2015 - DAAD Athen

30.06.2015 - Telefonische Beratung. Mo. 13:30 – 15:30 ..... Chancellery - Cultural Affairs with courses in Arts Management ... CHANGE BY EXCHANGE ...
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newsletter 02/2015 DAAD Informationszentrum Athen

Wo Sie uns finden

DAAD Informationszentrum Athen c/o Goethe-Institut Athen Omirou 14 – 16 GR – 10672 Tel.: + 30 210 36 08 171 [email protected] www.daad.gr Öffnungszeiten

Telefonische Beratung Mo 13:30 – 15:30 Di & Do 9:30 – 13:30 MI 14:00 – 18:00 Fr 9:30 – 11:30 Persönliche Beratung Di & Do 9:30 – 13:30 Mi 14:00 – 18:00 Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Beratung erfolgt täglich auch per E-Mail.

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Impressum

Herausgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. Kennedyallee 50 D – 53175 Bonn Verantwortlich i.S.d.P.: Dr. Dorothea Rüland Redaktion: Alexander Roggenkamp Lia Goudousaki Nikos Dimitropoulos Bildnachweis:, DAAD IC Athen Fotis Traganoudakis Fallen Walls Kontakt: Tel.: + 30 210 36 08 171 [email protected] www.daad.gr

Liebe Leserinnen und Leser,

hätten Sie das gedacht? Im letzten Jahr hat der DAAD 619 Deutsche und 362 Griechen gefördert, um im jeweils anderen Land akademische Erfahrungen zu sammeln. Mit diesen Zahlen, von denen viele wahrscheinlich annehmen würden, die Gewichtung wäre eher andersherum, begrüße ich Sie zur Sommerausgabe unseres Newsletters. Sie sehen: Es besteht durchaus auch auf deutscher Seite Interesse an einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Griechenland. Aus diesem Grund haben wir exemplarisch zwei Nachwuchsforscher interviewt, die aktuell in Griechenland ihre wissenschaftliche Heimat gefunden haben, Julian Fritsch und Valentin Schneider (S. 6-9). Nach Deutschland werden bald unsere neuen DAAD-Stipendiaten aufbrechen. Mit besonderer Freude haben wir das Ergebnis des DAAD-Stipendienauswahlverfahrens für griechische Studenten und Forscher zur Kenntnis genommen. Insgesamt wurden 32 Stipendien für ein Masterstudium, 30 für das Erlernen der deutschen Sprache, 14 für junge Forscher, drei für Professoren und sechs für Absolventen deutscher Auslands- und Paschschulen vergeben. Wir hatten die Gelegenheit, dieses gute Ergebnis in Athen und Thessaloniki mit zwei Veranstaltungen zu Ehren unserer neuen Stipendiaten zu feiern (S. 4-5). Wer Informationen aus erster Hand zum Thema Studium und Forschung in Deutschland sucht, sollte sich unsere Hochschulmesse vormerken, die wieder im September stattfinden wird – und nach einer Pause im letzten Jahr, auch wieder in Thessaloniki. Am 26. September präsentieren sich die deutschen Hochschulen im Foyer des GoetheInstituts Athen, und ein paar Tage später, am

29. September im Verwaltungsgebäude der Aristoteles-Universität Thessaloniki (S. 2). Mit großer Spannung erwarten wir das erste „Falling Walls Lab Athens“, welches das IC Athen am 8. Oktober zum ersten Mal in Griechenland in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern organisiert. Wenn Sie eine innovative Idee aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung vorstellen möchten oder eine spannende Geschäftsidee haben, melden Sie sich an. Sie haben drei Minuten Zeit, die Jury zu überzeugen. (S. 2) Wie immer, werfen wir in unserem Newsletter auch wieder einen Blick auf die Aktivitäten unserer Kolleginnen in Thessaloniki. Unsere Lektorin Marie MeihsnerPsychoudakis berichtet von einer InfoVeranstaltung in Larissa (S. 5) Der DAAD feiert seinen 90. Geburtstag. Lesen Sie auf Seite 6 wie -aus einer studentischen Initiative heraus - alles begann. Abschließend möchten wir unserem DAADAlumnus, Prof. Dr. Michalis Psalidopoulos, vom ganzen Herzen zu seiner Wahl als Vertreter Griechenlands beim IWF gratulieren und ihm viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe wünschen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Alexander Roggenkamp

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VERANSTALTUNGEN-TERMINE

Deutsche Hochschulmesse 2015 _____________________________ Sie interessieren sich für ein Studium oder einen Forschungsaufenthalt in Deutschland? Sie möchten wissen, wie und wo Sie Deutsch lernen und die nötigen Sprachnachweise für ein Studium erwerben können? Dann besuchen Sie unsere Hochschulmesse, die wir dieses Jahr wieder im September organisieren. Vertreter von insgesamt neun international renommierten Hochschulen und Technischen Universitäten informieren am Samstag, den 26. September in Athen (10.00 – 17.00 Uhr im Foyer des Goethe Instituts Athen) und am Dienstag, den 29. September in Thessaloniki (11.00-17.00 Uhr, Verwaltungsgebäude, Aristoteles-Universität Thessaloniki) über ihre Studienprogramme, Promotionsmöglichkeiten und das studentische Leben in ihrer Stadt. Folgende Hochschulen nehmen an der Messe teil: 

Universität zu Köln

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Universität Mannheim Hochschule Heilbronn

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Goethe-Universität Frankfurt am Main Technische Universität Bergakademie Freiberg

Im Rahmen der Messe finden mehrere Vorträge statt, in denen die einzelnen Hochschulen ihr Studienangebot präsentieren. Das TestDaF-Institut informiert zusätzlich über den Sprachnachweis TestDaF für ein Studium an einer deutschen Universität, während das Goethe-Institut Athen für seine Sprachkurse in Griechenland wirbt. Wir, das DAAD-Informationszentrum Athen, stehen Ihnen während der gesamten Messe für Ihre Fragen zum Thema „Studieren und Forschen in Deutschland“ zur Verfügung und informieren außerdem über das Stipendienangebot des DAAD für griechische Studierende und Wissenschaftler.

«Falling Walls Lab Athens» _____________________________ Werde Teil der „Falling Walls“ und präsentiere deine innovative Idee in 3 Minuten! Zum ersten Mal in Griechenland findet am Donnerstag, dem 8. Oktober 2015 das „Falling Walls Lab Athens“ statt. Dort können Nachwuchswissenschaftler (Bachelor – und Masterstudenten, Doktoranden und PostDocs), Jungunternehmer und Wissenschaftler innerhalb von drei Minuten ihr innovatives Forschungsprojekt, eine Business-Idee oder eine soziale Initiative präsentieren, die dann von einer Jury aus Wissenschaftlern und Unternehmern bewertet wird.

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Die Siegerin/der Sieger reist nach Berlin, um am großen Finale am 8. und 9. November 2015 zusammen

Das Sprachsekretariat informiert unter der Telefonnummer 210-3661038 über die Kurse. Hier die Termine und Anmeldefristen:

©Fallen Walls

mit ca. 100 anderen Wettbewerbern teilzunehmen. Die Veranstaltung wird auf Initiative des DAADInformationszentrums Athen in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Athen, der Deutschen Botschaft Athen, der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer und mit Unterstützung von Aegean Airlines organisiert.

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TestDaF-Prüfungsvorbereitung _____________________________________________

Alle Interessierten können sich bis zum 10.09.2015 unter folgender Adresse anmelden: www.fallingwalls.com/lab Bei Fragen wenden sie sich an: [email protected] oder [email protected] _____________________________________________

Vorträge

Optimale Vorbereitung für alle, die bereits das C1 Niveau haben und rechtzeitig die TestDaF-Prüfung am 15.07. ablegen wollen, um im Wintersemester 2015/16 in Deutschland das Studium aufzunehmen.

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29.06. – 14.07.2015 € 470

30 Juni 2015, «Studieren und Forschen in Deutschland», Organisation: Career Office der Open University Athens, Titania-Hotel, Panepistimiou 52, Athen

(mit Ermäßigung € 455 *)

17 Juli 2015, «Studieren und Forschen in Deutschland» im Rahmen der Summer School 2015, Organisation: Career Office des National Centre of Scientific Research "Demokritos" ____________________________________________

TestDaF 2015/16 _____________________________________________

Vorbereitung auf die TestDaF-Prüfung am 15.07.2015 Unterricht: mo – do 09.00 – 14.10 Uhr 60 UE Voraussetzung C1-Niveau * Ermäßigung bei Zahlung der gesamten Gebühren bar oder mit Kreditkarte! Sprachkurssekretariat: Tel.: +30 2103661 038 [email protected]

Das DAAD-Informationszentrum ist gleichzeitig auch TestDaF-Prüfungszentrum und führt im Auftrag des TestDaF-Instituts die TestDaF-Prüfung durch. Informationen über die Prüfung finden Sie hier. Das GoetheInstitut Athen bietet intensive Vorbereitungskurse an. 3

RÜCKBLICK The top-ranked International Graduate Programs at the University of Kaiserslautern

__________________________________ Empfang zu Ehren der neuen DAADStipendiaten ___________________________________

The TU Kaiserslautern is a top-ranked German researchoriented university (Place 10 of all German universities, Place 5 for Departments, Wirtschaftswoche, June 2014) for science, technology, and industry. Our University offers high-quality graduate education and (post)doctoral research training in innovative fields of economic relevance, many of them as English-taught programs. Our features:

Es gehört wohl zu den schönsten Momenten unserer Arbeit, wenn es darum geht, unsere neuen Stipendiaten zu ehren und sowohl sie als auch ihre Familien kennen zu lernen. Am 09. und 12. Juni 2015 hatten wir zusammen mit der Deutschen Botschaft Athen und dem Generalkonsulat in Thessaloniki die Gelegenheit dazu. In Athen fand der Empfang traditionell im Garten der Residenz des deutschen Botschafters (Dr. Peter Schoof) statt. Am selben Tag wurde von der Deutschen Botschaft der Deutschlehrerpreis für Projekte zum Thema „Deutsche Feste und Bräuche“ verliehen. Was die DAAD-Stipendien betrifft, haben die Kandidaten aus Griechenland in diesem Jahr wieder sehr gut abgeschnitten:

 International study environment highly affiliated to industry and research  “Science Alliance Kaiserslautern”, network of high-profile science institutions on & nearby campus  “University of Teaching Excellence " award for outstanding student-teacher ratio 16 International Graduate Programs: - Electrical and Computer Engineering: M.Sc. Electrical & Computer Engineering,European Master in Embedded Computing Systems - Computer Science: M.Sc. Computer Science, M.Sc. Computer Science in Applications, European Master in Software Engineering - Mathematics: M.Sc. Mathematics International, M.Sc. Technomathematics, M.Sc. Mathematics, M.Sc. Economathematics - Biology: M.Sc. Microbial and Plant Biotechnology, M.Sc. Molecular Cell Biology and Neurobiology, M.Sc. Ecology and Microbial Biodiversity - Graduate School Commercial Vehicle Technology: M.Sc. Commercial Vehicle Technology - Social Sciences: M.Sc. Cognitive Science - Distance Master: M. Eng. Software Engineering for Embedded Systems, M.Eng. Nanotechnology Application deadlines*:

 April 30 for winter term starting on Oct 1  Oct 31 for summer term starting on April 1

Application requirements for international master students*:  Bachelor degree or equivalent  English language proficiency

Further details for program specific variations here Contact: TU Kaiserslautern E-Mail: [email protected] Department of International Affairs: ISGS www.uni-kl.de/en/international Gottlieb-Daimler-Straße 47 67663 Kaiserslautern, Germany

So wurden 32 Stipendien für ein Master-Studium, 14 Forschungs– und 30 Sprachkurs- sowie drei Forschungsstipendien an Hochschullehrer vergeben. Außerdem wurden sechs Stipendien für die Absolventen

©DAAD IC Athen

der Deutschen Schule Athen und Thessaloniki sowie der Ellino-Germaniki Agogi vergeben. In Thessaloniki fand der Empfang auf der Dachterrasse des Deutschen Generalkonsulats statt, an dem neue DAAD-Stipendiaten, DAAD-Alumni und wichtige Multiplikatoren aus Nordgriechenland teilgenommen haben. In ihren Grußworten betonten sowohl Botschafter Dr. Schoof in Athen als auch Kanzler Dr. Ingo von Voss in Thessaloniki die tragende Rolle des akademischen Austauschs und die Multiplikatorenfunktion der DAAD-Alumni, die als Mittler zwischen Deutschland und Griechenland wichtig seien. 4

Im wunderschönen Gartenambiente mit sommerlichfrischer Musik der Live-Band „Penny and the Swinging Cats“ konnten sich die anwesenden Gäste unterhalten und sich DAAD-Alumni mit den neuen Stipendiaten austauschen.

©Fotis Traganoudakis

Dabei ging es auch um die Rolle des DAAD in Griechenland. Weitere Fotos stehen Ihnen in Kürze auf unserer Homepage zur Verfügung. Eine Liste mit allen Vereinen und Verbänden, die einen deutsch-griechischen akademischen Bezug haben, finden sie hier .

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Erste Panthessalische Bildungstagung in Larissa, 14.03.2015, 6. Lyzeum Neapoli _____________________________________________ Am Samstag, den 14.03.2015, fand die erste panthessalische Bildungstagung in Larissa statt, die vom Griechischen Deutschlehrerverband und insbesondere von dem Ortslehrerverband Larissas sowie der Schulrätin für Deutschunterricht Frau Gianna Kerkinopoulou ausgerichtet wurde. Die Organisatorinnen (u.a. Kelly Kamiloudi, Giannis Sideris) hatten ein interessantes und vielfältiges Vortragsprogramm zusammengestellt, unter anderem zum Thema Psychische Gesundheit der Schüler/innen an der Schule, Kooperatives Lernen mit Hilfe der neuen Technologien, E-Twinning usw. In dieses Programm passte auch hervorragend der Vortrag zum Thema Studium in Deutschland von der DAAD-Lektorin Marie Meihsner, der sehr großen Anklang fand. Da die Tagung vor allem für Deutschlehrer ausgerichtet war, stellte der Vortrag von Frau Meihsner

BERLIN SUMMER UNIVERSITY OF THE ARTS July 14th - October 11th, 2015 Apply now for the 2015 BSUA Berlin programme to work on your professional potentials! Artists & Entrepreneurs! We invite you to take part in this year’s programme of the Summer University of the Arts in Berlin. Whether you’re interested in artistic dialogue and exchange, want to explore new fields in your artistic career or need assistance in bringing your ideas to fruition - our programme offers a wide range of workshops and lectures to satisfy your needs. There are many artistic disciplines to choose from - Our courses cover  Fine Arts  Music  Arts Management  Self Marketing  Creative Entrepreneurship  Design & Architecture  Interdisciplinary  Performing Arts and range from classical master classes with famous guests to experimental workshops tackling current issues. Are you struggling with the main questions as a cultural entrepreneur? Or do you need help with your creative start up? Check out our interdisciplinary offer within the International Summer School of Creative Entrepreneurship, a programme sponsored by the European Regional Development Fund of the Berlin Senate Chancellery - Cultural Affairs with courses in Arts Management and Creative Entrepreneurship. Lecturers with international backgrounds will give you the perfect toolkit to bring your ideas to life or develop a business concept. Contact: Stephanie Schwarz at [email protected] www.summer-university.udk-berlin.de www.facebook.com/UDKsummercourses

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eine willkommene Beantwortung häufiger Fragen von Eltern und Schülern des Lyzeums dar und gab den

Der DAAD verfügt mittlerweile über ein Netzwerk von 55 Informationszentren und 15 Außenstellen. Seit seiner Gründung DAAD über 1,9 Millionen Akademiker im In- und Ausland unterstützt. In Griechenland ist der DAAD seit 2004 mit einem Informationszentrum in Athen präsent. Bis heute haben ca. 2.500 Griechinnen und Griechen ein DAADStipendium erhalten. Klicken sie hier, um die Geschichte des DAAD auf Englisch und hier, um die Geschichte auf Deutsch zu lesen:

©privat

anwesenden Lehrern interessante Informationen zum Studium und Leben in Deutschland.

Wenn ein Deutscher in Trikala promoviert Interview mit dem Promoventen Julian Fritsch.

©privat

Die Tagung insgesamt war sehr gelungen, wir bedanken uns für die Einladung und hoffen, dass diese Veranstaltung im nächsten Jahr eine Fortsetzung findet.

CHANGE BY EXCHANGE ________________________________________________

90 Jahre DAAD _____________________________________________ 1922 besucht ein Student aus Heidelberg die USA und organisiert in New York Stipendien für seine Kommilitonen. 1925 entsteht aus dieser Initiative heraus der DAAD. Bis heute ist er zu einer der weltweit größten Organisationen zur Förderung des akademischen Austausches herangewachsen. In diesem Jahr feiert der DAAD sein 90-jähriges Jubiläum, gemeinsam mit über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Partnern auf der ganzen Welt.

Julian Fritsch, 25, geboren in Castrop-Rauxel, hat an der Ruhr-Universität in Bochum Psychologie studiert und zur Zeit ist er im European Masters in Sport and Exercise Psychology (EMSEP) in Leipzig und Trikala eingeschrieben. Thema der Masterarbeit ist «Emotional behavior in the context of table tennis». Ab Oktober 2015 Promotion bei Professor Antonis Hatzigeorgiadis an der University of Thessaly, Department of Sport Science and Physical Education in Trikala. IC Athen: Herr Fritsch, als Deutscher in Griechenland eine Vollpromotion anzustreben kommt nicht so häufig vor. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Fritsch: Ich habe im Rahmen des Erasmus Mundus Studienganges "European Masters in Sport and Exercise Psychology" (EMSEP) einen großen Teil meines Masters an der Universität in Trikala verbracht. Durch die Betreuung meiner Masterarbeit von einem der dortigen Professoren hat es sich ergeben, dass mir eine Promotionsstelle angeboten wurde. Wissend über die hohe Expertise der Professoren, aber auch der persönlichen Betreuung im Studium, habe ich dieses Angebot dankend angenommen. Sehr wichtig war mir dabei auch, dass ich mir mein Dissertationsthema selbst aussuchen konnte. IC Athen: Worum geht es denn genau in Ihrer Promotion? 6

für Studien gebraucht werden, ist es üblich, dass man sich ohne irgendwelche Gegenleistung unterstützt. Zuletzt ist das persönliche Verhältnis zu den Professoren etwas, was ich aus meinem Studium in Deutschland so nicht kannte. Zum Beispiel haben wir erst gestern zusammen mit zwei Professoren das Basketballfinale der Euro League gesehen. IC Athen: Wie gefällt Ihnen das Leben in Trikala? Wie lief der Start? Wie klappt die Verständigung? ©privat

Fritsch: Der Titel meiner Promotion lautet "the interaction between affective and cognitive processes in the sport performance context". In dem Zusammenhang sind "Self-talk" und die Rolle von Emotionen zwei wichtige Themen in der Sportpsychologie, die in der bisherigen Forschung meistens getrennt voneinander betrachtet worden sind. Ich möchte dem entsprechend in meiner Promotion mehr darüber hinausfinden, auf welche Weise Emotionen im Zusammenspiel mit dem, was Sportler/innen während des Wettbewerbs zu sich sagen, sich auf die Leistung auswirken. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wenn man nach einem Fehlpass zu sich selbst sagt "was spiele ich da für einen Mist" fühlt man sich danach wahrscheinlich anders und denkt mehr über den Fehler nach als wenn man zu sich selbst sagt "egal, beim nächsten Mal spiele ich den halt besser". IC Athen: Nach Ihren bisherigen Erfahrungen: was spricht für ein Studium bzw. eine Promotion an einer griechischen Universität? Wie zufrieden sind die mit dem Niveau, der Betreuung und der Ausstattung Ihrer Universität? Fritsch: Ich denke, meine Entscheidung an der Universität zu promovieren, spricht da wirklich für sich. Natürlich kann ich nur über meine Professoren sprechen, jedoch ist deren Expertise, auch im internationalen Vergleich, wirklich beeindruckend. Zudem finde ich es sehr angenehm und für meine eigene wissenschaftliche Entwicklung sicher vorteilhaft, dass einem eine recht große Unabhängigkeit im Studium gewährt wird. Auf der anderen Seite weiß man jedoch immer, dass, wenn wirklich Hilfe benötigt wird, man sich jederzeit an die Professoren wenden kann. Auch die generelle kooperative Atmosphäre an der Universität finde ich erstaunenswert. Falls Probanden

Fritsch: Auf Grund der außergewöhnlichen griechischen Gastfreundlichkeit war der Start wirklich einfach für uns, so dass wir uns alle sofort sehr wohl in der Stadt gefühlt haben. Trikala an sich ist eine eher kleine, aber sehr lebenswerte Stadt. Es gibt viele Möglichkeiten Sport zu machen und abends auszugehen. Meine Griechischkenntnisse sind leider noch recht beschränkt, was zum einen daran liegt, dass die Sprache recht schwierig ist. Zum anderen aber auch, dass die meisten jungen Leute gut Englisch sprechen. Für die Zukunft habe ich mir aber fest vorgenommen das durch die Belegung von einem Sprachkurs zu ändern. IC Athen: Wie werden Sie als Deutscher in Trikala aufgenommen? Fritsch: Witzigerweise passiert es sogar relativ oft, dass sich herausstellt, dass gerade ältere Personen selbst einige Zeit in Deutschland gelebt haben. Natürlich werde ich auch ab und zu auf die politische Situation angesprochen. Wie so oft, wenn man sich aber näher kennen gelernt hat, spielt die Herkunft dann keine Rolle mehr. Ich denke, dass ich da wirklich aus erster Hand berichten kann, wie wichtig der wissenschaftliche und soziale Austausch zwischen den Menschen ist, um Vorurteile abzubauen. Zufälligerweise ist meine Heimatstadt Castrop-Rauxel Partnerstadt von Trikala, so dass der Bürgermeister vor kurzem hier war. Ein Artikel dazu ist in Trikalanews erschienen.

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Deutsche Besatzungszeit in Athen, Piräus, Salamina und Ägina _____________________________________________ Herr Dr. Valentin Schneider forscht als Postdoktorand an der FU Berlin und an der Nationalen Kapodistrias Universität Athen über die deutsche Besatzungszeit in Athen, Piräus und auf den Inseln Salamina und Ägina. IC Athen: Herr Schneider, Sie haben in Frankreich studiert und promoviert und forschen nun über die deutsche Besatzungszeit in Griechenland. Wie kamen Sie auf das Thema? Schneider: Meine französische Dissertation hat sich mit der deutschen Besatzung in der Normandie zwischen 1940 und 1944 beschäftigt. Es ging bei dieser Arbeit darum, die Entwicklung der Beziehungen zwi©privat schen der französischen Zivilbevölkerung und den deutschen Soldaten zu analysieren. Dabei wurde mir bewusst, dass diese alltäglichen deutsch-französischen Beziehungen nicht einseitig negativ waren, sondern dem Einfluss einer ganzen Reihe von Faktoren unterlagen, wie z.B. die Besatzungsdichte und die Stationierungsdauer einzelner Einheiten. Darüber hinaus konnte ich feststellen, dass eine große Zahl deutscher Einheiten vor oder nach ihrer Zeit in Frankreich auch in anderen Ländern Europas stationiert waren, was ebenfalls einen großen Einfluss auf die Beziehungen zur Zivilbevölkerung hatte. So waren z.B. die Beziehungen zur Zivilbevölkerung in der Regel besser wenn die Deutschen vorher in Belgien stationiert waren, als wenn sie vor kurzem schwere Kämpfe in Russland überstanden hatten. Mir ist es wichtig, den Zweiten Weltkrieg und die Besatzungserfahrung als europäisches Phänomen zu betrachten: Es gab Deutsche, die während des Krieges viele verschiedene Länder gesehen haben, und nacheinander in Kontakt zu den jeweiligen Völkern und

Kulturen standen – zu einer Zeit als internationale Reisen einer privilegierten Elite vorbehalten waren. Diese Kontakte haben das Verhalten der Soldaten mitgeprägt, was sich wiederum auf die Beziehungen mit den besetzten Bevölkerungen auswirkte. Dieser wechselseitige Einfluss zwischen Besatzern und Besetzten fand ebenfalls in Griechenland statt. IC Athen: Worum geht es denn genau in Ihrem Forschungsprojekt? Schneider: Mein aktuelles Projekt befasst sich mit der Geschichte der deutschen Besatzung im Stadtgebiet Athen und Piräus sowie auf den Inseln Ägina und Salamis. Ziel ist es, alle deutschen militärischen und paramilitärischen Einheiten zu identifizieren und zu quantifizieren um eine chronologische Typologie der Besatzung zu erstellen. Dabei geht es nicht nur um die eigentlichen Kampfeinheiten, sondern auch um deutsches technisches Personal, sowie z.B. Schiffsbesatzungen. Dadurch soll ein differenziertes Bild der deutschen Präsenz entstehen, indem zum Beispiel die von Ort zu Ort unterschiedlichen Besatzungsdichten und Rotationsfrequenzen der Einheiten in Augenschein genommen werden. Sowohl für die Besetzten als auch für die Besatzer machte es einen großen Unterschied, ob es in einer belegten Ortschaft pro 100 Griechen nun 50 Deutsche, die für zwei Jahre vor Ort blieben, oder ob es doppelt oder dreimal so viele waren, die aber nur für wenige Wochen blieben. Die Erfahrung der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs in Europa war ein Phänomen, das von der Geschichtsforschung bislang größtenteils aus der jeweiligen nationalen Perspektive betrachtet wurde. Mein Forschungsprojekt in Griechenland ist hingegen als transnational vergleichende Studie konzipiert. Es geht mir darum, den europäischen Charakter der Besatzungserfahrung herauszuarbeiten um die Grenzen der nationalen Geschichtsschreibung zu überwinden. IC Athen: Bundespräsident Gauck sprach davon, dass die Deutschen „beschämend lange wenig wussten“ über die deutsche Besatzung in Griechenland? Haben Sie eine Erklärung dafür? Schneider: In Deutschland, aber auch in Frankreich und Großbritannien z.B., steht die Geschichte des modernen Griechenlands nicht auf dem Lehrplan. Die Zeit der deutschen Besatzung Griechenlands zwischen 8

1941 und 1944 wird somit bestenfalls am Rande erwähnt. Dadurch ist eine Wissenslücke entstanden, die im Falle der deutsch-griechischen Beziehungen nun in Zeiten der Krise zu offensichtlichen Kommunikationsschwierigkeiten führt. Es muss aber dazu gesagt sein, dass auch die Griechen selbst ein äußerst schwieriges Verhältnis zu ihrer eigenen jüngeren Geschichte haben. Der Zweite Weltkrieg mündete in Griechenland fast unmittelbar in einen blutigen Bürgerkrieg, in dem sich, vereinfacht gesagt, die ehemaligen Kollaborateure und Widerstandskämpfer auf das Äußerste bekämpften. Die Narben dieser Auseinandersetzung trägt die griechische Gesellschaft zum Teil noch heute, was auch durch eine über viele Jahrzehnte gespaltene Erinnerung an den Krieg und seine Folgen zu erklären ist. Erst ganz allmählich bildet sich nun in Griechenland eine einheitliche Deutung der jüngeren Geschichte heraus, die auch als solche von der Öffentlichkeit im Ausland rezipiert werden kann. IC Athen: Wie sind Sie eigentlich von der griechischen wissenschaftlichen Gemeinschaft aufgenommen worden? Schneider: Die Kollegen in Athen haben mich sofort äußerst freundschaftlich aufgenommen und großes Interesse an meinem Projekt gezeigt. Die Auslandserfahrung und die Fremdsprachenkompetenz vieler griechischer Wissenschaftler schlägt sich in einem von Offenheit und Austausch geprägten Arbeitsklima nieder. Schon kurz nach meiner Ankunft wurde ich eingeladen, einen Gastvortrag bei der Forschungsgruppe ASKI (Contemporary Social History Archives) zu halten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Danach dauerte es nicht lange bis ich eine institutionelle Anbindung an die Nationale und Kapodistrias-Universität gefunden hatte.

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