen weniger im Meer bedeuten, rechnet der Künstler vor. Seine Botschaft lautet: Es gibt drei alltägliche Dinge, um die Plastikflut einzudämmen. ■ Kaufe eine wiederverwendbare Flasche: Sie muss nicht teuer sein. ■ Verpflichte dich dazu jedesmal abzuwägen, ob du das nächste Stück Kunststoff annimmst, das dir angeboten wird. ■ Lerne mehr über die Umweltverschmutzung durch Kunststoffe und erzähle es weiter. Ü http://blog.vonwong.com/mermaidplastic/ 61 |

Nachdruck und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Von Wong, San Francisco

ACR+ 37 Index analyticon 17 Arbeitsg. Stoffspezifische Abfallbehandlung 11 Arjes 17 ASA 13 BAGR 35 Baustoffrecycling Bayern e.V. 14 BDE 3, 5, 12, 13, 62 BDSV 5 Berliner Stadtreinigungsbetriebe 9 BHS Innovationen 23 BHS-Sonthofen 53 bifa 46 BIR 13 Bitzer Wiegetechnik 23 BMD Baumaschinendienst 24 bomatic 58 Borema 58 Bruins & Kwast 35 bvse 5, 12, 13, 14, 17, 18, 39, 41 Cassantec AG 55 CEPI 37 CEWE 37 CRACO 27 DA 18 Daltec 59 Doppstadt 17, 22 Easyfairs 51 ecoprog 32 EIC 6 Erdwich 34 EuRic 13 Fachvereinigung Edelmetalle 45 FAR 18 FEAD 13 Genesis 16 Genius Technologie 18 Gipo AG 22 Goudsmit 25 GTAI 32 Haas 17 Hammel 16, 17, 24 Herbold 49 Höpperger 60 HSM 52 HS-Schoch 25 IK 33 Ingede 36 Invema 49 IUT Beyeler 16 Jürgen Kölsch 17, 20 Karlsruher Messe- und Kongress GmbH 16 Kiesel 26 Klann 16 Köhler & Klett 13 Komptech 17, 18, 34 Kurz 19 LAGA 5 LUMA 29 Montanuniversität Leoben 9 NABU 4 Neuenhauser Maschinenbau 17 Öko-Institut 9 Paal 16 Paal Baugeräte 21 Pfleiderer 13 Reclay Group 33 Redwave 37 Remondis 9, 35, 56 SCA Hygiene Products 36 Sennebogen 57 Stockach Aluminium 35 Stora Enso 37 THM 26, 60 TK Verlag 9, 56 TU Clausthal 9, 38 TU Dresden 53 Universität Kaiserslautern 38 UNTHA 50 UPM 37 VBS 3 VDBUM 18 VDM 5 VDMA 18 Vecoplan 59 VKU 12 Wacker Neuson 27 Wagner Maschinenbau 28 WFZruhr 51 Willibald 17 ZDAS 16 Zeppelin 24 ZFE 25

Marktplatz

Handeln und Makeln mit Abfall BDE-Seminar, 17. Mai 2017, Berlin Händler und Makler sind fester Bestandteil der Entsorgungswirtschaft. Der Gesetzgeber und die Rechtsprechung haben darauf reagiert und zahlreiche neue Pflichten dem Handel und Makel mit Abfall auferlegt. Darüber hinaus wurde ihre Haftung für fehlerhafte Entsorgungsvorgänge verschärft. Zu unterscheiden ist zwischen Händler- und Maklertätigkeiten, die sich auf grenzüberschreitende Entsorgungsvorgänge beziehen, und solchen, die sich auf rein innerstaatli-

che Entsorgungsvorgänge beziehen. Dies führt zu erhöhter Komplexität und damit zu erhöhten Haftungsrisiken für die betroffenen Unternehmen. Die neuen Pflichten gelten nicht allein für „Nur-Händler“ oder „Nur-Makler“, also Abfallwirtschaftsbeteiligte, die ausschließlich mit dem Handeln und/ oder vermitteln von Abfall am Markt tätig sind. Sie gelten ebenso für Entsorgungsunternehmen, die neben anderen Entsorgungstätigkeiten auch mit Abfällen handeln oder ver-

mitteln. Das BDE-Seminar am 17. Mai in Berlin gibt einen Überblick über die Rechte und Pflichten von Händlern und Maklern sowie deren Haftung in verschiedenen praxisrelevanten Konstellationen. In den Blick genommen wird zudem die Vertragsgestaltung bei Vermittlungs- und Handelsgeschäften. Weitere Informationen zur Veranstaltung, Programm und Anmeldung unter Ü www.veranstaltungen.bde.de

Themenvorschau für die Ausgabe EU-Recycling 05/2017: • Altautos • Sortier- und Trenntechnik • Altpapiertag

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Electronics & Cars Recycling WRF 2017 November 14 – 17, 2017, Macau, China Conference, exhibition and plant tours organized by World Recycling Forum

17 th International Electronics Recycling Congress IERC 2018 January 16 – 19, 2018 Salzburg, Austria

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